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Sulzberger Bürgerblatt
Ausgabe 24/2023
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„Sie haben ein Haus der Menschlichkeit geschaffen“Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nennt Hospizverein und AllgäuHospiz Kempten/Oberallgäu vorbildhaft.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nennt Hospizverein und AllgäuHospiz Kempten/Oberallgäu vorbildhaft.

Beim Festakt zum Jubiläum gibt es Anerkennung von allen Seiten

Kempten „Ihr seid ein Segen für die Menschen in dieser Region“. Das Kompliment von Klaus Holetschek, Bayerns Minister für Gesundheit und Pflege, galt an diesem Abend dem Hospizverein Kempten-Oberallgäu und all jenen, die im Verein und im stationären AllgäuHospiz tätig sind. „Sie haben ein Haus der Menschlichkeit geschaffen“ attestierte der Politiker anlässlich des Festakts „30 Jahre Hospizverein und 20 Jahre AllgäuHospiz“ nicht nur dem Träger, sondern vor allem den 160 ehrenamtlichen HospizhelferInnen und allen, die dazu beitragen, den letzten Weg bestmöglich zu begleiten.

Es waren viele, die an dem Projekt Hospiz in Kempten und dem Oberallgäu mitgearbeitet haben. Wer das mit Gewissheit sagen kann, ist Josef Mayr. Der CSU-Stadtrat und langjährige Bürgermeister Kemptens führt seit 2011 den Hospizverein. Und in diese Zeit fiel auch der Neubau des Hospiz-Gebäudes in der Madlenerstraße. Es war vor allem Josef Mayr zu verdanken, dass die Finanzierung mit großer Unterstützung aus der Region gestemmt werden konnte: 4,5 Millionen Euro kamen allein an Spenden zustande. 2020 wurde das neue Hospiz, aufgestockt von acht auf 16 Betten, eröffnet. „Die zarte Pflanze von 1993, als der Hospizverein gegründet wurde, ist zu einem starken Baum gewachsen“, freute sich Josef Mayr während des Festakts. Und: „Aus vielen Zweiflern seien starke Helfer geworden“ ist für Mayr der Beweis der großen Spendenbereitschaft beim Neubau. Denn wie aus den Anfängen letztendlich die neuen Räumlichkeiten des Hospizvereines und das neue AllgäuHospiz entstand, zeige, auch ein kleiner Verein mit Mut, starkem Ehrenamt, Spendern und Gottvertrauen kann ein großes Hospiz bauen.

Diese Freude und Dankbarkeit sei zu spüren, fand Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle. Es sei ein Segen, diese Einrichtung als Haus des Lebens zu erfahren – an einem Standort, der mitten in der Stadt gut gewählt und richtig sei. Denn ein Hospiz gehöre ins Zentrum, dort, wo Leben stattfinde, sagte der Rathauschef. In der Madlenerstraße anstelle des alten Gebäudes, das 2003 eingerichtet wurde, ein neues zu erreichten, sei eine gute Entscheidung gewesen. Dass die Hürden bei der Finanzierung (Stadt und Landkreis bezuschussten mit 450 000 Euro) genommen werden konnten war der Motivation von Josef Mayr zu verdanken, würdigte nicht nur Kiechle das Engagement des Hospizvereinsvorsitzenden. Auch Oberallgäus Landrätin Indra Baier-Müller attestierte Mayr. „Sie sind ein echtes Vorbild. Wir können von Ihnen eine Menge lernen.“ Sie würdigte das Wirken der Hospizgruppen Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf. Denn Sterben sei ein Teil des Lebens, die Hospizarbeit ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft. Alfons Weber, stellvertretender Bezirkstagspräsident vom Bezirk Schwaben, nannte den Bezirk einen verlässlichen Partner bei der Förderung: „Sie machen das AllgäuHospiz zu einem Raum des Lebens“. Den Ehrenamtlichen dankte er, „dass Sie schwerkranken Menschen Ihre kostbare Zeit schenken.“

„Großartig“ fand es Klaus Holetschek, wie die Hospizbewegung gewachsen sei. Gerade auch in der Politik hält es der Gesundheitsminister für wichtig, Menschlichkeit und Werte zu vertreten. Sein besonderes Augenmerk galt deshalb auch dem Ehrenamt, das eine Gesellschaft auszeichne durch Menschen, die mehr tun als sie müssten. Deshalb, so Holetschek mit Blick auf die Situation in der Pflege, müsse man alles tun, um die Arbeitsbedingungen und Situation zu verbessern. Gerade im Palliativbereich sei Zeit für die Menschen wichtig „es geht um die Würde der Menschen“. So soll laut Holetschek die Hospizbewegung mit Tageshospizen und ambulanter Palliativversorgung ausgebaut werden. Alexander Schwägerl, Geschäftsführer der AllgäuHospiz gGmbH, zeigte sich erfreut, dass 16 Gästezimmer neu gebaut wurden. Während der Pandemie wurden zunächst 12 Zimmer in Betrieb genommen. Bis Ende des Jahres 2023 werden sicherlich die Zimmer 13 – 16 dringend gebraucht. Auch sein besonderer Dank galt Josef Mayr, der stets bestrebt sei, alle gesellschaftlichen Kräfte ins Boot zu holen. An Bayerns Gesundheitsminister appellierte er, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass die Pflege, die im Hospiz den Gästen gewährt werden könne, auch in allen anderen Pflegebereichen ermöglicht werde.

(cb)