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Post aus Poppenhausen
Ausgabe 22/2024
Vereinsnachrichten
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20 Jahre Familenbücherei Poppenhausen

Der Schweinfurter Autor Joachim Engel las vor rund 50 Zuhörern im Pfarrheim Poppenhausen.

Der Franke gibt net' auf - Joachim Engel las im Pfarrheim

20 Jahre gibt es die Familienbücherei mittlerweile in Poppenhausen. Mit den Büchern einer kleinen Bücherei im Spessart, die aufgelöst worden war, startete ein Team um Ulrich Müller das Projekt „Bibliothek Poppenhausen“. Man gab auch bei kleineren Rückschlägen nie auf, sondern nahm diese als Ansporn für ein behutsames aber stetiges Wachsen. Es passte also gut, den eingefleischten Franken Joachim Engel mit seinem Buchthema „Der Franke gibt net auf“ zu einer Lesung einzuladen.

Rund 50 interessierte Gäste fanden sich dann auch im Pfarrheim ein, wo sie ein bunter Reigen an Geschichten aus dem fränkischen Alltag erwartete, die der Autor - immer mit einem Augenzwinkern – vortrug. Aber auch ernste Themen, wie sie uns täglich aus Kriegs- und Krisengebieten erreichen, sparte er nicht aus.

Die Coronapandemie mit den gelegentlich bizzaren Auswüchsen in Verwaltung und Privatleben kommentierte er auf seine eigene Art und Weise. Seine Romanfigur 'Sebber' hatte sich in dieser Situation zum Beziehungsexperten entwickelt. Einen Coronapartnertest – zwei Wochen auf engstem Raum eingesperrt – ließ er sich patentieren. Einmal in Fahrt gekommen, stellte er noch fest, dass die Scheidungsquote bei E-Bike fahrenden Eheleute deutlich geringer sei als bei herkömmlichen Radfahrern. Sein persönlicher Beitrag für stabile Ehen: er verkauft jetzt E-Bikes!

Das erzeugte immer wieder spontane Lacher im Publikum und auch der Autor konnte sich gelegentlich ein Schmunzeln nicht verkneifen!

In der Pause versorgte das Büchereiteam die Gäste mit Getränken und kleinen Knabbereien. Die Lesung hatte für genügend Gesprächsstoff gesorgt.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte Joachim Engel, der bis zu seiner Pensionierung als Polizeibeamter in Schweinfurt Streife gefahren war, seinen neuen Roman „Die Seele ist ein leeres Fass“ vor. Er ließ dabei auch die verletzliche Seite des Autors durchscheinen, der gelegentlich an seinen Mitmenschen verzweifelte.

So waren die Zuhörer schließlich begeistert von der Vielfalt und den varierenden Nuancen des Vortrags, in dem tiefgründige Betrachtungen mit humorvollen Szenen wechselten, weil sie bei allen Widrigkeiten das Leben doch irgendwie lebenswert erscheinen ließen. „Passt scho'!“ wie der Franke sagt.

Herbert Then, Büchereiteam