Wussten Sie schon? 700 Jahre Stadtrecht in Ornbau

Das Jahr 2023 stand in Ornbau ganz im Zeichen des Stadtjubiläums. Doch warum feierte die kleinste Stadt Mittelfrankens letztes Jahr 700 Jahre Stadtrecht? Durch das Fehlen einer eindeutigen mittelalterlichen Stadterhebungsurkunde gründete das Jubiläum auf detektivischer Spurensuche. Beim Blick zurück stellten Archäologen und Historiker fest, dass erste Besiedlungsspuren für das Gebiet direkt an der Altmühl aus vorchristlicher Zeit stammen, aber nichts darüber erzählen, wie diese Besiedlung ausgesehen haben könnte. Wirklich greifbar wird diese Siedlung, vielleicht waren es elf Höfe, von denen bis heute in Legenden und Geschichten erzählt wird, erst im 11. Jahrhundert. Damals weihte der Eichstätter Bischof Gundekar II. eine Kirche in Arenburen. Nördlich der Kirche erstreckte sich die Bebauung in einer Größe von etwa einem Hektar. In den folgenden Jahrhunderten wuchs diese Siedlung im Schatten eines Konflikts stetig weiter. Als Besitz der Eichstätter Bischöfe hatten diese Ornbau als Lehen an die Grafen von Öttingen vergeben. Die von Öttingen ließen vor 1286 den wachsenden Ort ohne Zustimmung aus Eichstätt mit einer Mauer umgeben. Als die Fürstbischöfe dahinter kamen gingen sie mit allen Mitteln dagegen vor, sogar der Kaiser wurde eingeschaltet. Am Ende verloren die von Öttingen ihr Lehen, das an Eichstätt zurückfiel. In der Zwischenzeit waren aber entscheidende Schritte auf dem Weg zur Stadtwerdung passiert. Seit 1229 gab es ein Marktrecht, ins Jahr 1300 datiert die erste Erwähnung einer Zollstelle und etwa zur gleichen Zeit lässt sich eine eigene Gerichtsbarkeit für Ornbau feststellen. 1313 erlaubt der Kaiser schließlich den Fürstbsichöfen von Eichstätt, dass sie Ornbau mit einer Mauer umgeben dürfen. Wie schnell diese Mauer in der Folgezeit entstand ist unklar. Sicher ist aber, dass die Stadt für das Jahr 1323 eine Urkunde erhalten hat, in der Ornbau erstmals als civitas, als Stadt, bezeichnet wird. Und diesen Status hat die kleinste Stadt Mittelfrankens bis heute inne und darauf dürfen die Ornbauer auch stolz sein.