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Seeon-Seebrucker Nachrichten
Ausgabe 16/2023
Römermuseum - Archäologischer Rundweg
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Ausstellung Jagd und Fischerei in der Antike im Römermuseum Bedaium

Rekonstruierte Reuse aus Weidenästen von Martina Ziereis

Ihnen ist die am 1.4.23 im Römermuseum Bedaium in Seebruck eröffnete Sonderausstellung „Jagd und Fischerei in der Antike“ zu verdanken: den Museumspädagogen Dirk Eggenweiler (von links) und Martina Ziereis, Museumsleiter Matthias Ziereis und dem studierten Biologen Harald Huber.

Kelten, Römer und sogar Ostgoten besuchten am Eröffnungstag die neue Sonderausstellung und unterstützten die Aussteller mit einem historischen Programm

Im Erdgeschoss des Römermuseums zu bewundern sind in einer nachgestellten Seen- und Flusslandschaft unsere vor rund 2000 Jahren jagenden Vorfahren, darunter ein Kelte mit Dreizack-Fischspeer, ein keltisches Mädchen beim Stockangeln und eine Keltin, die ihr mit einem Kescher zur Seite steht. Diesen Kescher und auch die nebenan zu bestaunende Reuse hat Martina Ziereis extra für die Schau rekonstruiert.

Abgeschlossen wird die historische Jagd- und Fischfang-Szenerie von spätantiken Römern, darunter ein Junge mit einem Langbogen aus Eibenholz, einem erwachsenen Jäger mit einer von Dirk Eggenweiler und Matthias Ziereis nachgebauten antiken Armbrust „Arcubalista“ sowie einem römischen Netzwächter. In diese teilweise 50 Meter langen Fangnetze trieben die Römer die Wildtiere bei der sogenannten Netzjagd. Zu bewundern sind auch präparierte Wildtiere wie Reh, Fuchs, Dachs, Graureiher, Birkhuhn, Wasservögel und Fische, die die Familien Blösl-Perchermeier und Miller (beide aus Traunstein), Kirchmeier (Seebruck), Lex (Fraueninsel) und Siglbauer (Graben/Waging) kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Harald Huber holte seine Flusskrebs-Ausstellungsstücke 23 Jahre nach seiner Ausstellung im deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München gerne aus dem Keller. „Bei einem Familientag im Museum habe ich Herrn Ziereis kennengelernt und zufällig von den Planungen zur Ausstellung erfahren“, erzählte Huber am Rande der Vernissage. Er sei dann gleich Feuer und Flamme gewesen, sich an der Ausstellung zu beteiligen. Der Hörpoldinger Kunstschmied Robert Mayer steuerte selbstgeschmiedete Dreizack-Fischspeere bei. Viele weitere Fischerei- und Jagdutensilien können in einer Vitrine bestaunt werden, darunter auch Originalfunde aus dem Seebrucker Kulturboden. Auf Infotafeln wird alles im Detail erklärt.

Zu besichtigen ist die Sonderausstellung zu den Öffnungszeiten des Seebrucker Römermuseums von Mittwoch bis Freitag von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 15 Uhr. An den Kuratorenführungen von und mit Matthias Ziereis kann man ab 14. April immer freitags von 11 bis 12 Uhr ohne Anmeldung teilnehmen.

mmü