Zufriedene Gesichter nach der Vertragsunterzeichnung Von links nach rechts: Marcel Boiger, Kommunalberater Bayernwerk, Bürgermeister Wolfgang Desel, Tobias Eckardt, Projektleiter für die Kommunale Wärmeplanung, sowie Elias Kufner und Jens Müller vom Strullendorfer Bauamt.
Seit Anfang 2024 ist das bundesweite Wärmeplanungsgesetz (WPG) gültig. Es verpflichtet Kommunen zur Wärmeplanung, die spätestens bis Juni 2028 abgeschlossen sein muss. Die Gemeinde Strullendorf hat damit die Bayernwerk Netz GmbH beauftragt, die zusammen mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung das notwendige Datenmaterial erhebt. Diese Planung soll aufzeigen, wie der Wärmebedarf in Zukunft durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale Energieversorgung zu erreichen. Mittlerweile hat der Freistaat Bayern ein Förderprogramm aufgelegt, das die Kommunale Wärmeplanung zu 100 Prozent fördert.
Bei der Vertragsunterzeichnung im Strullendorfer Rathaus betonte Projektleiter Tobias Eckardt, dass die Kommunale Wärmeplanung einen Fahrplan für Maßnahmen liefere und Prioritäten für die Zukunft setzt. Konkret wird unter anderem danach gefragt, welche Wärmequelle macht in welchem Teil des Gemeindegebiets Sinn? Die Untersuchungen erfolgen technologieoffen, praxisnah und maßgeschneidert mit dem Ziel einen Plan für eine kosteneffiziente und nachhaltige Wärmeversorgung vor Ort zu erstellen. Bürgerinnen und Bürger wissen dann, welche Wärmeversorgung es in ihrem Gebiet gibt.
Was davon tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, muss die Kommune in einem nächsten Schritt entscheiden. Die Wärmeplanung liefert keine Detailplanung zur technischen bzw. wirtschaftlichen Machbarkeit, keine Umsetzungsplanung und keine gebäudescharfen Empfehlungen. Es besteht auch keine Verpflichtung zum Bau eines Wärmenetzes.
Für Kommunalbetreuer Marcel Boiger ist eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung. Daher gehört neben Informationen über das Mitteilungsblatt und „runden Tischen“ auch die Organisation einer Bürgerinformationsveranstaltung zu den Aufgaben, die für das kommende Jahr auf der Agenda stehen. Ende 2026/Anfang 2027 soll der Plan vorgelegt werden können.
Bürgermeister Wolfgang Desel freute sich sehr, dass man für die Wärmeplanung mit dem Bayernwerk einen Partner gefunden hat, mit dem man vor Ort bereits eng zusammenarbeitet. Man will als Kommune die Chance nutzen, um am Ende zu wissen, wie man eine effiziente und umweltgerechte Wärmeversorgung in der Gemeinde organisieren könnte. Für ihn sind dabei Biogasanlagen und Betriebe die Wärme als „Abfallprodukt“ im Überschuss haben wichtige Faktoren.