Surberg – Die Hütte der Ameisen des Waldkindergartens bei Jahn bekommt ein größeres Vordach. Zudem hat der Surberger Gemeinderat etliche Aufträge vergeben für die Erweiterung der Grundschule in Surtal. Bürgermeister Michael Wimmer gab diese in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt.
Seit März entsteht in Verlängerung der Surtalhalle die neue Ganztagsbetreuung, eine Erweiterung der Grundschule. Der Bau – von Bund und Freistaat bezuschusst – wird knapp vier Millionen Euro kosten. Er soll bis August 2026 fertig sein. Ab dem Schuljahr 2026/2027 gibt es einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschüler.
Im Zuge des Baufortschritts wurden nun weitere Aufträge in Höhe von knapp 1,1 Millionen Euro vergeben: Die Fassade gestaltet die Firma Hörmannshofer Fassaden Süd GmbH & Co. KG aus Pöttmes zum Angebotspreis von knapp 152 000 Euro, die Lüftung baut die Firma Dietrich Luft + Klima aus Kirchbichl/Österreich für gut 298 000 Euro; für die Heizung ging der Auftrag an die Firma Schechtl GmbH aus Kay zum Angebotspreis von knapp 110 000 Euro; die Sanitärarbeiten erledigt die Firma Schupfner GmbH aus Tittmoning für knapp 102 000 Euro, die Elektroarbeiten die Firma Bauer Elektroanlagen Süd GmbH & Co. KG aus Traunreut für knapp 300 000 Euro; eine Photovoltaikanlage mit Speicher baut die Firma Sepp Seehuber GmbH & Co. KG aus Waging für gut 75 000 Euro; einen Aufzug baut die Firma Fritz Pfnür Aufzüge und Metallbau aus Bischofswiesen zum Angebotspreis von gut 31 000 Euro in den Neubau ein.
Ohne Gegenstimme sprach sich der Gemeinderat dafür aus, das Vordach der Wald-Ameisen-Hütte zu verlängern. Die vordere der beiden Hütten im Waldkindergarten hat derzeit einen Dachüberstand (Vordach) von gut einem Meter. Damit die Kinder einen besseren Schutz vor Wind und Wetter haben, soll dieser nun um drei Meter verlängert werden. Seitlich bleibt er aber offen, erhält nur in Richtung Westen ein Gelände, antwortet Wimmer auf eine Frage von Dr. Andrea Grote (Bündnis 90/Die Grünen). Die Arbeiten würden an eine Zimmerei vergeben.
Zwei weitere Vergaben bzw. Anschaffungen gab Wimmer überdies noch bekannt: Dir Firma Europplan GmbH aus Bad Endorf wird die Planung für die Sanierung der Weinleite erstellen. Diese erfolgt zusammen mit der Stadt, da die Straße einerseits zum Gebiet der Gemeinde Surberg, andererseits zum Stadtgebiet gehört. Die Kosten von knapp 32 500 Euro teilt sich die Gemeinde mit der Stadt. Für etwa 159 000 Euro wird die Baywa Traunstein beauftragt, einen Fendt samt Winterdienstausrüstung als Ersatz anzuschaffen.
Über eine Baumaßnahme im Lärchenweg in Hufschlag erkundigte sich Andreas Wimmer (Bündnis 90/Die Grünen). Die Stadtwerke erneuern in einem Teil der Straße derzeit die Stromleitungen. Verschiedene Aussagen gäbe es zum Thema Leerrohr für ein mögliches Glasfaserkabel. Dazu erläuterte der Bürgermeister, dass Leerrohr nicht gleich Leerrohr sei. Die Gemeinde habe veranlasst, dass ein allgemeines Leerrohr mitverlegt werde, das aber kein Schutzrohr sei, wie es für Datenkabel nötig sei. Dazu bräuchte es auch eine komplette Planung. Da derzeit aber kein Anbieter Interesse an einem Ausbau habe, gebe es auch keine Planung zum Glasfaserausbau. Ein Daten-Schutzrohr könnte ins allgemeine Leerrohr gezogen werden, so der Bürgermeister auf Nachfrage. Für einen Ausbau müsste die Straße erneut „punktuell aufgemacht werden“. ⋌ka
Surberg – Die Gemeinde Surberg setzt in ihren Gebäuden und Anlagen weiter auf Ökostrom. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung für eine beschränkte Ausschreibung für die Jahre 2026 und 2027 aus. Auf die Strombündelausschreibung des bayerischen Gemeindetags, wie für 2024 und 2025, wird ebenso verzichtet, wie auf eine Neuanlagenquote.
