Vor genau 50 Jahren fanden in München die zwanzigsten Olympischen Sommerspiele der Neuzeit statt. In der Zeitung war eine großartige Serie hierüber. Auch fand der olympische Fackellauf seine Würdigung. Das olympische Feuer wurde auch damals 1972 in Athen am Olymp entfacht, und dann per Stafette mit Läufern nach München gebracht. Auch dem Sportverein Seeon wurde die Ehre zuteil, dass er zwei Fackelläufer benennen durfte, welche je etwa einen Kilometer das olympische Feuer tragen durften. Die beiden Läufer waren Georg Reiter aus Truchtlaching und Peter Mussner aus Seeon. Beide wurden von je sechs Vereinsmitgliedern begleitet. Die Begleiter von Georg Reiter sind mir leider nicht bekannt, außer Hans Eiblmeier aus Wattenham. Peter Mussner hat von seinem Fackellauf noch ein Foto. Auf dem Foto sind auch seine Begleiter zu sehen. Von links nach rechts: Michael Berger, Georg Mussner, Peter Keller, Peter Mussner selbst, Sepp Binder, Fritz Hofmann aus Pittenhart, und kniend Albert Haunerdinger. Jeder Läufer hatte seine eigene Fackel, die er als Erinnerung mit nach Hause nehmen durfte. Der damals 23-jährige Peter Mussner trug die Fackel von Schneizelreuth hoch Richtung Weinkaser, das ist der Straßenknoten zwischen Schneizlreuth und Weissbach. Auf halber Strecke übergab er das Feuer an den Reiter „Schurl“ aus Truchtlaching. Die beiden hatten also einen ordentlichen Anstieg zu erklimmen. Für den SV Seeon, aber speziell für die beiden Fackelläufer selbst war diese Nominierung eine große Ehre. Peter Mussner war in seinen jungen Jahren schon für den Sportverein sehr aktiv. Er spielte selbst in der ersten Fußballmannschaft, trainierte obendrein auch noch die erste Schülermannschaft, und war damals schon bayerischer und deutscher Meister im Eisstockweitschießen. Seine größten Erfolge kamen freilich dann erst hinterher, als er 1986 Mannschaftsweltmeister und in der Einzelwertung Vizeweltmeister wurde. Die Fackel hält Peter Mussner heute noch in Ehren. Stolz präsentierte er sie beim Fototermin in seinem Garten, umringt von seinen Kunstwerken, die er aus Flusssteinen und Schrott entstehen lässt.