Mehrgenerationenhaus, Lagerfeuer mit Stockbrot und Kartoffeln

Rückblick „Terra Preta“ Vorstellung mit Sitki Kurhan

Ein großer, tiefer Metallkessel mit geschichtetem Holz, umstellt von Bierbänken, so einladend hatte Sitki Kurhan sein Angebot, die Herstellung von „Terra Preta“ (portugiesisch „schwarze Erde“), vorbereitet, zusammen mit Norbert Steppan.

Wohnhaft in den Philippinen, hatte Sitki Kurhan, als Pionier auf dem Gebiet der Herstellung und Anwendung von Terra Preta, seinen Aufenthalt extra verlängert, um auch interessierte Strullendorfer:innen zu inspirieren und zu begeistern. Nicht nur Gartenfreunde, ebenso zahlreiche Familien erschienen erwartungsvoll zur Vorstellung. Herr Kurhan klärte über Geschichte, Herstellung und Verwendung von „Terra Preta“ auf, die den Amazonas Indianern schon vor tausenden von Jahren bekannt waren.

Viel Spaß hatten die Kinder, Holz heran zu tragen und in die große Feuerschale zu werfen. Unter den wachsamen Augen ihrer Eltern warfen sie mit Faszination und Respekt immer wieder Holzstücke in das offene Feuer nach. Bevor die Glut zu Asche zerfallen würde, lösche Sitki Kurhan sie mit Wasser ab. So blieb die Kohlestruktur erhalten, die weiter verwertet werden kann.

Durch die Zugabe von Komposterde und organischem Material entsteht z. B. eine lockere Erde, die extrem fruchtbar ist ohne Pflanzenschutzmittel auskommt. Zu Pulver zerrieben und mit Kokosöl vermischt kann man Terra Preta als Hautcreme, Gesichtsmaske oder Zahnpasta verwenden. Auch als Reinigungsmittel im Haushalt (z. B. zur Beseitigung von Schimmel), ist „Terra Preta“ vielfältig nutzbar und eliminiert Schadstoffe.

Manche Besucher:innen reagierten teilweise mit Verblüffung: „Wie, das kann man essen?“. (Wir kennen Terra Preta in Form von „Kohletabletten“ aus der Apotheke, die als Aktivkohle Giftstoffe und Bakterien bindet und damit gegen Durchfall hilft).

Die Kinder erfreuten sich auch am Stockbrot überm Feuer und den röstenden Kartoffeln in der Glut. Glück hatten wir auch mit dem regenfreien Wetter, so dass diese Veranstaltung ein toller Erfolg wurde.

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese Vorführung bei Herrn Sitki Kurhan und sind beeindruckt, wie einfach doch dieses vielversprechendes Ergebnis ist, das insbesondere sowohl Düngemittel als auch Pflanzenschutzmittel nachhaltig ersetzt.

Wer das Thema noch vertiefen möchte, findet unter „Ithaka-Institut“ nähere Informationen (Quelle abgerufen am 24.10.2022: https://www.ithaka-institut.org/de/home)

Einige Strullendorfer:innen können es nun kaum erwarten, die Herstellung bei sich nachzuahmen und die Bodenfruchtbarkeit und - qualität in ihrem Garten nachhaltig zu verbessert. Wir dürfen gespannt sein auf deren Rückmeldungen.