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Gemeindenachrichten Schleching
Ausgabe 7/2025
Neues vom Bergsteigerdorf
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Initiativkreis Bergsteigerdorf Schleching

Senner Franz und Sennerin Anna

Moderatorin Kathi Gasteiger, Almbauer Sepp Loferer jun. Autorin Kerstin Riemer

Bürgermeister Josef Loferer und Kathi Gasteiger sprachen mit der Autorin des Buches „Almfrieden“ und Almbauern und Senner

Schleching – Das Prädikat „Bergsteigerdorf“ mit Leben füllen, das ist das Anliegen des Initiativkreises. Nach dem Jahresthema „Wasser“ im letzten Jahr gibt es in diesem Jahr ein Thema für alle bayerischen Bergsteigerdörfer „die Almen“. Es wird verschiedene spannende Veranstaltungen rund um die Almen im Bergsteigerdorf Schleching geben, die Auftaktveranstaltung fand jetzt statt mit einer Lesung und Gesprächen in gmiatlicher Runde mit almtypischen Schmankerln und Musik im Anschluss.

Ort der Veranstaltung war die Bücherei, das Thema stieß offensichtlich auf großes Interesse, der Raum war bis auf den letzten Platz besetzt. Bürgermeister Josef Loferer und Moderatorin Kathi Gasteiger stellten die Akteure des Abends vor. Die Autorin des Buches „Almfrieden“ Kerstin Riemer und drei Menschen, die als Senner und Sennerin auf der Alm leben, Sepp Loferer jun. und Anna (Almbauer und Sennerin Wuhrsteinalm) und Franz (Senner Rachlalm).

Kerstin Riemer las einige Kapitel aus ihrem Buch vor, dabei liefen auf der Leinwand von der Fotografin Carina Pilz inspirierende Bilder von Flora und Fauna und Menschen, die beides erhalten wollen. Das versetzte die Besucher in die richtige Stimmung, um sich über das Thema „Almen“ Gedanken zu machen und die in dem Buch beschriebenen Glücksgefühle, die an diesen besonderen Orten zu finden sind, nachempfinden zu können. Unterstützt von Kathi Gasteiger, die den Protagonisten des Abends spannende Fragen stellte.

Es ging nicht nur um die erwähnten Glücksgefühle, es gab auch Fragen zu den Problemen auf der Alm, wie zum Beispiel das richtige Verhalten von Besuchern im Umgang mit den Tieren, Einsamkeit auf der Alm, herausfordernde Ereignisse mit den Tieren oder Extremwetter. Anna, Franz und Sepp hatten dazu ganz eigene Meinungen und konnten von ihren Erlebnissen berichten, die zum größten Teil positiv waren. Bei allen Dreien konnten die Zuhörer das große Engagement für den Erhalt der Almen spüren, Sepp konnte sich keinen anderen Beruf vorstellen, Franz, der schon seit zehn Jahren als Senner auf verschiedenen Almen gearbeitet hat, erzählt den Almbesuchern auch gern von den Schattenseiten, nämlich der harten Arbeit auf der Alm und Anna berichtete von ihrer Not, als mal zwei Kälber für ein paar Tage verschwunden waren.

Auf die Frage an die Autorin des Buches „Almfrieden“ ob ihr Buch zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung beitragen kann, war die Antwort „Ich wollte dem Thema Alm eine Bühne bieten, um ein möglichst authentisches Bild für die Leser zu zeichnen und das Gefühl vermitteln, was jeder Mensch, der auf die Alm geht, spürt“.

Dieses Gefühl beschrieb Franz „es ist die Einfachheit, die man dort schätzt“, Anna meinte „es ist einem wurscht, was daheim war, hier sieht man die Sterne am Himmel, schaut was die Viecher machen, man ist mit sich selbst zufrieden und im Reinen, es ist ein Stück Freiheit“, Sepp fand „es ist die Ruhe und man ist weg vom Dorf“.

Im Anschluss konnten die Besucher Getränke und Almschmankerl nach Rezepten aus dem Buch genießen, begleitet von Andi Hell mit seiner Ziach. Die drei Protagonisten und die Autorin gesellten sich dazu und es gab viel Gesprächsstoff.

Passend zu dem Thema veranstaltet der Achental Tourismus auf vier Almgebieten im Achental zusammen mit den Almbauern am Samstag, 12. April eine Schwend- und Zäunebauaktion. Helfende Hände sind hier immer willkommen! Bei Interesse findet man weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten auf der Website des Achental Tourismus (achental.com).

Text und Fotos Sybilla Wunderlich
Anna Muggenhammer