Wann wurde der erste Seebrucker Verein gegründet, wann die anderen? Wie hießen die 1. Vorsitzenden und wie lange waren sie in Amt und Würden? Welche prominenten Persönlichkeiten haben Seebruck vor allem um die Zeit der Errichtung des Chiemseeparks, aber auch später, besucht? Die Antworten darauf gibt es im Buch „Chiemseepark Seebruck“, das im Juli erschienen ist.
Das reich bebilderte Buch mit über 280 Fotos und 176 Seiten bringt ein Stück Seebrucker Heimatgeschichte näher. Es ist erhältlich in der Tourist-Info der Gemeinde und im Buchhandel unter ISBN 978-3-00-072542-5 zum Preis von € 25,00. Bestens geeignet als Geschenk für alle möglichen Anlässe. Auch für Familienmitglieder, die von Seebruck weggezogen sind.
Schon gewusst?
Die Chiemsee-Schifffahrt hatte seit 1855 ihren Standort in Seebruck. Mit Eröffnung der Eisenbahnteilstrecke von Rosenheim nach Traunstein im Jahr 1860 verlagerte sich das Geschehen Stück für Stück nach Prien-Stock. Auch der Winterhafen in Seebruck wurde 1862 aufgegeben. Interessante Details, Pläne und Fotos mit ausführlichen Bildbeschreibungen dazu finden sich auf den Seiten 21 – 25 des Buches.
Der schon ausgesteckten Trasse nach sollte das Eisenbahngleis am nördlichen Chiemseeufer, also über Seebruck nach Traunstein verlaufen. Doch der Ökonom H. Valentin Birner aus Stetten, Gemeinde Seebruck, dazumal Mitglied des Landrates, wandte sich energisch gegen dieses Vorhaben. Hauptsächlich er brachte es so weit, dass die Bahn an das Südufer verlegt wurde. Den Seebruckern waren damit die Felle davongeschwommen.
Im Jahr 1890 gab es einen neuen Anlauf. Die Gemeindevertretungen von Seebruck und Hart mit mehreren Grund- und Anwesensbesitzern regten die Erstellung einer Sekundärbahnstrecke von Traunstein über Chieming nach Seebruck an. Das Königliche Bezirksamt Traunstein teilte mit Schreiben vom 19. November 1890 an die Gemeindeverwaltung Seebruck mit, dass zur Prüfung der Bauwürdigkeit eine Projektierung notwendig sei. Die Kosten der Projektierung wurden mit 2400 M (Mark, auch Goldmark genannt) veranschlagt und seien von denen zu tragen, welche ein Interesse bekunden. Die bezüglichen Beschlüsse der Gemeindeausschüsse und Erklärungen der Privaten waren binnen 8 Tagen einzusenden. Laut Protokoll vom 23. November 1890 hatten sich zur Zahlung von Beiträgen für die Projektierungskosten verpflichtet: Heigermoser von Seebruck 40 M, Oberzollner von Seebruck 30 M, Posthalter Gallinger 20 M, Mayer von Pullach 30 M, Freiwang von Seebruck 10 M, Maier Josef von Seebruck 10 M, zusätzlich 100 M aus der Gemeindekasse. Der mit Stempel „Königreich Bayern – Gemeinde Tabing“ versehene und von Bürgermeister Niederbuchner unterzeichnete Plan sah folgende Trassenführung vor: Kraimoos, Laimgrub, Egerer, Weidach, östlich vorbei an Fehling bis unterhalb Storfling, dann in Richtung Westen südlich von Thauerhausen bis zur Endstation in Seebruck-Graben nahe der Alz. Die Gründe für das Scheitern der Pläne sind nicht bekannt.