Volkstrauertag 2025
Unter dem Leitgedanken „Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten“ gedachte die Stadt Ornbau am heutigen Volkstrauertag der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror. Bürgermeister Marco Meier erinnerte in seiner Ansprache an die Worte des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer und betonte, dass Frieden niemals selbstverständlich sei, sondern Einsatz, Verantwortung und ständige Wachsamkeit erfordere.
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg – ein Krieg, der Millionen Menschenleben kostete und unzählige Familien für immer zerriss. „Wir erinnern heute an die Toten des ersten und zweiten Weltkrieges, aber auch an alle Menschen weltweit, die Opfer von Kriegen, Terror, Folter, Vertreibung und Gewalt wurden“, so Meier.
Zu Beginn der Gedenkfeier rief der Bürgermeister zu einer Schweigeminute auf. Er verdeutlichte die Dimensionen des Zweiten Weltkriegs mit einem eindrucksvollen Vergleich: „3.159.360 Minuten dauerte dieser Krieg. In jeder einzelnen davon starben 21 Menschen. Hochgerechnet auf die Einwohnerzahl Ornbaus hätten wir in nur eineinhalb Stunden unsere gesamte Bevölkerung verloren.“
In seiner Rede erinnerte Meier an das unermessliche Leid des Krieges: Rund 3,5 Prozent der damaligen Weltbevölkerung kamen ums Leben, über 65 Millionen Menschen starben – mehr als die Hälfte Zivilisten. Allein in Deutschland waren etwa 6,3 Millionen Tote zu beklagen. Auch Ornbau blieb nicht verschont. Besonders hob der Bürgermeister die verheerenden Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki hervor, bei denen zehntausende Menschen sofort und viele weitere in den folgenden Jahren ihr Leben verloren.
Meier betonte die große Bedeutung des Gedenktages: „Wir stehen heute hier am Ornbauer Ehrenmal, weil uns die Toten mahnen, dafür Sorge zu tragen, dass unsere Kinder und Enkel die Schrecken von Krieg und Totalitarismus nie wieder erleben müssen. Demokratie, Menschenrechte und Verständigung sind die Grundpfeiler eines dauerhaften Friedens.“
Er erinnerte zudem daran, dass Demokratien keine Kriege gegeneinander führen und dass Extremismus stets ein Unglück für Deutschland und die Welt gewesen sei. Nur eine wehrhafte und solidarische Demokratie könne sich gegen aggressive Mächte behaupten.
Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Marco Meier im Namen der Stadt Ornbau bei allen Beteiligten, die zur würdevollen Gestaltung der Gedenkfeier beigetragen haben:
| – | Stadtpfarrer Dr. Wolfgang Börschlein für die geistlichen Worte |
| – | der Pfarrgemeinde, dem Musikverein und dem Gesangverein für die musikalische Umrahmung |
| – | den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine |
| – | der Soldaten- und Reservistenkameradschaft für ihren besonderen Beitrag zur Ausrichtung der Gedenkveranstaltung |
Meier schloss seine Rede mit einem Zitat von Altbundeskanzler Willy Brandt:
„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“
„Möge uns dieser Gedanke leiten – heute, morgen und für die kommenden Generationen, hier in Ornbau und auf der ganzen Welt“, so der Bürgermeister.