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Seeon-Seebrucker Nachrichten
Ausgabe 36/2022
Amtliche Bekanntmachungen
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Buch Chiemseepark Seebruck

Seebrucker Heimatgeschichte (6)

In welchem Jahr war Nationaltorhüter Sepp Maier im Hafen-Restaurant? Wie groß ist die Liegewiese des Strandbades? Wer war in der Planungs- und Bauphase des Chiemseeparks Bürgermeister bzw. Gemeinderat? Die Antworten hierzu und vieles mehr gibt es im Buch „Chiemseepark Seebruck“, das im Juli erschienen ist.

Das lesenswerte Buch mit 176 Seiten und über 280 Abbildungen, herausgegeben von der Gemeinde Seeon-Seebruck, Autor Hans Fenzl, bringt ein Stück Seebrucker Heimatgeschichte näher. Es ist erhältlich in der Tourist-Info der Gemeinde und im Buchhandel unter ISBN 978-3-00-072542-5. Der Preis des Buches deckt die Druck- und Gestaltungskosten, die Tätigkeit des Autors war unentgeltlich.

Schon gewusst?

Bis zur Eröffnung der großen Strandbadwiese im Jahr 1974 spielte sich nahezu alles was mit dem Baden der Seebrucker im Chiemsee zu tun hatte, in Graben ab. Zuerst östlich vom Dampfersteg, später dann westlich davon. Genaueres zu den damaligen Badeanlagen findet sich auf den Seiten 27 – 34 des Buches.

Graben liegt östlich der Alz und gehörte mit den Siedlungen bzw. Weilern Tabing, Fehling, Ising, Arlaching, Thauernhausen, Holzmann, Wimpersing, Wald und Kainrading bis 1972 zur Gemeinde Ising, vormals Tabing.

Im Jahr 1952 bestand Graben neben der Badeanstalt aus nur dreizehn Gebäuden, davon waren fünf Cafes oder/und Pensionen. Sie trugen im Laufe der Jahrzehnte teils unterschiedliche Namen, die nachfolgend mit aufgeführt sind. Alle Betriebe waren entlang der heutigen Traunsteiner Straße aufgereiht. Traunsteiner Str. 31: Strand-Pension/Cafe „Haus Viktoria“ Besitzer Rolf und Viktoria Kramer-Reißwitz, Strandpension Fraunholz, Cafe Wächter, heute Eiscafe-Pizzeria Dolcevita. Nr. 35: Bäckerei-Konditorei-Cafe Feichtmayr, Kur-Cafe Feichtmayr, heute Green Food und QC Quartier Chiemsee Hotel. Gegenüber dem Dampfersteg: Sommerwirtschaft-Cafe Schörg, Fremdenpension-Cafe Aigner, heute Wohnanlage Ski-Yachting. Nr. 53: Cafe Haus am See oder Cafe Haushofer, Besitzerin Mathilde Haushofer, heute eine Wohnanlage, auch Rackl-Häuser genannt. Nr. 55: Fremdenpension und Cafe Seeblick, Besitzer Bruno und Karolina Niederauer, später Christl und Klaus Mayer, heute Carolin und Robert Hofmann.

Graben war somit vor siebzig Jahren touristisch besser aufgestellt als heute. Im weitesten Sinne übrig geblieben sind nur zwei Cafes (Dolcevita und Green Food) sowie zwei Pensionen (Seeblick und QC Quartier).

Die übrigen acht Häuser im Jahr 1952 von der Brücke in Richtung Osten: Beim „Karl“ Landwirt und Fischer Alois Kirchmeier; beim „Jodl“ Landwirt Josef Kaltner; Dr. Fritz Bittner mit seiner Ehefrau und Ärztin in einem Haus aus der Spätbiedermeierzeit; Elektriker Franz Weiß (heute sog. Berger-Häuser); Elektriker Sepp Sedlmeier; Moorhaus mit Jäger Mauch der Saline Rosenheim; Fuhrunternehmer Martin Maier (heute Schuppen von Helga und Andi Dorn); Handwebermeister und Hochzeitlader Hans Fenzl (*1910).

Hans Fenzl
Ortsheimatpfleger Seebruck