Irres Diamantenroulette
Psychiatrie bringt Reichtum?
Was muss man tun, wenn man schnell reich werden möchte?
Man lässt sich einfach in eine psychiatrische Anstalt einweisen.
Es ist ein ganz normaler Tag in der psychiatrischen Anstalt „Haus Regenbogen“ - Fachbereich Schizophrenie: Die überlastete, nervöse Psychiaterin Dr. Anita Neumayer (überzeugend gespielt von Martina Dempf), ist dennoch optimistisch die alltäglichen Probleme meistern zu können. Mit ihrem anstrengenden Patienten Rudolph Mooshauer, der sich für eine Reinkarnation des Münchner Modezaren Rudolph Mooshammer hält, (ideeal besetzt und gespielt von Thomas Georgi), haben sie und ihr Team, die junge lebensfrohe Ärztin Daisy Winkler und die resoluten Krankenschwester Ines (sehr überzeugend dargestellt von Verena Riedl und Alina Lude), eigendlich schon genug zu tun. Nicht minder anstrengend scheinen die Neuzugänge Carmen Sauer und Klaus Finke (in ihren Doppelrollen brillieren Birgit Zeitz und Harald Zehenbauer), zu sein. Die eine gib vor, von Außerirdischen verfolgt zu werden, der andere mimt überzeugend theatralisch den Don Quichotte.
Das all diese Patienten unter einer Decke stecken und sich dann als Gaunertrio entpuppen, die den angrenzenden Juwelier ausrauben wollen, ahnt niemand.
Nicht einmal als der Polizist Alexander Bachmann (unschlagbar dargestellt von Michael Bader), inkognito und getarnt als Nonne, ermittelt. Diese Ermittlungen erfahren durch die konfuse, über die Tücken der deutschen Sprache stolpernde osteuropäische Putzfrau Swetlana (in Vollkommenheit in Szene gesetzt von Bianca Graalheer), und dem liebestollen Hausmeister Ernst Schmitt (auf den Punkt gespielt von Markus Suchy), immer wieder neue Beschleunigungen in diesem heitern, chaotischen Geschehen. Dazu gesellt sich, dass die Ganoventochter Katharina Mooshauer (sehr einvernehmend und animierend gespielt von Jasmin Finke), und der schüchterne Juwelier Richard Dollinger (von Maximilian Kaiser unübertroffen, mit einer überzeugender Einfalt und eimem markanten Sprachfehler dargestellt), das ganze noch auf die Spitze treiben. Für die vielen Überraschungen sorgten nicht nur die bereits genannten Prodagonisten, sonder auch die verträumte, einfälltige, bescheuerte, immer wieder durch das Bild wandelnde Patientin Steffi (gespielt von Alisa Schauer, immer komisch seltsam, und mit wenigen Worten, aber mit großem Kino).
Der Raub gelingt.
Doch dann brachte die defekte Anstaltsheizung den Plan des Gaunertrios gewaltig durcheinander und ihre Beute war auf einmal verschwunden. Einer nach dem anderen wurde von dem Ganoventrio verdächtigt, gestellt und unblutig „entsorgt“. Am Ende jedoch, hatten sich der windige Alexander Bachmann, der weder Ordensschwester noch Polizist war, mit Unterstützung der Mooshauer Tochter (die der Liebe wegen die Ganovenfront wechselte), die Beute unter die Nägel gerissen. Zum Schluss einigte sich das Quintett, den vermeindlichen Raub zu teilen, und so flüchteten sie alle gemeinsam zum süßen Leben in die Karibik.
Das Ende
Dass sie nur mit billigen Juwelen-Attrappen davonzogen, wussten sie aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Denn die, im gesammten Stück als durchgeknallte, unscheinbare und von jedem für koplett bescheuerte gehaltene Patientin Steffi, entpuppte sich am Ende als die windige Schwester von Alexander Bachmann, die sowohl ihren Bruder als auch die anderen Ganoven leimte, in dem sie heimlich die echten Juwelen gegen Attrappen getauscht hatte ...