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Mitteilungsblatt für die Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf
Ausgabe 20/2023
Ornbau
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Resolution der Stadt Ornbau im Namen des Bürgermeisters, des Stadtrates und der Integrationsbeauftragten: Wir sind über unserem Limit und können keine weiteren geflüchteten Menschen mehr in unserem Stadtgebiet aufnehmen.

Der Eigentümer des Grundstückes wollte im Frühjahr gemeinsam mit dem Landratsamt Ansbach Flüchtlinge im Gebäude unterbringen. Der Stadtrat hat sich bereits im Februar 2023 ausführlich und umfassend mit der Thematik beschäftigt. Der Stadtrat hat die Interessen und Belange der gesamten Bevölkerung und das Gemeinwohl zu betrachten und nicht die Interessen eines Einzelnen. Das Landratsamt Ansbach konnte damals der Argumentation der Stadt Ornbau folgen und entschloss sich, vorerst keine Flüchtlinge in dem Gebäude unterbringen zu wollen. Die Flüchtlingssituation in der Stadt Ornbau hat sich seit Februar 2023 weder entspannt noch verbessert.

Der Eigentümer beabsichtigt gemeinsam mit dem Landratsamt Ansbach weiterhin, Flüchtlinge im Gebäude unterzubringen. Der erneute Vorstoß, ohne dass sich die Situation in der Stadt Ornbau verbessert hat, wird mit aller Entschiedenheit abgelehnt.

Jegliche Art von Vorwürfen, die Stadt beteilige sich nicht daran, Flüchtlinge im Stadtgebiet unterzubringen, können alle zurückgewiesen und entkräftet werden.

Als positives Beispiel, das auch sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, kann der Einsatz der Stadt Ornbau für den Aufenthalt einer tschetschenischen Familie, die in Ornbau bereits seit einigen Jahren integriert ist, genannt werden.

Wir haben in der Vergangenheit alles dafür getan, Flüchtlinge in Ornbau unterzubringen und haben alle Aufrufe und Aktivitäten des Landratsamtes Ansbach unterstützt. Die Stadt Ornbau bedankt sich bei Frau Behrend von der Caritas-Flüchtlingsberatungsstelle und bei den Ehrenamtlichen um die beiden Integrationsbeauftragten Wallemarie Sens und Alicja Wrobel für ihren unermüdlichen Einsatz in der Flüchtlingsbetreuung.

Die Stadt Ornbau hat gerade einmal rund 1.700 Einwohner. Es werden aber bereits seit einigen Jahren überproportional viele Flüchtlinge betreut, zum derzeitigen Stand sind es über 80 geflüchtete Menschen. Die Leistungsgrenze ist nicht nur erreicht, sie ist überschritten. Die Kapazitäten sind nach Rücksprache mit den Integrationsbeauftragten und mit den Leitungen der Bildungseinrichtungen mehr als ausgeschöpft. Es ist und bleibt tagtäglich eine Herausforderung, die bereits bestehenden Aufgaben zu bewältigen.

Es können keine weiteren Menschen mehr im Stadtgebiet Ornbau aufgenommen werden, unabhängig von Alter, Herkunft und Geschlecht.

1. Wir sind bereits über unserem Limit!

In der Stadt Ornbau werden derzeit über 80 geflüchtete Menschen betreut. Die Leistungsgrenze ist nicht nur erreicht, sie ist überschritten. Die Kapazitäten in der Grundschule und in der Kindertageseinrichtung Altmühlzwerge sind ausgeschöpft. Bereits seit Jahren kümmern sich die Ehrenamtlichen in der Stadt Ornbau um überproportional viele Flüchtlinge.

2. Fehlende Infrastruktur und Zentralität - touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und des Zweckverbandes Altmühlsee!

Die Lage des Gebäudes ist nicht geeignet, geflüchtete Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft unterzubringen. Gegenüber dem Gebäude befindet sich ein Kiosk mit Badestrand. Neben dem Gebäude soll ein Feriendorf entstehen, das die wirtschaftliche Entwicklung unsers Landkreises antreiben wird. Auch der Zweckverband Altmühlsee spricht sich dagegen aus, Flüchtlinge in diesem Gebäude unterzubringen.

Es wurden bereits vor einigen Jahren Flüchtlinge in dem Gebäude untergebracht. Mehrere Zeugen aus dieser Zeit berichten von schlechten Erfahrungswerten.

Wir bitten den Eigentümer, noch intensiver nach einem geeigneten Verpächter zu suchen oder sich Alternativen zu überlegen, wie das Grundstück in Zukunft genutzt werden könnte.

Im Februar 2023 konnte das Landratsamt Ansbach unserer Argumentation folgen. Seitdem hat sich die Situation in Ornbau und die Infrastruktur nicht verbessert. Wir fordern daher das Landratsamt Ansbach dazu auf, die Stadt Ornbau nicht im Stich zu lassen. Wir bitten das Landratsamt Ansbach, auf Lokalitäten in größeren Kommunen zurückzugreifen.