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Untermeitinger Gemeindeblatt Klosterlechfelder Nachrichten
Ausgabe 11/2024
Untermeitingen
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Theaterverein Laetitia e.V.

In der unfertigen Kulisse sind Martin Schrodt, Christian Schrodt und Gabi Nafee.

Ein Theater ist ein kleiner Kosmos für sich. Das spürt jeder, der einmal durch den Bühneneingang spaziert ist und einen Blick hinter die Kulissen geworfen hat. Hier zu arbeiten ist für viele Menschen etwas ganz Besonderes. Bevor die Darstellenden eines Theaterstücks ihre Proben richtig aufnehmen können, beginnt die Arbeit der Bühnenbauer. Der Theaterverein Laetitia Untermeitingen hat das große Privileg, die großzügigen Bühnen der Imhofhalle für das „Große“ als auch für das „Kleine Theater“ und die Märchenvorstellungen der Bühnenstrolche nutzen zu dürfen.

Sobald ein Theaterstück ausgesucht wurde, geht es an die Umsetzung. Nach den Anweisungen des Regisseurs Christian Schrodt, der auch selbst Hand ansetzt, entwerfen die Bühnenbauer die Kulissen, die für die Aufführung benötigt werden. Diese werden nicht nur auf Papier geplant, sondern gleich auch Schritt für Schritt realisiert. Je weiter das Bühnenbild heranreift, desto besser lassen sich auch die einzelnen Szenen in den Proben umsetzen. Das Errichten eines Bühnenbildes erfordert nicht nur eine gut ausgestattete Werkstatt, sondern auch ein eingespieltes Team, das jeden Handgriff kennt. Die Bühnenbauer des Vereins sind wahre Allrounder: Sie beherrschen zahlreiche handwerkliche Disziplinen, von der Tischlerei über Malerarbeiten, Tapezieren, Schlossern und sogar der Elektrotechnik. Sie sorgen für die richtige Inszenierung und geben den Stücken den passenden visuellen Rahmen.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser kreativen Prozesse ist Martin Schrodt, der die Kunst der Bühnengestaltung sehr genau beherrscht. „Man muss die Bühne während des Aufbaus immer aus dem Blickwinkel der Zuschauer sehen“, erzählt Schrodt mit seinen geschulten Augen. Nicht immer passt alles gleich zusammen, dann wird wieder alles umgebaut. Dann muss aus einem ausgedehnten Fundus unterhalb der Halle oder aus dem Außenlager andere Materialien herangeschafft werden. Im Anschluss geht es an die Tontechnik, das heißt zunächst werden die Mikrofone an die Hauptspielorte angebracht, dafür zeichnet auch Christian Schrodt mit seinem Sohn Luca verantwortlich. Mit modernen LED-Strahlern, die erstmals in der Halle zum Einsatz kommen, wird die Bühne beleuchtet. Das macht Reiner Schrodt mit dem Sepp, der einfach so genannt werden möchte. Die Zuschauer sollen an jeder Stelle der Halle, jedes Wort und jede Handlung gleich gut hören und sehen können.

Eine der größten Herausforderungen an die Bühnenbauer und den Kinder- Jugendschauspielern stellen die Märchenaufführungen dar. Da jeder Akt ein eigenes Bühnenbild benötigt müssen die Kulissen in weniger als 2 Minuten umgebaut werden. Jeder Arbeitsschritt wird vorher genau einstudiert damit der Wechsel reibungslos funktioniert. Zwei bis drei Tage vor der Premiere ist immer alles fertig und dann findet noch die Generalprobe statt.

Text: Jürgen Schmidt
Foto: Jürgen Schmidt