München, 06. Juni 2024 – Gerlinde Will erfasst und notiert seit 1984 als ehrenamtliche Wetterbeobachterin im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Wetter in Wattendorf. Der Bundespräsident hat ihr als Dank für ihr 40-jähriges ehrenamtliches Engagement nun die Bundesverdienstmedaille verliehen.
Die Auszeichnung wurde Gerlinde Will am 06. Juni 2024 von Johann Siemens – stellv. Leiter Regionales Standortmanagement Süd des DWD in München – in Anwesenheit des 1. Bürgermeisters Thomas Betz in der Verwaltungsgemeinschaft (Steinfeld 86, 96187 Stadelhofen) feierlich überreicht. Johann Siemens überbrachte Gerlinde Will den Dank der Präsidentin des DWD und würdigte die außerordentliche Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft der Geehrten. „Gerlinde Will hat 40 Jahre lang die Station betreut und täglich den Niederschlag und im Winter den Schnee gemessen und bis Ende 2011 das Wetter in Wattendorf gewissenhaft beobachtet und notiert. Das reichte vom Verlauf von Gewittern und Hagelschauern bis zum winterlichen Schneetreiben. Seit 2012 wird noch täglich der Niederschlag gemessen, beobachtet, in welcher Form er fällt, sowie die Schneehöhe gemessen. Im Rahmen der allgemeinen Automatisierung wurden die genauen Augenbeobachtungen eingestellt. Gerlinde Will leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage und Klimaüberwachung. Davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, denn die Auswirkungen des Wetters und Klimas betreffen jeden von uns.“ Für den nationalen Wetterdienst seien Bürger wie Gerlinde Will unverzichtbar, die mit Spaß am Wetter, Liebe zur Natur, einer guten Beobachtungsgabe und einem hohen Verantwortungsbewusstsein jahrzehntelang gewissenhaft das Wetter in ihrer Region überwachen.
Etwa 1750 ehrenamtliche Wetterbeobachter in Deutschland
Der Deutsche Wetterdienst betreibt in ganz Deutschland ein flächendeckendes Mess- und Beobachtungsnetz mit über 1900 Messstellen. Dazu gehören rund 180 hauptamtliche Wetterstationen, die inzwischen alle automatisiert sind. Etwa 1750 weitere Messstellen des DWD werden ehrenamtlich von engagierten Bürgerinnen und Bürger - häufig seit Jahrzehnten – betreut. Die vor Ort gemessenen Daten und die Beobachtungen werden vom nationalen Wetterdienst dann zum Beispiel für die Wettervorhersage oder Gutachten bei Wetterschäden genutzt. Sie helfen aber auch, den Klimawandel in Deutschland genau zu erfassen und dessen Folgen besser einschätzen zu können.
Zu den Voraussetzungen für die Übernahme dieser verantwortungsvollen Tätigkeit gehören nicht nur Einsatzbereitschaft und die erforderliche Zeit, sondern auch ein geeignetes Grundstück, auf dem die Messgeräte des DWD gemäß internationalen Vereinbarungen und in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und Bewuchs aufgestellt werden können. Kosten entstehen ehrenamtlichen Beobachtern weder durch den Aufbau noch durch den Betrieb der Station.