Matthias Ziereis und Dirk Eggenweiler, beides begeisterte historische Darsteller, präsentierten sich in der Ausrüstung von römischen Soldaten. Mit Historiker Marcus Altmann sind sie auch Kuratoren der Sonderausstellung 2022 „Legionäre in Bedaium“ im Römermuseum.
Gut besucht war beim großen „Forum Römerregion Chiemsee“ nachmittags der „Tag der offenen Tür“ im Seebrucker Römermuseum Bedaium, wo historisch gewandete Kelten und Römer aus ihrem spannenden Leben vor 2000 Jahren erzählten, die Fragen der Besucher beantworteten und für Fotos posierten.
Bei der zertifizierten Römerregion-Gästeführerin und Museumsmitarbeiterin Renate Reinhard konnte man mit Astragalen würfeln und sich seine Zukunft orakeln. Museumsleiter Matthias Ziereis hatte zusammen mit seinem museumspädagogischen Team ein buntes Programm zusammengestellt und so konnte man auch Bernstein zu Schmuckstücken schleifen. „Beim Bernstein handelt es sich um Millionen Jahre altes versteinertes Harz, das über den Handel von der Ostsee zu uns gekommen ist“, verriet Lenz Ziereis. Den Bernstein habe man als Schmuck getragen und ihm auch heilende Wirkung nachgesagt. Nebenan durften sich Groß und Klein bei Sabine Wastlhuber beim Weben an Miniaturwebstühlen versuchen. Wie man Pappelsalbe aus Schweinefett und Pappelknospen herstellte, verriet Martina Ziereis. „Die Römer benutzten sie bei Gelenksproblemen und zur Hauptpflege“, so die Museumsführerin.
Bei Uwe Herwegh, einem passionierten Darsteller des römischen Militärs und zivilen Alltags, erfuhr man Wissenswertes über die römische Götterwelt. Er hatte sogar einen nachgebauten antiken Hausaltar dabei. Die drei bedeutendsten Gottheiten der Römer Jupiter, Juno und Minerva haben Archäologen einst als Figuren auch in Seebruck gefunden. Die zertifizierte Römerregion-Gästeführerin und Museumsmitarbeiterin Johanna Lederer erzählte wie die Römer ihre Vorspeise Moretum (herzhafter Brotaufstrich) und ihr Hauptgericht Puls (Getreidebrei) herstellten. Dass die römische Bevölkerung noch keine Tomaten und Paprikas kannten, wusste nicht jeder. „Da es auch noch keinen Zucker gab, verwendete man zum Süßen Honig, Obst-Dicksaft oder Sirup“, so Lederer.
mmü