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Gemeindeblatt Strullendorf
Ausgabe 31/2022
Mehrgenerationenhaus
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Leben in Würde bis zuletzt - Flohmarkt-Spendenübergabe im Hospiz-Verein Bamberg

Am 17. Juli entstanden insgesamt 22 Flohmarkt-Stände in der Gemeinde, in denen Privatleute gut erhaltene Kleidung und Gegenstände des täglichen Lebens verkauften.

Frau Ulrike Desel hatte diesen Flohmarkt in Strullendorf und seinen Ortsteilen initiiert und organisiert. Einen Teil der Einnahmen spendeten die Teilnehmenden für den Hospizverein Bamberg, so kam eine beachtliche Summe von insgesamt 1.100 € zustande, auf die alle Beteiligten sehr stolz sein dürfen!

Mit viel Freude überbrachte Frau Ulrike Desel letzte Woche die großzügige Flohmarkt-Spende an Frau Helga Sander, Geschäftsführerin des Franken Hospiz Bamberg gGmbH und Herrn Konrad Göller, 1. Vorsitzende des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes für ihr Engagement im Hospiz-Verein Bamberg. Beide waren sehr gerührt, was die Gemeinde Strullendorf auf die Beine gestellt hatte und nahmen die Spende, symbolisiert durch eine eingerahmte Zeichnung der Strullendorfer Künstlerin, Frau Elina Gradl, dankend entgegen.

„Diese Spende bringt uns unserem Ziel, durch unser Kinder- und Jugendhospiz Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit lebensverkürzenden Erkrankungen wertvolle Unterstützung zu geben und ihnen zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern eine Auszeit von ihrem Alltag zu ermöglichen, ein Stück näher“, sagte Frau Sander. Beide bedankten sich sehr herzlich, dass so viele Bürgerinnen und Bürgerinnen in der Gemeinde Strullendorf die Arbeit des Hospiz-Vereins durch ihre Spenden unterstützten.

Die Finanzierung für stationäre Kinder- und Jugendhospize wird in Deutschland von der Kranken- und Pflegeversicherung nicht kostendeckend übernommen; deshalb ist jede finanzielle Unterstützung für den Hospiz-Verein für junge Menschen von Bedeutung, so auch die Spende der Flohmarkt-Einnahmen aus der Gemeinde Strullendorf.

In einem anschließenden Austausch wurde das Engagement des Vereins als Herzensangelegenheit deutlich spürbar. Das Bestreben ist, Menschen weitreichend darauf aufmerksam zu machen, dass eine Begleitung von Schwerkranken, Sterbenden, Trauernden und Angehörigen mit einem hohen Anspruch an ein „Leben in Würde bis zuletzt“ möglich ist.

Darüber hinaus sei es Ihnen ein besonderes Anliegen, gesellschaftliches Bewusstsein zu wecken, dass der Tod auch nicht vor jungen Menschen Halt mache. Das sei in unserer Gesellschaft noch sehr mit einem Tabu behaftet, sagte Herr Göller.

Wenn eine unheilbare und lebensverkürzende Erkrankung diagnostiziert wird, bricht bei den Betroffenen eine Welt zusammen und die Familien gelangen schnell an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit. Vielfach gäbe es Eltern sterbenskranker Kinder, die nicht wüssten, dass es den Hospiz-Verein auch für Kinder gibt und dass sie mit ihren Ängsten und Nöten aufgefangen werden. Betroffene Familien finden hier eine Anlaufstelle, ihr Kind/ihren Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen bis zu seinem Lebensende mit Unterstützung von Fachpersonal und geschulten Ehrenamtliche bestmöglichst zu begleiten. Die Unterstützung gestaltet sich individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen der Betroffenen. Darüber hinaus werden Hilfsangebote (z. B. palliative Versorgung, ambulante Hospizdienste am Heimatort, Pflegedienste und hauswirtschaftliche Hilfen u. ä.) vermittelt.

In der letzten Lebensphase ihres Kindes nicht alleine gelassen zu werden und es ihm so angenehm wie möglich zu gestalten, einschließlich sich in der tiefen Trauer aufgefangen zu fühlen, dafür setzt sich der Hospitz-Verein ein.

An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei Ulrike Desel, die ihre Idee eines „Gemeinde-Flohmarktes“ erfolgreich umgesetzt und so viele Menschen motiviert hat, sich zu beteiligen. Auch bedanke ich mich sehr bei der Künstlerin Elina Gradl für die wundervolle Flohmarkt-Zeichnung.

Und selbstverständlich bedanke ich mich auch ganz herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern (auch im Namen von Ulli), dass Sie bei diesem Gemeinde-Projekt so zahlreich mitgewirkt haben und für diesen guten Zweck gespendet haben!

Ihr Engagement, Ihre Großzügigkeit und Ihre Solidarität sprechen für sich!

Danielle Busboom (Leitung MGH/FSP)