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Gemeindeblatt Strullendorf
Ausgabe 47/2024
Mehrgenerationenhaus
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Frauen-Café zum Thema

„Frauengesundheit“ – alles „Rund um die Wechseljahre“

Letzte Woche startete das MGH das „Frauen-Café“, das auf Wunsch gerne fortgesetzt werden wird.

Die Wechseljahre war Schwerpunkt jener ersten Veranstaltung, an dem insgesamt 17 Frauen teilnahmen. Frau Alexandra Hölzlein vom Gesundheitsamt Bamberg und ich hatten zu diesem Austausch eingeladen. Zu Themen wie Pubertät, Schwangerschaft und Geburt gibt es bereits viele Angebote, weniger jedoch zum Thema „Wechseljahre“. Tabubehaftet sind die meisten aktuell Betroffenen nicht durch die Generation ihrer Mütter aufgeklärt worden.

Von allgemeinen Informationen zur Rolle der weiblichen Hormone – und was es mit uns macht, wenn diese fehlen – bis hin zu „was kann frau dagegen tun?“, brachten alle ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein. Die Erkenntnis des Abends: Wir müssen für uns sprechen! Wir müssen uns schlau machen und die richtigen Fragen stellen, insbesondere Ärzten gegenüber. Im medizinischen Grundstudium kommt das Thema „Wechseljahre“ nicht vor und in der Facharzt-Ausbildung zum Gynäkologen wird es heute noch nicht in dem Ausmaß wahrgenommen, wie der Bedarf tatsächlich ist: 50 % der Menschen sind weiblich und irgendwann betrifft es uns alle! Da wir in einer auf Jugend, Schönheit und Tatkraft fokussierten Kultur leben, wird das Thema „Wechseljahre“ mit Gebrechlichkeit, chronischen Erkrankungen usw. gleichgesetzt und tabuisiert. Dass aber 2/3 aller Frauen sehr darunter leiden und (nicht-ansteckende) Erkrankungen des Alters hier ihren Anfang nehmen können (z.B. Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt Osteoporose usw.), wird in unserer Gesellschaft nicht ausreichend thematisiert. Diese Zeit ist oftmals zusätzlich belastet durch kritische Lebensereignisse: Kinder verlassen das Haus und die Elternschaft wird primär (wieder) zu einer Partnerschaft, Wiedereinstieg in den Beruf, pflegebedürftige Eltern, vielleicht noch pubertierende Jugendliche daheim. Die Veränderungen der Hormone und die damit verbundenen Begleiterscheinungen haben zum Teil große Auswirkungen auf das direkte Umfeld Betroffener. Von entscheidender Bedeutung ist, dass Frauen oft schon mit Anfang 40 Veränderungen an sich feststellen, die die Wechseljahre einläuten aber die sie in dem Alter (noch) nicht mit „Wechseljahren“ (sogenannte Prämenopause) in Verbindung setzen! Bemerkenswert ist auch, dass unsere Hirngesundheit in direktem Zusammenhang mit unseren Eierstöcken steht. In Hirn-Scan können Veränderungen während der Wechseljahre bildlich nachgewiesen werden. Man forscht u.a. derzeit, inwiefern die Ursache einer späteren Alzheimer-Erkrankung in den Veränderungen unseres Gehirns liegt. Von Alzheimer sind zwei Drittel mehr Frauen betroffen als Männer (Dr. Lisa Mosconi über die Anatomie des weiblichen Gehirns in der Menopause, siehe YouTube, TED, abgerufen 14.11.2024) www.ted.com/talks/lisa_mosconi_how_menopause_affects_the_brain?subtitle=en&lng=de&geo=de

Wer noch mehr Informationen (zu Büchern und YouTube „links“ zu seriösen Beiträgen) erhalten möchte, melde sich gerne im MGH oder beim Gesundheitsamt Bamberg. Derzeit bietet die Stadtbücherei Bamberg einen Büchertisch zum Thema Frauengesundheit. Das Wichtigste: je früher wir aufgeklärt gegensteuern (sei es hormonell und/oder über einen gesunden Lebensstil sowie Naturheilkunde), umso mehr Chancen haben wir, positiven Einfluss auf den Verlauf und auf spätere Erkrankungen auszuüben und unsere Gesundheit zu stärken und darüber hinaus unsere Erfahrungen an unsere Töchter weiter zu geben. Weg mit der Angst und dem Tabu, hin zu mehr Wissen, Selbstfürsorge, Zuversicht und Selbstbewusstsein!