Seit etlichen Jahren ist es in der kleinen Pautzfelder Marienkirche Usus, am letzten Sonntag im November die Hubertusmesse zu feiern. Mit Tannenzweigen, jedes Jahr aufs Neue gespendet von der Baumschule Schmidtlein aus Effeltrich, und dem mächtigen Hirschgeweih, des „Hubertushirsches“ der ein Kreuz zwischen seinen Geweihstangen trägt, bot die altehrwürdige Kirche den Besuchern ein imposantes Bild. Hubertus Henglein, Jagdpächter aus Pautzfeld und Hornmeister der Jagdhornbläser Weingartsteig, lobte die hervorragenden Zusammenarbeit zwischen der Jägerschaft und der Kirche und dankte in besonderer Weise Pfarrer Matthias Steffel für sein immer offenes Ohr und seine Wertschätzung gegenüber den Jägern und ihrer Arbeit als Heger und Pfleger von Tier, Wald und Flur. In diesem Sinne war darum auch der Tenor der Predigt: „Den Schöpfer im Geschöpfe ehren!“ - Der Geistliche erinnerte daran, dass Nachhaltigkeit und Rücksicht auf die Natur und Umwelt auch im Kleinen bei jedem einzelnen selbst beginnt.Der Legende nach verbirgt sich hinter dem heiligen Hubertus ein Bischof von Lüttich aus dem 8. Jahrhundert. Dieser frönte nach dem Tod seiner geliebten Frau unachtsam und regellos der Jagd. Und so kam es, dass sich Hubertus selbst am Karfreitag auf die Jagd begab. Dort begegnete er einem Hirsch mit einem leuchtenden Kruzifix zwischen seinem Geweih. Diese Begegnung änderte alles und Hubertus wandelte sich vom Wüterich zum Bewahrer der Natur, der die Wildtiere auch als Geschöpfe Gottes achtete.Die Jagdhornbläser Weingartsteig füllten mit ihren harmonischen Hörnerklängen die Pautzfelder Kirche und durch die zahlreich anwesenden Gläubigen ertönte auch heuer wieder die 2018 erstmals uraufgeführte „Pautzfelder Hubertusmesse“. Den Solopart der verschiedenen Liedstücke übernahm die Sopranistin Heike Nagengast- Beck aus Pautzfeld. Am Ende des Gottesdienstes konnte die Bläsergruppe Weingartsteig an Pfarrer Matthias Steffel und Kirchenpflegerin Lucia Schneider einen Scheck in Höhe von 500 Euro übergeben. Dieser soll für die anstehende Sanierung der Kirche in Pautzfeld, zweckgebunden, verwendet werden. Im Anschluss an den Gottesdienst konnten sich Besucher und Akteure bei einem Schluck heißen „Jagatee“ im Vorhof der Kirche stärken.