Es war eine kleine Runde: Nur rund 40 Bürger – darunter Mitglieder aus dem Gemeinderat, Mitarbeiter aus dem Rathaus und dem Bauhof – kamen zur Bürgerversammlung im Wirtshaus Lauter. Und so gab es auch kaum Fragen an Bürgermeister Michael Wimmer. Dafür viel Lob und Dank für das Miteinander in der Gemeinde. „Wir halten zam, wenn's drauf ankommt“, brachte es zweiter Bürgermeister Jakob Steiner auf den Punkt.
Traudl Lanz erkundigte sich nach mehr „Bankerl“ auf dem Spazierweg nach Trenkmoos. Dazu erläuterte Wimmer, dass im Rahmen eines Leader-Wanderwegeprogramms bis voraussichtlich kommendes Jahr einige Bänke im Gemeindegebiet dazukommen werden. Gerade würde mit den Nachbargemeinden der Wegeplan erstellt.
Die Haltung der Gemeinde zu Freiflächen-Fotovoltaikanlagen interessierte Georg Wendlinger. Der Bürgermeister sagte, die Gemeinde habe in letzter Zeit drei Anfragen gehabt. „Der Abtransport des Stroms ist dabei meist das größte Problem.“ Nur ein Interessent sei übrig geblieben und prüfe die Machbarkeit. Grundsätzlich befürwortet Wimmer Freiflächen-Anlagen, „wenn sie dem Grüngut nicht wehtun“.
Richard Aicher übte Kritik an den Gemeindenachrichten, die seit Anfang des Jahres auf Hochglanz-Papier gedruckt werden. Das sei nicht umweltfreundlich. Der Bürgermeister entgegnete, dafür seien jetzt „viel weniger Kilometer auf dem Papier“, weil es regional gedruckt werde. Die Gemeinde gibt das Nachrichtenblatt – ohne Werbung – seit Anfang des Jahres in Eigenverantwortung heraus.
Eineinhalb Stunden lang hatte der Bürgermeister vor dieser Fragerunde einen Überblick über das Gemeindegeschehen gegeben. Angefangen bei der Einwohnerzahl von 3.497 (31. Dezember 2023), fünf weniger als im Jahr zuvor, über den Finanzbericht (wir berichteten darüber erst im Rahmen der Haushaltssitzung des Gemeinderats), die Entwicklung in Kindergarten und Krippe (insgesamt 153 Kinder) sowie Grundschule (150 Kinder), den ehrenamtlichen Helferkreis Surberg, der 2022 ins Leben gerufen wurde und den Surberger Seniorenbus sowie größere Projekte und Veranstaltungen im vergangenen Jahr.
Als besonderen Termin erinnerte er an die Übergabe eines VW Caddy von der Stiftung Lichtblick Seniorenhilfe im Wert von 37.000 Euro an die Gemeinde. Das Fahrzeug sei für Seniorenfahrten rege in Betrieb. Großes Lob gab es für die fünf ehrenamtlichen Fahrer und alle Beteiligten im Helferkreis. „Wir sind sehr froh, dass wir diese Einrichtung haben.“
Größere Projekte seien im vergangenen Jahr die Sanierung des Schmutzwasserkanals in Hufschlag, Hallabruck und Thannreit gewesen, zwei neue Fahrzeuge für den Bauhof, die neue Brücke in Surtal und der Neubau der alten Bundesstraße, ebenfalls in Surtal, die Fotovoltaikanlage auf dem Rathausdach und die Sanierung des Schulhaus-Daches. Die Schule sei außerdem mit digitalen Tafeln und einem neuen Netzwerk ausgestattet worden. Zwei neue Sirenenanlagen gibt es auf dem Rathaus und dem Bauhof.
Auch überarbeitete die Gemeinde den Flächennutzungsplan. Bis 2033 gebe es einen hohen Bedarf an Grund und Boden in der Gemeinde, so Wimmer. Er sprach von knapp 6 Hektar Wohnbaufläche und 86 Wohneinheiten. Neues Bauland soll in Hufschlag, Thannreit, in Thunstetten, Oed und Surtal eingeplant werden, neue Gewerbeflächen in der Au. Mit einer ersten Öffentlichkeitsbeteiligung rechnet Wimmer im Juni dieses Jahres.
In diesem Jahr stehen in Surberg zwei Brückensanierungen und die Erneuerung des Schulwegs an, so Michael Wimmer in seinem Ausblick. Auf großes Interesse stießen seine Ausführungen und die Entwürfe für den Neubau der Ganztagsschule. Im Schuljahr 2026/2027 gibt es einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschüler. Dafür muss die Gemeinde ein neues Gebäude errichten. „Die schulaufsichtliche Zulassung ist da“, jetzt würden die Unterlagen für den Förderantrag vorbereitet, so Wimmer.
Der Bürgermeister spricht auf Nachfrage des Traunsteiner Tagblatts von geschätzten Baukosten von 3,5 Millionen Euro. Die Gemeinde hoffe hier auf eine möglichst hohe Förderung von mindestens 65 Prozent.
Das neue Gebäude soll in Verlängerung der Turnhalle entstehen, im unteren Bereich würde die Küche der Turnhalle mitgenutzt und vergrößert. Es entsteht unter anderem ein Speisesaal, der später auch außerschulisch genutzt werden könne. Im oberen Stock, ebenerdig mit der Schule verbunden, seien Gruppenräume und ein Tobezimmer geplant. Einen Termin für den Baubeginn gibt es noch nicht.