Am 14.04.1965 um 13.30 stürzte die Achenbrücke unter dem Gewicht eines Baustellenfahrzeuges ein. Seit 1962 wurde mit dem Ausbau der Klobenstraße durch das Straßenbauamt Traunstein begonnen. Dafür wurde die Brücke begutachtet und verstärkt, damit sie auch mit Baufahrzeugen über der bislang zugelassen Grenze von 9t befahren werden konnte.
Die Brücke wurde 1954 als Behelfsbrücke aus den Heeresbeständen der Engländer errichtet, nachdem die vorherige Holzbrücke von einem Holzwasser eingerissen wurde.
Das Baustellenfahrzeug war mit 3t Kies geladen und hatte auf einem Tiefladeranhänger einen Bagger. Als der Lastzug, der die erste Hälfte der Brücke passiert hatte, brach ein Teil des Mitteljoches zusammen (dieses war angefault) und ein Teil der Brücke stürzte in die Ache. Der Tieflader mit dem Bagger fiel in den Fluss, das Zugfahrzeug blieb auf dem abgesackten Brückenteil und wurde nur noch vom Geländer gehalten.
Am nächsten Tag konnten, die Fahrzeuge und das beschädigte Brückenteil mit schwerem Gerät aus der Ache gehoben werden.
Doch die Reparatur der Brücke ließ auf sich warten. Einerseits musste die Finanzierung geklärt werden und die Straße sollte erst nach Fertigstellung der Klobensteinstraße in die Baulast des Landes übergehen, somit war noch die Gemeinde für die Brücke zuständig. Die notwendigen Rammarbeiten könnten nur durch die Hilfe der Bundeswehr geleistet werden. Anderseits führte die Tiroler Ache seit Wochen Hochwasser und die Situation würde sicher noch einige Zeit andauern durch einen schneereichen Winter. Für die Bewohner jenseits der Brücke bedeutete dies lange beschwerliche Umwege, der Weiterbau der Klobensteinstraße konnte nur über die österreichische Seite erfolgen.
Die Kosten für die Reparatur der Brücke beliefen sich auf ca. 41.500 DM - 20.000 kamen aus der KFZ Steuer als Härtefallregelung.
1967 wurde im Zuge des Ausbaus der Klobenstraße eine 135m lange Stahlbetonbrücke errichtet.
Das Foto von dem verunglückten Lkw hat Helene Müller, Fotowerkstatt Schleching gemacht, das vom Bau der neuen Brücke A.W.Rammel, Bad Aibling.