Die Forstverwaltung am AELF Kempten warnt vor einer Massenvermehrung des Borkenkäfers durch nicht aufgearbeitetes Schadholz.
Die starken Schneefälle vor Weihnachten haben auch im Oberallgäu zu zahlreichen Schäden in den Wäldern geführt. Viele Bäume sind unter der Schneelast abgebrochen oder umgestürzt. Durch Winterstürme wurden vielerorts Bäume entwurzelt, die nun verstreut und unentdeckt im Wald liegen. Sie bieten große Mengen an Brutmaterial für Borkenkäfer.
„Fichten sind am stärksten betroffen“, sagt Förster Thomas Schneid vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten (AELF). „Als immergrüne Nadelbäume besitzen sie viel Auflagefläche für Schnee. Zudem sind sie wegen des flachen Wurzelsystems anfällig für Sturmwürfe“, erklärt der Forstmann.
Bis Anfang Mai haben Waldbesitzer nun Zeit, das Schadholz aus dem Wald zu holen oder in unwegsamem Gelände zu entrinden. Sobald es wärmer wird, meist schon im April, schwärmen die Borkenkäfer aus und nisten sich in den geschädigten Fichten ein.
Das enorme Vermehrungspotenzial der Borkenkäfer ist enorm. Aus einem Käfer im April können 100.000 Nachkommen in einer Saison hervorgehen; ein einzelner befallener Baum im Frühjahr führt zu 400 geschädigten Bäumen im Herbst.
Die Borkenkäferbekämpfung wird durch die Bayerische Forstverwaltung gefördert, sofern sie insektizidfrei und waldschutzwirksam abläuft. Hierzu sollen sich Waldbesitzer vor der Aufarbeitung mit den zuständigen Revierförstern des AELF in Verbindung setzen. „Mit einer konsequenten Aufarbeitung des Schadholzes schaffen wir es gemeinsam, dem Borkenkäfer einen wichtigen Schritt voraus zu sein“ so der Förster.
Auch in den Allgäuer Wäldern sind viele Schneebruch- und Sturmschäden entstanden. Autor: Anita Ottmann, AELF Fürstenfeldbruck.