Nach Veitshöchheim ist vor Strullendorf: Seine Fastnachts-Auftritte, wie hier bei seinem diesjährigen Abschied, sind für Oti Schmelzer der „Türöffner“ für sein Soloprogramm, mit dem er auch in der Hauptsmoorhalle Station macht.
„Schackalacka“ nicht mehr in seinem „zweiten Zuhause“ Veitshöchheim wie seit 2011 ununterbrochen als Kultfigur bei „Fastnacht in Franken“, sondern 49 Tage nach seinem stürmisch gefeierten Abschied nun in der Hauptsmoorhalle. Bei Oti Schmelzer gibt es wahrlich ein „Leben nach Veitshöchheim“, im Gegenteil: Der Oberschwappacher ist für dieses Jahr quasi ausgebucht, umso mehr freut sich der 1. FC Strullendorf als Veranstalter, diese fränkische Kultfigur am Freitag, 11. April, mit seinem Soloprogramm „Beruhigt euch“ präsentieren zu können.
Für den 64-Jährigen aus dem Landkreis Haßberge ist Strullendorf kein unbekanntes Terrain - bereits trat er hier vor zwei Jahren auf - und Richard Rödel, seit über 40 Jahren in der Vorstandschaft und seit über zwei Jahrzehnte am Werk, namhafte Künstler wie Michl Müller, Heißmann und Rassau, Sebastian Reich mit Amanda oder Mario Basler zu verpflichten, gelang es, bereits im Herbst diesen Termin zu fixieren.
„Durch meine Fastnachts-Auftritte hat sich mein Bekanntheitsgrad stark vergrößert. Die Leute draußen sind neugierig, was ich nicht nur sieben bis zehn Minuten wie in Veitshöchheim bieten kann. Ein komplettes Soloprogramm mit bekannten Liedern, aber auch auf die aktuelle Politik eingehend, ist eine ganz andere Nummer“, so der Kabarettist, Straßenwärter und Winzer in einer Person. „Mit den Fastnachts-Auftritten hat sich für mich ein Traum erfüllt, das wünscht sich Jeder. Aber auch Abschiede sind ganz normal, auch wenn es mir natürlich nicht so leicht fiel. Nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt.“ Dass er sich über den Veranstaltungsort informiert und vorbereitet, die ein oder andere örtliche Anekdote aufgreift, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Ein Auftritt in einem Trainingscenter eines Basketball-Bundesligisten hat man auch nicht alle Tage.
Sein Künstler-Leben, das bereits vor 45 Jahren mit dem ersten Bütten-Auftritt begann, geht also nach dem Fastnachts-Ruhestand intensiv weiter. Wo normalerweise viel Schweiß fließt und Körbe das Maß aller Dinge sind, wird sein Markenzeichen, der „Schackalacka“-Ruf sicherlich nicht fehlen. „Das ist wie ein Schlachtruf, für mich ein Wohlfühl-Ausdruck!“
Gut drei Wochen nach seinem Strullendorfer Auftritt wird Oti Schmelzer wieder live in Bamberger Gefilden zu bestaunen sein, nicht auf der Bühne, sondern auf den Straßen und Gassen der Altstadt. Beim Weltkulturlauf am ersten Mai-Sonntag plant er, den Halbmarathon in Angriff zu nehmen.
Wer Oti Schmelzer nicht als Läufer, sondern zuerst als weinseeligen Franken erleben will, Tickets gibt es noch an der Abendkasse.
Bertram Wagner