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Seeon-Seebrucker Nachrichten
Ausgabe 17/2023
Quartiersmanagement
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Polizei warnt vor Betrugstricks am Telefon

Hauptkommisar Karl-Heinz Busch hielt im April einen Vortrag über die Tricks der Betrüger am Telefon.

Der Anrufer ist meist ein in unserer Region aufgewachsener Ausländer, der den Dialekt beherrscht. Angerufen wird meist aus dem Ausland. Eine sehr professionelle Schulung ermöglicht es dem Betrüger in vielen Fällen die meist älteren Opfer zu überzeugen ihr Erspartes herzugeben.

Einer der häufigsten Tricks ist der Enkeltrick:

Hier erschleichen sich die Täter das Vertrauen der Opfer und gaukeln am Telefon geschickt vor, ein Familienmitglied, z.B. Enkel oder Neffe zu sein. Da heißt es dann am Telefon: „ Ja Onkel Fred, kennst du mich nicht mehr?“ oder auch mal „Oma, rate mal wer dran ist?“ und wenn der Angerufene dann mit„ Martin, bist as du?“ antwortet, ist man schon in die Falle gegangen. Mit großer Raffinesse wird dann eine akute finanzielle Notlage (eiliger Haus- oder Autokauf) vorgetäuscht um vom Opfer ein hohe Summe Bargeld, Gold oder auch Schmuck zu erbeten.

Zur Übergabe vor Ort wird dann ein weiterer Mittäter, der sogenannte Abholer, geschickt. Dieser wird vom Neffen/Enkel als Vertrauensperson angekündigt. Und schon übergibt man dem Freund die geforderte Summe weil man ja helfen will.

Ein weiterer Trick ist der Schockanruf:

Am Telefon ist ein Heulen und Schluchzen zu hören. Eine völlig verweinte, kaum verständliche Stimme, die um Hilfe bittet.

Dann übernimmt eine Amtsperson das Gespräch und gaukelt gekonnt vor, dass sich ein Verkehrsunfall ereignet hat. Enkel oder Enkelin hätten den Tod eines Menschen verursacht - ein wahrer Schock. Um eine Gefängnisstrafe zu verhindern wird nun eine Kaution von vielen tausend Euro verlangt.

Geschickt wird das Opfer erst geschockt und dann eingelullt. Auch hier wird ein Abholer angekündigt, oft in Polizeiuniform, dem die Wertsachen oder das Bargeld übergeben werden sollen. Durch den Schock ist man so verunsichert, dass man alles macht damit der Enkel nicht ins Gefängnis muss.

Oft verlieren die Opfer so ihr komplettes Erspartes. Sie schämen sich gegenüber Angehörigen, psychische Erkrankungen oder gar Suizidversuche können eine Folge sein.

Was ist wichtig?

  • Übergeben Sie nie Bargeld oder Wertsachen an Unbekannte
  • Die Polizei wird niemals Ihr Bargeld oder Wertsachen abholen
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse

Wenn Sie ein ungutes Gefühl am Telefon haben, legen Sie auf und holen Sie sich Hilfe: Bei der Familie, Nachbarn oder der Polizei unter Notruf 110.

Das Telefonbuch macht es den Anrufern leicht. Oft steht der Vorname ja dabei und bei „alten“ Vornamen und kurzen Rufnummern ist meist eine ältere Person am Telefon.

Hier können Sie gegensteuern:

Der Telefonbucheintrag kann gelöscht oder geändert werden. Z.B. kann der Vorname mit nur einem Buchstaben abgekürzt werden. Den Vordruck erhalten Sie beim Quartiersmanagement.