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Gemeindenachrichten Surberg
Ausgabe 7/2024
Aus dem Rathaus
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Der „Kramer z’Lauter“ unter neuer Führung

Bürgermeister stellte neuen Pächter vor – Backwaren von Bäckerei Stadler

Bei einem offiziellen Termin im Kramerladen Lauter stellte Bürgermeister Michael Wimmer den neuen Pächter Christian Schächner vor. Eine monatelange Suche, verbunden mit vielerlei Spekulationen nahm ein glückliches Ende.

Anfang des Jahres gab Alfred Kern bekannt, dass er in den Ruhestand geht und seine Traditionsbäckerei in Teisendorf aufgibt. Infolgedessen zog er sich aus all seinen Filialen zurück und kündigte auch den Pachtvertrag in Lauter zum 30. September 2024. Schnell verbreitete sich die Hiobsbotschaft von der drohenden Kramerschließung und die Gerüchteküche brodelte. Doch ebenso schnell nahm sich Bürgermeister Michael Wimmer, der selbst in Lauter mit seiner Familie lebt und arbeitet der Sache an und bemühte sich intensiv um einen Pächternachfolger.

Mitte August schließlich kam die erlösende Nachricht und Wimmer stellte bei einem Termin im Kramerladen mit großer Freude den neuen Pächter offiziell vor:

Der neue Pächter heißt Christian Schächner. Als Maurermeister Inhaber und Geschäftsführer der Haberlander Bau GmbH Palling ist Schächner außerdem Pächter des Dorfladen in Tengling und betreibt zudem erfolgreich den Onlinebestellservice Hofladen-Bayern.de. Nahtlos übernahm er den kleinen Edekaladen in Lauter-City zu den gewohnten Öffnungszeiten montags bis samstags von 6 bis 12 Uhr. Die Backwaren und Gebäcke kommen seit Montag, 16. September täglich pünktlich morgens ofenfrisch von der Bäckerei und Konditorei Stadler aus Surheim. Inhaber Albert Stadler legt ganz besonderen Wert auf die Qualität seiner frischen und vielfältigen Backwaren, die man sprichwörtlich schmeckt.

Das Grundsortiment des Kramerladen in Lauter bleibt weiterhin so bestehen und wird bei C+C Edeka bestellt. In Zukunft möchte Schächner aber auch verstärkt auf Regionalität setzen. Außerdem plant er einen Getränkemarkt. Die Poststelle in einem Nebenzimmer kann voraussichtlich Ende Oktober nach Einbau der neuen Geräte wieder in Betrieb genommen werden.

Von großer Bedeutung für Schächner war, dass das eingespielte und erfahrene Verkäuferinnentrio weiter macht. So stehen neben Chefeinkäuferin Alexandra Brandl weiterhin Alexandra Danzl und Daniela Kriegenhofer kompetent und freundlich hinter der Ladentheke.

Bereits 1649 taucht in Lauter erstmals in Aufzeichnungen ein „Kramer“ auf. Gegründet soll dieser damals von Vincent Stokhamer worden sein, der sich als Durchreisender Händler in Lauter ansiedelte. Während es im Laufe der Jahrhunderte tatsächlich mehrere „Kramereien“ in Lauter gab, trotzte nur dieser kleine Dorfladen in der Römerstraße 6 den Zeiten und überdauerte. Seit nunmehr 100 Jahren ist Familie Kain Besitzer des Krameranwesens und betrieb bis 1980 den Laden selbst, bevor sie ihn verpachteten. (Quelle: Heimatkundlicher Verein Surberg).

Rund 20 Jahre dauerte jetzt der Pachtvertrag mit Alfred Kern aus Teisendorf und Bürgermeister Michael Wimmer sprach der Traditionsbäckerei ein großes Dankeschön für diese lange Treue aus. Die „Kernei“ Backwaren waren bei der Kundschaft äußerst beliebt, vor allem der legendäre Teisendorfer Nusszopf.

Die gesicherte Zukunft des kleinen Edekaladens sorgte für großes Aufatmen bei Bürgermeister Michael Wimmer, Alexandra Brandl und ihrem Verkaufsteam sowie den vielen Kunden aus Lauter und Umgebung. Wimmer betonte die Bedeutung für die Nahversorgung an Lebensmitteln und hoffe, dass er auch weiterhin von der Dorfgemeinschaft so gut angenommen wird, denn nur miteinander ist es möglich, dass der „Kramer z’Lauter“ erhalten bleiben kann.

Text zum Foto „KramerAlt“:

Stilla Kain in ihrem Kramerladen in den 1960er Jahren.

Text zum Foto „KramerNeu“:

Bürgermeister Michael Wimmer hieß den neuen Pächter Christian Schächner (zweiter von rechts) herzlich willkommen. Darüber freuten sich auch die Verkäuferinnen Alexandra Brandl (links) und Daniela Kriegenhofer.