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Seeon-Seebrucker Nachrichten
Ausgabe 15/2023
Römermuseum - Archäologischer Rundweg
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Saisonauftakt und Ausstellungseröffnung im Römermuseum Bedaium

2. Bürgermeister Norbert Maier, die Familien Huber, Ziereis und Eggenweiler sowie in der Mitte Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika

Römerin Martina Ziereis erklärte wie ihre Vorfahren einst auf ziemlich skurrile Art und Weise Vögel fingen. Die Römer schmierten nämlich Ruten mit einer aus reifen Mistelbeeren gewonnenen klebrigen Flüssigkeit (wirkte wie Leim) ein, die die Vögel bei Berührung mit den Flügeln und Federn flugunfähig machten.

Besser als mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Jagd und Fischerei in der Antike“ hätte der Saisonstart im Römermuseum Bedaium in Seebruck nicht verlaufen können. Noch bis 29. Oktober können die Besucher dort in dieses facettenreiche Thema eintauchen, das der gemeindliche Römerbeauftragte und Museumsleiter Matthias Ziereis, die Museumspädagogen Martina Ziereis und Dirk Eggenweiler sowie Dipl.-Biologe Harald Huber anhand von Originalfundstücken und detailgetreuen Nachbauten, lebensgroßen Figuren und exakten Modellen informativ und spannend präsentieren.

Zweiter Bürgermeister Norbert Maier lobte bei der Vernissage die von den Kuratoren-Familien Ziereis, Eggenweiler und Huber mit viel Herzblut auf die Beine gestellte Schau, die die antike Jagd- und Fischerei für Jung und Alt plastisch, lebendig und verständlich aufbereite. Im renovierten gemeindlichen Römermuseum hatten sich neben Ortsheimatpfleger Hans Fenzl, Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika und Andrea Krammer von der „Römerregion Chiemsee“ auch historische Darsteller eingefunden, darunter römische Legionäre. Althergebrachte feine Handwerkskunst wurde anschaulich im Obergeschoß präsentiert.

Römerin Martina Ziereis knüpfte dort Fischernetze und erläuterte die Herstellung von Stoffen aus Naturfasern. Von ihr erfuhr man auch, wie die Römer auf skurrile Art und Weise Vögel fingen. So schmierten sie Ruten mit einer aus reifen Mistelbeeren gewonnenen klebrigen Flüssigkeit ein, die die Vögel bei Berührung mit den Flügeln flugunfähig machten. Nach antiken metallenen Vorbildern fertigte Kelte Hermann Pilhofer Netzknüpfnadeln aus Knochen und Geweih an. Nebenan wob dessen Ehefrau Adele Leinenbänder, die auch bei Nässe nicht nachgeben, und deshalb auch bei der Jagd und Fischerei Verwendung fanden.

Zu besichtigen ist die Sonderausstellung zu den Öffnungszeiten des Seebrucker Römermuseums von Mittwoch bis Freitag von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 15 Uhr. An den Kuratorenführungen von und mit Matthias Ziereis kann man ab 14. April immer freitags von 11 bis 12 Uhr ohne Anmeldung teilnehmen. mmü