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Seeon-Seebrucker Nachrichten
Ausgabe 23/2023
Römermuseum - Archäologischer Rundweg
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Mehrere hundert Besucher beim Internationalen Museumstag im Römermuseum Seebruck. Bericht 2. Teil

Seebruck/Römermuseum. Internationaler Museumstag 2. Teil des Berichts. Neben dem Museum lockte aber auch der Museumsgarten mit dem Obstanger zur Zeitreise. Hier konnten die Kinder mit Sabine Wastlhuber am offenen Feuer römisches Fladenbrot backen und interessante Fakten über die Lebensmittel der Kelten lernen. So erfuhren die Kinder z. B., dass die Kartoffel erst durch Christoph Columbus den Weg in unsere Kochtöpfe fand und die Kelten und Römer diese noch nicht kannten.

Wer sich nicht selbst als antiker Bäcker versuchen wollte, der konnte extra für diesen Tag gebackenes, römisches Brot von der Bäckerei Huber aus Truchtlaching probieren. Man musste aber schnell sein, denn kurz nach Mittag waren alle hundert Römerbrote schon weg. Da Brot und Salz zusammenpassen, gab es im Obergeschoß des Museums bei Daniela Spies die Gelegenheit eigenes Kräutersalz im Mörser herzustellen. Einzige Schwierigkeit dabei war, einen der begehrten Arbeitsplätze an ihrem Stand zu ergattern, da dieser stundenlang „belagert“ wurde. Die Wartezeit konnte man sich, wie ehedem am Forum von Rom, mit antiken Spielen wie der mola rotunda, tris oder dem Soldatenspiel vertreiben. Einer der Kuratoren der aktuellen Sonderausstellung „Jagd und Fischerei in der Antike“, Dipl.-Biologe Harald Huber, war an diesem Tag extra aus Maitenbeth angereist und erklärte alles Wissenswerte rund um Fluß- und Edelkrebse, sowohl zur Römerzeit als auch in der Neuzeit. Wer im Obstanger als Ingenieur aktiv werden wollte, durfte sich als Helfer beim römischen Vermessungsingenieur Dirk Eggenweiler melden. Unter seiner Anleitung wurde mit den Vermessungsinstrumenten Groma und Chorobat und einigen Markierungsstangen die Erschließung einer Straßenstrecke nachgestellt. Eggenweiler ist einer der mitangereisten Legionäre der LEGIO IX HISPANA, einer von Uwe Herwegh gegründeten Römergruppe die sich der republikanischen und kaiserzeitlichen Darstellung verschrieben hat. „Heute sind wir natürlich alle als Legionäre aus der Zeit von Kaiser Vespasian gewandet. Das versteht sich von selbst wenn wir schon solch kaiserlichen Besuch haben“, erklärte Herwegh und freute sich über den großen Besucherandrang am Stand seiner Legion.

Zusammen mit Museumsleiter Ziereis, Andreas Reiter aus Rott, Klaus-Peter Ott aus Traunstein und Hans Veit aus Rosenheim stellte er in einem kleinen Römerlager das Leben in der Armee vor und die Gruppe zeigte stolz ihre hochwertige Ausrüstung. Hans Veit, mit über 80 Jahren mittlerweile Bayerns wohl dienstältester römischer Legionär, ließ es sich nicht nehmen, den ganzen Tag in voller Rüstung samt Kettenhemd, Helm und Bewaffnung durchzustehen. Veit ist ein Legionär durch und durch und geht seinem Römerhobby schon über 40 Jahre nach. Er stand bereits bei der Eröffnung des Römermuseums im Jahr 1988 am Eingang in Legionärsausrüstung Spalier und ist dem Haus seither verbunden. Dieses Jahr war am Eingang häufig der Keltendarsteller Alexander Krop zu sehen. „Ein Kelte wie aus dem Bilderbuch!“ war von den Besuchern zu hören, die vorher an seinem Würfelturm ihr Glück versucht hatten und als Gewinn den einen oder anderen Halbedelstein ergatterten. „Es war ein wunderschöner Familiensonntag im und am Römermuseum Seebruck“, freute sich Museumsleiter Matthias Ziereis, sichtlich froh über den großen Zuspruch durch die Besucher. „Wir historischen Darsteller konnten vielen Kindern und Erwachsenen zeigen, wie Geschichte lebendig werden kann und die Römer ein spannendes Thema sind.“

Alle, die am Internationalen Museumstag keine Zeit hatten, können sich den Termin 25. Juni 2023 im Römermuseum vormerken. Dann gibt es ein kleines Museumsfest in Seebruck. Infos unter Tel. 08667 7503.