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Gemeindenachrichten Surberg
Ausgabe 3/2024
Aus dem Gemeinderat
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Haushalt von über 10 Millionen Euro

Größere Investition ist der Schulweg-Ausbau in Lauter – 1,65 Millionen Euro aus Rücklagen

7,28 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt, 2,74 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, Abbau der Schulden auf 179.000 Euro und eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 1,65 Millionen Euro. Das sind die wesentlichen Summen des kommunalen Haushalts der Gemeinde Surberg für dieses Jahr. Einstimmig und ohne große Diskussion votierte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend für den Vorschlag der Verwaltung. Investieren wird die Gemeinde in diesem Jahr vor allem in den Straßenbau und den Kauf von Grundstücken.

Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt

„Wir haben einen sehr guten Haushalt für die Gemeinde Surberg zusammengebracht“, sagt Bürgermeister Michael Wimmer, als er die einzelnen Posten im Gemeinderat vorstellte. Der Verwaltungshaushalt habe ein Volumen von 7,28 Millionen Euro und damit etwa 370.000 Euro mehr als 2023. Den Verwaltungshaushalt einer Gemeinde kann man mit einem Girokonto vergleichen, in dem die regelmäßigen Ausgaben und Einnahmen aufgeführt sind. Die größten Einnahmen der Gemeinde sind hier der Anteil aus der Einkommenssteuer (2,49 Millionen Euro), Schlüsselzuweisungen (1,31 Millionen Euro) und Zuschüsse für laufende Zwecke (Schulbeförderung, Förderbeiträge für Kita, Mittagsbetreuung: 924.000 Euro). Schlüsselzuweisungen sind Gelder vom Freistaat, um Unterschiede in der Steuerkraft abzumildern. Die Gewerbesteuer schlägt in der Gemeinde Surberg 2024 mit 680.000 Euro zu Buche, 100.000 mehr als letztes Jahr.

Auf der Ausgaben-Seite sind die Personalkosten für die derzeit 65 Mitarbeiter der mit Abstand größte Posten mit 2,6 Millionen Euro; ein Plus von 267.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Wimmer sprach von einem Umbau der Verwaltung, der in diesem Jahr abgeschlossen werde. „2025 sind wir dann wieder im normalen Fahrwasser.“ Ausgeglichen würden die Mehrausgaben beim Personal durch geringere Ausgaben im Bereich Verwaltungs- und Betriebsaufwand, so der Bürgermeister (insgesamt 1,30 Millionen Euro).

Als „sehr dynamische Einrichtung“ bezeichnete er hier die Kindertageseinrichtungen für die mehr als 150 Kinder in der Gemeinde Surberg. 2024 stünden geplanten Einnahmen von 857.000 Euro Ausgaben von 1,41 Millionen Euro gegenüber – eine Unterdeckung von über 550.000 Euro, die die Gemeinde übernehmen muss und die sich in den letzten Jahren stetig erhöht habe. Besser geworden sei hingegen die Kostendeckung beim Abwasser. Nach umfangreichen Reparaturen im vergangenen Jahr rechnet die Gemeinde heuer mit einer „Überdeckung“ – also höheren Einnahmen wie Ausgaben – von knapp 5.000 Euro. Mit 1,96 Millionen Euro ist die Kreisumlage der zweitgrößte Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt – Geld, das die Gemeinde an den Landkreis abgeben muss.

Beurteilen lässt sich die finanzielle Situation einer Kommune an der „Zuführung zum Vermögenshaushalt“, wann also auf dem „Girokonto“ (Verwaltungshaushalt) Geld übrig bleibt und aufs „Sparbuch“ (Vermögenshaushalt) verschoben werden kann. Und zwar mehr, als vorgeschrieben. Gut 60.000 Euro muss die Gemeinde dem Vermögenshaushalt zuführen, um Kredite zu tilgen. Voraussichtlich 616.000 Euro wird sie insgesamt dem Vermögenshaushalt zuführen.

2,74 Millionen Euro im Vermögenshaushalt

Der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von 2,74 Millionen Euro, deutlich geringer als 2023 (4,34 Millionen Euro). „Wir haben trotzdem einige Maßnahmen vor“, so Wimmer. 1,1 Millionen Euro seien geplant für den Ausbau des Schulwegs in Lauter, die Sanierung von Brücken in Surtal und bei Fuchsreut und eine Schlusszahlung für den Ausbau der Bundesstraße. Grundstückskäufe schlagen mit 560.000 Euro zu Buche (vor allem für den Hochwasserschutz). 200.000 Euro sind angesetzt für den Bau der offenen Ganztagsschule in Surtal. Hier gehe es jetzt darum, Förderanträge zu stellen, sagt der Bürgermeister.

Gedeckt werden die Ausgaben hauptsächlich über die Rücklagen der Gemeinde. Eine Entnahme von 1,65 Millionen Euro ist geplant. Dazu kommen das Geld aus dem Verwaltungshaushalt (616.000 Euro) und verschiedene Zuschüsse und Förderungen, zum Beispiel aus dem „Leader-Programm“.

Nach dem Höchststand der Rücklagen während der Pandemie (2022), 3,59 Millionen Euro waren es, wird Ende 2024 mit einem Stand von 1,25 Millionen Euro gerechnet. Dazu kommt noch ein Bauspar-Guthaben von knapp 180.000 Euro. Laut Finanzplanung bis 2027 werden die Rücklagen bis 2026 weiter sinken auf gut eine halbe Million Euro – parallel dazu aber auch der Stand der Schulden. „Ab 2027 werden wir wieder Rücklagen aufbauen“, gibt sich Wimmer optimistisch.

Als „sehr erfreulich“ bezeichnete er noch die Entwicklung der Schulden. Der Schuldenstand werde sich Ende 2024 auf voraussichtlich 179.000 Euro belaufen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 53 Euro entspricht.

Eine Nachfrage kam von zweitem Bürgermeister Jakob Steiner, der wissen wollte, ob im Finanzplan bis 2027 schon „Mehrkosten für die Ganztagsschule“ eingeplant seien. „Ein bisschen was ist drin“, so Wimmer. Das hänge alles von den Zuschüssen ab und werde sich in den nächsten ein bis zwei Jahren zeigen. Eventuell werde eine Kreditaufnahme nötig.

ka