Spendenübergabe fand im Rahmen des Wandertages in Traunstein statt
Mit einer ganz besonderen Mission im Gepäck beging die Klasse 4b der Grundschule Surberg mit ihrer Lehrerin Frau Baur ihren Wandertag. Das Ziel war das Kinderheim St. Josef in Traunstein, wo sie an Karl-Heinz Oberhuber, dem Leiter des Hauses St. Josef einen Spendenscheck und drei Taschen gefüllt mit Sachspenden überreichte.
Zum Surberger Schulfest entstand in der Klasse die Idee, eine Tombola zu veranstalten und den Erlös daraus zu spenden. Der Erfolg der Tombola war grandios. Begeistert und fleißig verkauften die Viertklassler am Schulfest ihre Lose und bekamen so eine großartige Summe von knapp 400.—Euro zusammen. In demokratischer Abstimmung war schnell klar, dass ein Teil dem Kinderheim St. Josef gespendet wird. Der zweite Teil des Erlöses geht auf das Konto von Mitmachzirkus „Boldini“, der von einem Sturm schwer getroffen um seine Existenz bangt und einen „Crowdfunding-Aufruf“ gestartet hat.
Beim Ortstermin in Traunstein konnten die Kinder nicht nur das Geld übergeben, sondern auch drei Taschen gefüllt mit Bücher, Spielen und Puzzles. Alles Gewinne, die bei der Tombola nicht ausgelost wurden.
Bei der Führung durch das Haus St. Josef tauchten die Kinder ein, in die Geschichte des Hauses. So erfuhren sie von Karl-Heinz Oberhuber, dass aufgrund der vielen armen Kinder in Traunstein und der Kinder der Salinenarbeiter in den 1890er Jahren das „Kinderasyl St. Josef“ entstand, welches von Ordensschwestern geleitet wurde. Damals war die Ausstattung so schlecht, dass viele sogenannte „Bürgerfrauen“ Traunsteins aus ihrem eigenen Hausstand Geschirr und Bettwäsche spendeten. Bis zu 50 Kinder schliefen in großen Schlafsälen und der damalige Tagessatz für ein Kind bewegte sich im einstelligen Pfennigbereich. Das Haus St. Josef hat sich fortlaufend vergrößert und immer den Bedürfnissen der Zeit angepasst. Und so besteht das Haus, wie es sich heute präsentiert aus drei Kindergartengruppen, fünf Krippengruppen, einer heilpädagogischen Gruppe, zwei Wohngruppen und einem studentenwohnheimähnlichen Bereich. Beeindruckt besichtigten die Surberger Schüler den Wohnbereich einer Wohngruppe der Kinder und Jugendlichen. Sie durften den Gemeinschaftsraum und das Wohnzimmer anschauen und sogar einen Blick in ein Zimmer werfen, das mit ein bzw. zwei Betten bestückt ist. Geduldig und herzlich beantwortete Karl-Heinz Oberhuber die vielen Fragen beispielsweise zu Taschengeld, Fernsehregeln oder Bettgehzeiten. Rund um die Uhr sind Betreuer vor Ort und sorgen für eine familiäre Struktur. Wie in einer Familie gemeinsam in den Urlaub fahren, in einem Verein aktiv sein oder ein Musikinstrument lernen, gehört für die Kinder und Jugendlichen in den Wohngruppen da natürlich dazu. Und hier sind Spendengelder, wie die von den Surberger Viertklasslern eine wertvolle Unterstützung, stellte Karl-Heinz Oberhuber fest.
Mit ganz vielen Antworten und neuen Eindrücken ging der letzte Wandertag der Klasse 4b an der Grundschule Surberg zu Ende.