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Mitteilungsblatt für die Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf
Ausgabe 13/2023
Ornbau
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Ein unvergesslicher Tag für alle Grundschüler

Im Rahmen des 700-jährigen Stadtjubiläums, begleitet uns das Thema Mittelalter bereits durch das ganze Schuljahr. Herr Georg Hald nahm sich deshalb extra die Zeit, alle unsere Klassen einzeln durch die kleinste Stadt Mittelfrankens zu führen.

Herr Hald hat uns viele interessante geschichtliche Einblicke gegeben und geduldig alle Fragen beantwortet. So konnten wir alle unsere Stadt besser kennenlernen.

Unser Schüler Finn Netter, aus der Klasse 4a, hat hierzu einen tollen Bericht geschrieben, der wunderbar zusammenfasst, was die Schüler und auch die Lehrer alles erfahren haben:

Stadtführung durch Ornbau

Am Freitag hatten meine Klasse und ich eine Stadtführung durch Ornbau. Unser Stadtführer hieß Georg Hald. Wir gingen von der Schule aus, vorbei an der äußeren Stadtmauer zu den Weinterrassen. Wo jetzt die Weinterrassen sind, war eine dicke Befestigungsanlage der Stadtmauer mit Schießscharten. Hinter den Weinterrassen war früher einmal ein großer Stadtgraben, wo jetzt nur noch Gras wächst und eine kleine Holzbrücke darüberführt. Danach sind wir weiter den Stadtgraben entlanggelaufen. Der Graben war früher zwei bis drei Meter tiefer als jetzt. Das Wasser der Altmühl konnte problemlos in den Wassergraben fließen. Wir sind weiter an der Altmühl entlang zum alten Gerberhaus gelaufen. An der Seite des Gerberhauses gibt es eine kleine Fläche aus Stein. Auf ihr wurde gegerbt. Bei der Arbeit war es nützlich, dass direkt daneben die Altmühl ist. So konnten die Gerber dort ganz einfach die Überreste entsorgen. Gerberhäuser waren immer außerhalb der Stadtmauer, weil es dort so gestunken hat. Die Besonderheit an Ornbau war, dass es zwei Gerber gab, die sogar im gleichen Haus gewohnt haben. Es gab einmal den Rotgerber, der für die groben Lederstücke zuständig war und einmal den Weißgerber, der für die feinen Materialien, wie zum Beispiel das Kaninchenfell zuständig war. Danach sind wir zum unteren Tor gegangen. Dort gibt es einen vorderen Anbau, der mit “schlampigen Steinen” gebaut wurde. Darüber wohnte der Zollbeamte. Der Zollbeamte verlangte von den Menschen, die in die Stadt wollten, Geld für den Eintritt und für das Benutzen der Straßen. Daneben ist jetzt ein Weg für Fußgänger. Früher war dort eine dicke Mauer mit einer Tür. Diese Tür wurde benutzt, um Leute, die zu Fuß da waren, durchzulassen. Über der Tür war eine Pechnase. Das ist ein Loch im Boden eines kleinen Anbaus. Wenn man Feind war, wurden Steine durch die Pechnase geworfen. Anschließend sind wir weiter durch das Tor zur Kirche gelaufen. Bei der Kirche sind wir unten abgebogen und zum Diebsturm gegangen. Wir durften den Turm von innen besichtigen. Der Diebsturm war früher ein Gefängnis. Danach hat unser Stadtführer uns noch ein Todesurteil einer Frau vorgelesen, die unschuldig war, jedoch wegen Hexerei hingerichtet wurde. Georg Hald verlas weitere Namen, die auch unschuldig eingesperrt und getötet wurden. Unser Stadtführer Herr Hald hat uns noch zurück zur Schule begleitet und unser Klassensprecher hat sich noch im Namen der Klasse 3/4a für die tolle Stadtführung bedankt.

Im Namen aller Schüler und Lehrer möchten wir uns nochmals recht herzlich für die Führungen bedanken. Die Kinder werden sich noch lange daran erinnern!

Das Grundschulteam Ornbau (Mai 2023)