Sie bezieht aktuell Ökostrom der Stadtwerke Traunstein. Für die kommenden zwei Jahre möchte Surberg das Ruder selbst in die Hand nehmen und die Strombeschaffung kommunal ausschreiben. Sie hat dabei die Möglichkeit, zwischen konventionellem Strom sowie Ökostrom, mit oder ohne Neuanlagenquote zu wählen.
Klar war in der Diskussion, dass die Ausschreibung auf jeden Fall auf Ökostrom begrenzt werden soll. Allerdings gab es Diskussionen zur Neuanlagenquote. Diese legt fest, dass – je nach freiwilligem Öko-Label des Anbieters – ein Anteil von mindestens 20 oder sogar 50 Prozent des gelieferten Stroms aus neuen Anlagen stammen muss (nicht älter als sechs bis zwölf Jahre) und entsprechende Investitionen erfolgen müssen. Eine bundesweite, gesetzliche Neuanlagenquote gibt es indes nicht.
Ziel der Quote ist, dass der Bezug von Ökostrom nicht nur den Status quo erhält, sondern aktiv den Ausbau neuer erneuerbarer Energien fördert. Also nicht nur jahrzehntelang Strom aus alten Wasserkraftwerken als „grün“ verkauft wird, sondern beispielsweise auch Windräder, Solarmodule oder Biogasanlagen dazukommen.
Elke Scheil (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich in der Diskussion für eine solche Neuanlagenquote in der Ausschreibung aus, um Stromanbieter zu unterstützen, die den Ausbau fördern: „Wir müssen etwas für die Energiewende tun, auch wenn es ein bisschen mehr kostet.“ Ihrem Parteikollegen Andi Wimmer war allerdings der regionale Aspekt wichtiger als die Quote. Damit würde man regionale Anbieter „nicht erwischen“, sagt er. Positiv wertete er, dass die Gemeinde die Strombeschaffung diesmal so früh angehe und auch wieder versuche, sich selbst zu versorgen.
Auf die Frage, wie viel der Strom mit Quote mehr kosten würde, hatte Bürgermeister Michael Wimmer (CSU – kommunale Wählervereinigung Lauter) keine Zahlen. Er sprach sich wie Andi Wimmer für eine Ausschreibung „100 Prozent Ökostrom ohne Neuanlagenquote“ aus und argumentierte, dass man nicht sicher sein könne, ob das zusätzliche Geld auch regionalen Unternehmen zugute komme. „Lieber regionalen Strom, wenn auch auf alten Anlagen“, so Wimmer.
Ulli Stöhr (Kommunale Wählervereinigung), Robert Hintereder (CSU – kommunale Wählervereinigung) Klaus Weber (Bürgerliste Hufschlag) und Thomas Berger (Freie Wählergruppe) sprachen sich ebenfalls für eine beschränkte Ausschreibung – also für Ökostrom, aber ohne Neuanlagenquote – aus. Berger ergänzte, dass die Gemeinde weiter in eigene Anlagen wie die PV-Anlage auf dem Dach der Grundschule investieren solle.
Einstimmig fiel schließlich das Votum aus. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, die Abnahmestellen zu aktualisieren und eine beschränkte Ausschreibung mit Teilnahmewettbewerb zu starten. ka