Freiwillige Feuerwehr
Bürgermeister Ludwig Nätscher bedankte sich stellvertretend bei den Kommandanten der Ortsfeuerwehren in der Gemeinde Poppenhausen (v.r.:) Alexander König (Poppenhausen), Michael Pun (Kronungen), Pascal Gold (Kützberg), Andreas Kraile (Hain) und Christoph Zitzmann (Pfersdorf). Die Kommandanten aus Maibach fehlten entschuldigt.
Die Feuerwehr Poppenhausen führte den Festzug an, an dem zahlreiche Ehrengäste und 20 Feuerwehr- und Vereinsabordnungen teilnahmen, musikalisch begleitet durch die Musikkapelle Poppenhausen.
Zunächst erfuhren die Floriansjünger in verschiedenen Ansprachen Interessantes, bevor die Ehrenmitglieder Reinhard Schmitt und Adolf Karg das Signal gaben und in der großzügig renovierten Werntalhalle pünklichst das Mittagessen gereicht wurde.
Archiv FFW Poppenhausen: Löschtrupp mit dem 1. Einsatzfahzeug in den 60er Jahren
Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Poppenhausen nennt den 15.Mai 1873 als Gründungsdatum und zwar durch den damaligen Bürgermeister Martin Werner mit 18 Mitgliedern. Am Wochenende wurde das Jubiläum 150+1 gefeiert mit Festgottesdienst, Festzug, Feier in der Werntalhalle und vielen anderen Programmpunkten.
Begonnen hatte alles mit dem Gottesdienst, bei dem Pfarrer Johannes Messerer die Wertschätzung von Feuerwehr, Kirche und Politik verglich. Er würdigte die Verdienste der Vorfahren in der 150-jährigen Geschichte der Feuerwehr, betonte den Einsatz für Menschenleben und Sachwerte, den Mut, auf Menschen zuzugehen und die gegenseitige Verlässlichkeit. Man entwickle ein „Lebenswertgefühl“ statt des allgemein verbreiteten Egozentrismus.
Zu den Klängen des Musikvereins Poppenhausen marschierten die Abordnungen von 14 Feuerwehren, weiterer Ortsvereine, der Bundeswehr, Bundespolizei und die Ehrengäste zur festlich dekorierten Werntalhalle.
1.Kommandant Alexander König durfte zahlreiche Ehrengäste und Abordnungen der Nachbarwehren begrüßen.
König streifte nur kurz die Vergangenheit, sprach das veränderte Aufgabenfeld der Feuerwehren, die Folgen des demographischen Wandels und das veränderte Freizeitverhalten an. Umso bedeutsamer nannte er die Gründung der Poppenhäuser Jugendfeuerwehr im Jahre 1983 durch Reinhard Schmitt. Derzeit zählt sie 21 Jugendliche und drei Betreuer. Er dankte Arbeitgebern und Familien, durch welche die Feuerwehrkameraden ihren Einsatz leisten könnten.
Nachfolgend würdigte Bürgermeister Nätscher die realistischen Ausstattungswünsche und hohe Selbstverantwortung der sechs Ortswehren, die gute Zusammenarbeit mit der Bundespolizei in Oerlenbach und die Neugründung einer First Responder-Gruppe in Pfersdorf. Als Beispiel für das positive Zusammenwirken nannte er die Renovierung des Umkleideraums unter Federführung von Günter Lazarek. An fünf Kommandanten von Ortsfeuerwehren und an Kreisbrandrat Holger Strunk überreichte er Präsente.
In ihrem Grußwort nannte die Landtagsabgeordnete Martina Gießübel eine Summe von 420 Millionen Euro im Doppelhaushalt Bayerns für die Feuerwehren, davon 228 Millionen für Ausbildung und Ausstattung. Sie erwähnte auch die modernste Feuerwehrschule Europas in Würzburg.
Landrat Florian Töpper begann mit der vom König befehlsmäßig erfolgten Gründung der Feuerwehren in Bayern im Jahr 1873. Diese seien später demokratisch fortgeführt worden und wären heute durch ihr starkes Gemeinschaftsgefühl etwas Verbindendes in Zeiten allgemeiner Polarisierung. Die 110 Wehren im Landkreis wären ein wichtiger Garant unserer Sicherheit. So investiere man 1,2 Millionen in die Beschaffung von drei neuen Fahrzeugen und das neue Kreisausbildungszentrum in Niederwerrn sei an den Kosten von elf Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme gut beteiligt.
Kreisbrandrat Holger Strunk dankte den Jugendwarten für ihre verantwortungsvolle Arbeit. Als teilweise emotional sehr belastend bezeichnete er den Einsatz der First Responder, die manchmal als Erste zu Verwandten und Bekannten gerufen würden.
Nach den Ansprachen folgte das bestens organisierte Mittagessen und am Nachmittag wurde ein buntes Programm für die Kinder geboten. Es folgte die Vorführung der Fahrzeuge und der Hundestaffel der Polizei aus Schweinfurt, die viel Erstaunen bei den Zuschauern hervorrief. In der Halle lief eine Bilderschau und die Fotobox stand kostenlos zur Verfügung.
Vorstand Jürgen Schulz und 1.Kommandant Alexander König dankten allen, die sich für die Festveranstaltung eingebracht hatten und wünschten allen Kameraden stets eine gesunde Rückkehr von ihren Einsätzen. Während der Feier kam es zu zwei Alarmierungen, einmal mittags zu einem Kleinbrand in Kützberg und einmal abends zu einem Verkehrsunfall auf der BAB 71, aber das sind die Floriansjünger gewohnt.
Text und Fotos: Peter Volz