Der Vorstand von links, Katharina Hartl, Herbert Herde, Helmut Kalhammer, Ernst Pientschik, Hans Leutenmayer und Werner Mayr.
Die Soldaten- und Veteranenkameradschaft Untermeitingen, die erst im letzten Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum feierten, ist wohl der älteste Verein im Ort. Dieser ist aufgrund seiner Geschichte und seiner gesellschaftlichen Aufgabe und Selbstverständnisses als aktive Mahner für den Frieden ein Verein mit besonderer Prägung. Zum Jahresprogramm gehören die Teilnahme an Wallfahrten und die Ausrichtung der örtlichen Veranstaltung am Volkstrauertag.
Auf der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung gab der Vorsitzende Ernst Pientschik bekannt, dass die gesamte Vorstandschaft altersbedingt zur nächsten Wahl 2024 nicht mehr kandidieren werde. „Es wird immer schwieriger, neue Mitglieder und damit neue Vorstandsmitglieder zu finden“, so der Vorsitzende in seinen Ausführungen. Tatsächlich fehlt seit einem sehr langen Zeitraum, dem auf 134 Mitglieder geschrumpften und mit einem Altersdurchschnitt von 74,5 Jahren, der 2. Vorsitzende. Auch die Fahnenabordnung besteht aus keinem festen Team mehr, sondern es geht immer nur derjenige mit, der gerade gesundheitlich fit ist. Da die Entscheidung definitiv feststeht, steht der Verein vor der Auflösung. Mit Blick in die Zukunft wird für alle dieses Jahr kein leichtes Jahr. „Wer glaubt, Soldatenvereine sei nur etwas für alte Männer, der irrt sich“, so Pientschik weiter, „Wir brauchen diese gerade in der heutigen Zeit weiterhin“. Selbst Bürgermeister Simon Schropp gab zum Ausdruck, dass er es sehr bedauerlich findet, dass gerade am Bundeswehrstandort Lechfeld keine Interessenten gibt, die in einem so traditionsreichen Verein mitwirken möchten. Das Verständnis in der Gesellschaft ist mittlerweile so, dass sich niemand mehr binden möchte, sondern nur spontan und aktionsbedingt mitmacht, so Schropp, der dies auch bei Besuchen in anderen Vereinen feststellt.
Zum Abschluss gab es noch etwas Erfreuliches. Für 40- jährige treue Mitgliedschaft wurde Ernst Pientschik als Dank und Anerkennung eine Urkunde überreicht. Zugleich hat der Vorstand ihren Vorsitzenden, der in der Geschichte am längsten an der Spitze des Vereins tätig ist, als Ehrenvorsitzenden ernannt.