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Untermeitinger Gemeindeblatt Klosterlechfelder Nachrichten
Ausgabe 5/2025
Untermeitingen
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Maibaumaufstellung begeistert Untermeitingen

Fotos: Jürgen Schmidt

Nach dreijähriger Pause erlebte Untermeitingen am Abend des 30. April wieder ein Stück lebendiges Brauchtum: Der Maibaum wurde feierlich aufgestellt – und das bei bestem Frühlingswetter und großem Besucherandrang. Die Gemeinde hatte gemeinsam mit örtlichen Vereinen zu diesem traditionellen Ereignis eingeladen. Angeführt von der Blaskapelle und den Fahnenabordnungen zog der festlich geschmückte, 28 Meter hohe Maibaum durch die Straßen bis zum Aufstellplatz. Viele Zuschauer verfolgten begeistert den Umzug, der mit Musik, Tracht und guter Laune ein echtes Gemeinschaftsgefühl erzeugte.

Die Aufstellung des Maibaums verlief dank der erfahrenen Zusammenarbeit aller Helfer reibungslos: Mitarbeiter des Bauhofs und ein Autokranführer sorgten dafür, dass der Baum sicher in die vorgesehene Bodenhalterung eingesetzt wurde. Ein Blick zurück zeigt: 1977 musste der erste Maibaum noch mit reiner Muskelkraft und sogenannten "Schwalben" errichtet werden. Ob es zuvor bereits Aufstellungen gab, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Der damalige Organisator war Hans Bauer, der im Rahmen der Dorfgemeinschaft – in der alle Vereine eingebunden waren – tätig war. Hans Bauer war von 1982 bis 1994 Vorsitzender der Soldaten- und Veteranenkameradschaft. Ab 1978 übernahm der damalige 2. Bürgermeister Xaver Schmid für viele Jahre die Organisation der Aufstellung.

Die Festrede hielt Bürgermeister Simon Schropp, der in seiner Ansprache die Bedeutung des Brauchtums für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Gemeinde betonte. Eine sehr große Schwierigkeit stellte in diesem Jahr die Beschaffung des Baumes dar: Aus Augsburgs Westlichen Wäldern musste mühsam ein geeigneter Stamm gefunden werden. Zudem wurden alle Zunfttafeln komplett erneuert – der Kunstkreis und viele freiwillige Helfer sorgten dafür, dass sie in aufwendiger Handarbeit restauriert und detailgetreu neu bemalt wurden. Die Maibaumwache erwies sich als eine besondere Herausforderung, so Schropp. „Da wir diesmal nicht die gewohnte Lagerhalle nutzen konnten, musste der Baum im Freien stehen – was einen möglichen Diebstahl begünstigt hätte“. Im Anschluss gaben die Böllerschützen drei Salutschüsse zu Ehren des Maibaums ab.

Den traditionellen Maibaumtanz führten die jüngsten Teilnehmer – liebevoll „Tanzmäuse“ genannt – mit großer Begeisterung auf und ernteten dafür viel Applaus. Der gemütliche Teil des Abends fand dann auf dem Rathausplatz statt. Aus Sicherheitsgründen wurde bewusst nicht direkt am Maibaum gefeiert, da eine dauerhafte Sperrung der Staatsstraße nicht möglich war. Der Rathausplatz bot mit Infrastruktur, Verpflegungsständen und sanitären Anlagen optimale Bedingungen für ein gelungenes Fest.

Text: Jürgen Schmidt