Surberg – Lediglich eine Anfrage gab es bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Surberg im Wirtshaus Lauter. Sie betraf die Zukunft des Trafohäuschens in Surtal. Bürgermeister Michael Wimmer musste den Fragesteller jedoch an die Bayernwerke verweisen, da die Gemeinde Surberg dafür nicht zuständig ist.
Da keine weiteren Anfragen kamen, hatte das Gemeindeoberhaupt zuvor in seinem ausführlichen und reich bebilderten Rechenschaftsbericht augenscheinlich alle Unklarheiten beseitigt. Eingangs erinnerte er an den am 31. Dezember 2022 verstorbenen Papst emeritus Benedikt XVI., der von 1937 bis 1951 im Ortsteil Hufschlag wohnhaft war und dem aufgrund seiner Verbundenheit zur Gemeinde Surberg 2018 die Ehrenbürgerschaft verliehen worden war.
Wie alle Jahre stand der Finanzbericht im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Dabei stellte Wimmer zunächst die wesentlichen Veränderungen der Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt 2023 denen von 2022 gegenüber. Im Haushaltsjahr 2023 sind im Kanal Reparaturarbeiten von 277 000 Euro geplant, sodass sich beim Abwasser eine Unterdeckung von 127 000 Euro ergibt. In den Jahren 2024 bis 2026 werde wieder mit einer Überdeckung gerechnet, sodass sich die Unterdeckung wieder ausgleichen werde, betonte Wimmer.
Bei den Kindertageseinrichtungen rechnet die Gemeinde in diesem Jahr mit einer Unterdeckung von 253 000 Euro. Aufgrund einer Gebührenerhöhung sind dies rund 70 000 Euro weniger als im Vorjahr.
Konnten 2022 noch 1,1 Millionen Euro vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt zugeführt werden, sind es in diesem Jahr nur 470 000 Euro. In den Corona-Jahren habe die Gemeinde sehr viel Geld auf die Seite gelegt. Heuer seien einige größere Baumaßnahmen geplant, so der Bürgermeister. Weitere Einnahmen der Vermögenshaushalts 2022 waren Zuweisungen für den Breitbandausbau, die Investitionspauschale und die Straßenbaupauschale. Damit wurden die Ausgaben 2022 für Investitionen von 1,9 Millionen Euro abgedeckt.
Der allgemeinen Rücklagen wurden 2022 670 000 Euro zugeführt, sodass sie auf knapp 3,6 Millionen Euro anstieg. In diesem Jahr werden aus Rücklagen 1,8 Millionen Euro entnommen. Die Schulden reduzieren sich von 2022 auf 2023 um 146 000 Euro. „Durch die vorhandenen Rücklagen 2023 und den Abzug der Schulden haben wir ca. 15 Millionen Euro in Rücklagen Ende 2023“, sagte Wimmer. Ziel sei es, keine Schulden aufzunehmen und die Schulden weiterhin abzubauen.
Der ehrenamtlich geführte Rufbus, den es seit 2016 gibt, wird laut Wimmer von den Bürgern sehr gut angenommen. Die ehrenamtlich tätigen Busfahrer Franz Stadler, Hans Hofmann, Karin und Josef Schneider sowie Franz Schallinger wurden von der Versammlung spontan mit Applaus bedacht.
In der gemeindlichen Kindertagesstätte werden insgesamt 160 Kinder betreut. Diese verteilen sich auf 94 Kinder im Kindergarten, 18 Kinder in der Kinderkrippe sowie 48 Kinder im Waldkindergarten. Im Kindergartenjahr 2022/23 nahmen 54 Kinder am Mittagessen teil, vier mehr als 2021/22.
In die sieben Klassen der Grundschule gehen im Schuljahr 2022723 137 Kinder. 2021/22 waren es zwölf Kinder weniger. Das Mittagessen und die Mittagsbetreuung nehmen 65 Kinder in Anspruch. Die Essen sind von 40 auf 45 gestiegen.
Der Bürgermeister stellte die neue Wort-Bild-Marke „Gemeinde Surberg“ vor. Sie repräsentiert die Kernidentität der Gemeinde Surberg als familienfreundliche Ortschaft in der typisch-bayrischen Natur, geprägt durch die Menschen, die im Vereinsleben ihre Traditionen erhalten und ihre Heimat gleichzeitig modern und zukunftsgerichtet gestalten. Ferner wies er auf die neuen Internetseiten der Gemeinde Surberg, des Kindergarten, des Waldkindergartens und der Grundschule hin.
Er stellte den ehrenamtlichen Helferkreis vor, der es sich zum Ziel gesetzt hat, in verschiedenen Notfällen spontan zu helfen und Menschen und pflegende Angehörige aus der Gemeinde bei der Bewältigung von Alltagsproblemen zu unterstützen. Dem Helferkreis gehören inzwischen sechs Personen an. Weitere werden noch gesucht.
Beim Breitbandausbau 2. Verfahren Bayern haben im April die Baumaßnahmen der Telekom begonnen. Die Gesamtkosten betragen rund 1,3 Millionen Euro. Der Kostenanteil der Gemeinde beträgt 262 000 Euro. Im vergangenen Jahr wurde mit der Telekom der Vertrag über den weiteren Breitbandausbau in Teilen des Gemeindegebiets gemäß Bayerischer Gigabitrichtlinie geschlossen. Von den knapp 250 000 Euro Gesamtinvestitionskosten muss die Gemeinde 19 500 Euro übernehmen.
Im Mai sollen die Arbeiten zur Sanierung des Schmutzwasserkanals in Hufschlag, Hallabruck und Thannreit beginnen. Es werden 1,2 Kilometer saniert. Die Kosten betragen 277 000 Euro.
Zum ersten Mal traf sich im Mai 2022 die Surberger Jugend-Ideenwerkstatt, in der Jugendliche ihre Ideen und Wünsche entwickeln können. Dabei kam nach den Worten Wimmers heraus, dass die Jugendlichen die ländlichen Strukturen durchaus schätzen. Auf ihrer Wunschliste stehen zunächst eine Tischtennisplatte in Hufschlag und die Renovierung des Bolzplatzes.
Sein Dank galt allen Vereinen, die 16 verschiedene Programmpunkte beim Ferienprogramm der Gemeinde angeboten haben. Insgesamt nahmen 94 Kinder daran teil.
Vertieft wurde auch die Partnerschaft mit der Marktgemeinde Grafenbach-St. Valentin in Österreich. Im Juni 2022 wurde zwischen Bürgermeisterin Sylvia Kögler und Bürgermeister Wimmer der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Im September 2022 nahmen die Surberger mit einer Delegation an der 875-Jahrfeier der Marktgemeinde teil. Bjr