Durch die Sprengung des Kachowka-Staudammes hat sich die Situation der Menschen und Tiere in der Ukraine nochmals dramatisch verschlechtert. Da, wo vor einigen Wochen noch das Wasser des Stausees in der Sonne glitzerte, sind nur noch Matsch, tiefe Tümpel oder ausgetrocknete Flächen zu sehen. Die Menschen, die dort in ihren überfluteten Häusern ausharren, haben alles verloren. Das Leben ist dort, genauso wie in den Kriegsgebieten der Ukraine, unendlich schwer zu ertragen: ohne Infrastruktur und sauberem Trinkwasser, kaum Lebensmittel und regelmäßigem Stromausfall.
Unsere zwei 40-Tonner-Trucks sind am 6. Juli wieder von Sulzberg in Richtung Ukraine losgefahren. Dabei wurde auch der allerkleinste Stauraum mit Hilfsgütern ausgenutzt. An der polnisch-ukraiinschen Grenze wurden die Trucks entladen und ein Teil der Hilfsgüter von ukrainischen Helfern innerhalb der Ukraine in den Westen und in die Kriegsgebiete weiter transportiert. Um die Menschen in dem Gebiet des gesprengten Kachowka-Staudamm zu versorgen, fahren diesmal die ukrainischen Helfer unsere Hilfsgüter in den nächsten Tagen direkt dort hin. Denn seit der Sprengung des Staudamms erhielten wir täglich Hilferufe aus der Ukraine, die um dringend benötigte Regenjacken, Saugpumpen, Schwimmwesten, Neoprenanzüge, Mückenschutzmittel und Sonnenmilch baten. Wir haben dank Ihrer Sachspenden diese speziellen Hilfsgüter innerhalb eines Monats in dieses Überwemmungsgebiet liefern können. Um den Menschen vor Ort helfen mit den allernotwendigsten Dingen zum Leben versorgen zu können, haben wir außerdem große Mengen an haltbaren Lebensmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikel, Verbandsmaterial, Arzneimittel und eine sehr große Menge an Tiernahrung in unseren zwei Trucks geladen. Aber auch Haushaltswaren, Kuscheltiere und Spiele für die Kinder.
Für den Krankenhausbedarf hatten wir auch zahlreiche Rollstühle, Rollatoren und Krücken dabei. In den LKWs waren auch die von uns und von Spendern gepackten 125 Care-Bags für die Versorgung der Schwerstkranken in Feldlazaretten und Krankenhäusern im Frontgebiet um Bachmut, Dnipro und Cherson. Diese Taschen enthalten u. a. Einmalwaschlappen, Duschgel/Shampoo, ein T-Shirt, Socken, Unterhosen, Seife, Zahnbürste und Zahnpasta, Handtuch, Taschentücher, Kekse, Multivitamintabletten und eine Karte mit Genesungswünschen aus dem Allgäu, hoffentlich ein kleiner Lichtblick in einer dunklen Zeit für die Verletzten.
Um die Mobilität der Menschen in der Ukraine zu verbessern, hatten wir in den LKWs auch ca. 30 Fahrräder dabei sowie für Kinderkrankenhäuser einige Kinderbetten und passende Kuscheltiere, Kinderwagen und Kinderautositze. Um den Menschen in dem Überschwemmungsgebiet und in den Kriegsgebieten zu helfen, hatten wir dringend benötigtes Werkzeug für den Wiederaufbau, Matratzen und Haushaltswaren geladen.
Nach einer viertägigen Fahrt mit fast 2.700 km quer durch Deutschland und Polen und wieder zurück, konnten wir unsere beiden Fahrer wieder zurück in Sulzberg willkommen heißen.
Aus einem früheren Transport von Hilfsgütern in die Ukraine wurden speziell für ein Waisenhaus südlich von Lwiw dringend notwendige Sachen wie Kleidung, Kuscheltiere und Spiele zusammengestellt. Die Waisenkinder erhielten einen Besuch von unserer ehrenamtlichen Helferin. Die Freude der Kinder über die Spenden war unbeschreiblich.
Die große Dankbarkeit der Menschen in der Ukraine, die uns auf unterschiedlichen Wegen erreicht, ein Foto mit lächelnden Menschen, die ein paar Lebensmittel von uns erhalten trotz der Ruinen um sie herum, und die strahlenden Kinderaugen bei der Übergabe von Kleidung und Kuscheltieren ist für uns im Helferteam eine große Motivation und ein Antreiber, unsere Arbeit fortzusetzen, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Wir können aber auch nur so umfangreich helfen, da wir Sie als treue Spender an unserer Seite wissen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Unterstützung.
Wir „STAND WITH UKRAINE | Das Allgäu hilft!“ als rein private Hilfsorganisation versichern Ihnen, dass alle Sach- und Geldspenden ausschließlich für die vom Krieg betroffenen Menschen absolut sinnvoll und nach direktem Bedarf übergeben werden. Info-Telefon: 0171/9510445, ab 15 Uhr. Wir freuen uns auch sehr über Geldspenden (natürlich auch bar an der Sammelstelle möglich), damit wir Lebensmittel, Verbandsmaterial, Medikamente, Windeln (für Kinder und Erwachsene) und andere dringend benötigte Hilfsgüter ganz gezielt und nach Bedarf zukaufen können und auch für den Diesel für die LKW‘s.
Bis 300 € (Kontoauszug gilt als Spendennachweis beim Finanzamt) über unser Konto „Ukraine-Hilfe“, Raiba im Allgäuer Land, IBAN: DE 37 73 3692 6401 0717 3237, oder über paypal: stand-with-ukraine@gmx.net.
Ab 300 € (Ausstellung einer Spendenquittung) über unser Konto beim BRK Kempten, Verwendungszweck: UKRAINE-HILFE* unter Angabe Ihres Namens und der Adresse (wenn Sie eine Spendenquittung benötigen): Sparkasse Allgäu, IBAN: DE57 7335 0000 0310 4000 31 - *für die Zuordnung der Spenden an uns zwingend erforderlich. Wir danken Ihnen von Herzen.
Achtung - Neue Öffnungszeit seit Anfang Juni 2023: Samstag von 9 bis 12 Uhr, Info-Telefon siehe Hilfsbedarfsliste.