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Untermeitinger Gemeindeblatt Klosterlechfelder Nachrichten
Ausgabe 12/2024
Untermeitingen
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Theaterverein Laetitia 1908

Gelungene Premiere und ausverkaufte Vorstellungen

Was sich da in Kloiberg-Schmuggling, einem Ort an der bayerisch- österreichischen Grenze, um das Jahr 1930 so tut, ist ziemlich geheimnisvoll.

Mitten in der Trauerfeier für den durch einen tragischen Dreschflegelunfall ums Leben gekommenen Mitbürger Lenz erscheint ein Architekt der Diözese und verkündet der Trauergemeinde, dass ihr marodes Kirchlein abgerissen und dafür eine neue, größere Kirche, auch für die umliegenden Gemeinden, auf Kosten der Diözese errichtet werden soll.

Und so ist es schon erstaunlich, dass sich die Dorfbewohner gegen den Bau einer neuen, großen Kirche in ihrem Ort zur Wehr setzen.

Welches Geheimniss ihr Kircherl birgt, versucht die verschworene Dorfgemeinschaft mit aller Macht geheim zu halten. Dabei bedient sie sich auch des „blauen Kruags“, der scheinbar magische Kräfte hat – und die Gemeindebürger zu manchen „Outings“ und Kapriolen verleitet.

Seit August wurde im „Laetitium“ der Imhofhalle und anschließend dreimal pro Woche auf der Bühne geprobt. Parallel dazu haben die Bühnenbildner ein ansprechendes, beeindruckendes Bühnenbild mit Gasthof, Kircherl, Friedhof und Rathaus geschaffen.

Die darin agierenden zehn Schauspielerinnen und Schauspieler gaben alles und haben mit ihrer homogenen Leistung restlos begeistert. Jeder einzelne ist in seiner Rolle aufgegangen und hat vollends überzeugt. Besonders in Erinnerung blieben da die Figuren des Stückes, deren Eigenschafften die Akteure in jedem Moment auf grandiose Weise ausgelebt haben. Was für ein großartiges Ensemble! Doch damit nicht genug, denn das Stück barg noch eine weitere spannende Wendung: Das vermeintliche, „hochgeschätzte“ Kircherl entpuppte sich schließlich als das Schmugglernest der Dorfbewohner für „Virginia“-Zigarren. In dessen Kellergewölbe befand sich nämlich ein Raum mit Geheimgang unter der Grenze hindurch nach Österreich. Das war in Wahrheit die Motivation der Bewohner von Kloiberg-Schmuggling, dass ihr „geliebtes“ Kircherl auf keinen Fall abgerissen wird. Und tatsächlich gelang es ihnen, ihr geliebtes Kircherl zu erhalten, wie das Stück auf unterhaltsame Weise dann auch zeigte.

Neben den vielen anderen unterstützenden Personen, die zu dieser erfolgreichen Produktion beitrugen, überzeugten als Spielerinnen und Spieler v.l.: Thomas Georgi als Kirchenbauer und Architekt, Armin Reiß als Großbauer Grundhammer, Beatrice Lude als Zagelstecherin, Witwe des verstorbenen Lenz, Florian Osterried als Totengräber Abelasser, Benjamin Landerer als der Gemeindediener Berlscheißer, Conny Stierstorfer als fahrende Händlerin Grusch Kathl, Monika Osterried als Souffleuse, Christian Reiß als Bäcker Meindoaga, Dagmar Endres als bigottische Anni, Julia Regal als Wirtin Schredl und Markus Schmid als Pfarrer Villinger. Links und rechts außen: Irmgard und Christian Schrodt, die gemeinsam Regie führten.