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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 1/2024
Tourismus
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Tourismus

Neuer Tourismus-Geschäftsführer Franz Bauer: Mobilität und Krisensicherheit im Fokus

Am 1. Dezember hat Franz Bauer sein Amt als Geschäftsführer der Sparte Tourismus bei der Chiemgau GmbH angetreten. Der 43-Jährige ist Nachfolger von Stephan Semmelmayr, der am 30. Juni 2023 aus dem Amt geschieden war. Bauer hat am IMC in Krems Tourismusmanagement studiert und war zuletzt Geschäftsführer der Region Hochkönig im Salzburger Land. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Tourismusbranche. Für seine neue Aufgabe hat er klare Vorstellungen: „Um als Destination erfolgreich und attraktiv zu bleiben, müssen wir uns intensiv mit den Themen Digitalisierung, Gäste-Mobilität und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Hier sind sehr gute Grundlagen geschaffen worden. In einem gemeinsamen Strategieprozess werden wir unser Profil erneut schärfen.“ Dazu wird Bauer nach eigenen Worten im kommenden Jahr Vertreterinnen und Vertreter aus den Landkreisgemeinden einladen. Dem aus der Wachau stammenden Familienvater liegt nach den Erfahrungen der Corona-Krise auch das Thema Krisensicherheit am Herzen: „Unsere Tourismusbetriebe brauchen jede Unterstützung, um für mögliche neue Krisen gerüstet zu sein. In einem großen Interreg-Förderprojekt mit Hochschulen arbeiten wir konkret an der Frage, wie Resilienz im Tourismus gelingt und welches Umfeld für unsere Betriebe nötig ist. Bei allen Anstrengungen steht immer im Vordergrund, dass die Tourismusbranche im Chiemgau dauerhaft ihren Beitrag zum Erfolg der Region leisten kann.“ Bauer leitet ein zwölfköpfiges Team, das sich unter anderem um Online-Marketing, Kommunikation, Social Media und Gästeservice kümmert. Für Dr. Birgit Seeholzer, Geschäftsführerin der Chiemgau GmbH, sind mit den aktuellen personellen Strukturen in der GmbH „die idealen Voraussetzungen nicht nur für den Tourismus, sondern auch für zeitgemäßes Standort- und Jobmarketing geschaffen“. Das ist nach ihren Worten ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Wirtschaftsregion Chiemgau. Seit 1. Juli 2023 ist der frühere Chiemgau Tourismus e.V. Teil der Chiemgau GmbH, dem Dienstleistungsunternehmen des Landkreises und der Kommunen im Landkreis Traunstein.

Bildunterschrift:

Mag. Franz Bauer © Chiemgau GmbH

Auf a Wort im Achental mit Veronique Hronek

Für unsere neue Gesprächsreihe “Auf a Wort im Achental” treffen wir Menschen, die bei uns im Tal wohnen und die ihr vielleicht sogar schon kennt. Wir treffen sie an ihrem Lieblingsplatz und wir erfahren, was typisch ist für das Achental, aber auch was unsere Heimat so besonders macht. Manch eine oder manch einer hat vielleicht einen spannenden Tipp für euch, den ihr so noch nicht gehört habt.

Lernt das Achental neu kennen durch die Brille von Einheimischen, aber auch von Zuagroasten, von Jungen und jung gebliebenen – kommt mit “auf a Wort im Achental”!

Veronique Hronek, 32 und ehemalige Skirennläuferin ist gebürtige Unterwössnerin. Ihr Disziplinen waren Abfahrt, Super-G, Riesenslalom und Kombination. Ihre aktive Skikarriere beendete Veronique Hronek nach zehn aktiven Jahren nach mehreren schweren Verletzungen im April 2020. Seitdem trainiert die Bundespolizistin im DSV-Team die Skicross-Jugend. Wir trafen Veronique (Nicki) Hronek kurz vor Weihnachten in ihrer Heimat Unterwössen im Alten Bad.

Wann hast du das erste Mal auf Ski gestanden?

Meine Eltern sagen, dass ich mit drei Jahren das erste Mal auf Ski gestanden habe. Das war hier am heimischen Balsberg und muss wohl schnell gut funktioniert haben. Ich hatte gleich viel Spaß dabei.

Meine Eltern sind leidenschaftliche Skifahrer und haben mir das Skifahren beigebracht. Dann habe ich das Vereinstraining mitgemacht und war später auch im Armin Bittner Team (Anmerkung der Redaktion: Armin Bittner ist ein ehemaliger deutscher Skirennläufer)

Wie kam es dazu, dass du aktive Skirennläuferin wurdest?

Am Anfang war das Skitraining im Verein. Dann wurden hier im Chiemgau ein paar private Teams gegründet. Es hat dann dort eine Sichtung gegeben und wir konnten unser skifahrerisches Können zeigen. Ich bin dann damals, noch in der Schülerwertung (10-14 Jahre), deutschlandweit Rennen gefahren in Schülercups und konnte mich so ins Gespräch bringen. In meinem Jahrgang 1991 sind die besten 10 Mädels aufgenommen worden ins Team des DSV (Deutschen Skiverbands). So bin ich dann durch alle Stufen von FIS über Europacup dann im Weltcup angekommen.

Wer hat dich dazu ermutigt?

Wir waren drei Mädels, die schon im Kindergarten immer zusammen waren und gemeinsam zum Skifahren gekommen sind und auch die Schülercups zusammen gefahren sind. Wir drei haben uns immer unterstützt und dieselbe Leidenschaft geteilt. Im Skizirkus sind wir viel unterwegs. Das ist wie eine zweite Familie.

Warum ist es wichtig, dass Kinder bei uns schon im Kindergarten das Skifahren lernen?

Skifahren ist wie Radlfahren. Wenn man im Kindesalter anfängt, dann verlernt man das auch nicht mehr als Erwachsene. Es ist wichtig für die Kinder, dass ihnen das Skifahren ermöglicht wird. Die Kinder sind draußen an der frischen Luft, bewegen sich und haben Spaß dabei. Wenn hier zuhause auch noch Schnee liegt und die Kinder vor der Haustür am Balsberg skifahren können, dann ist das einfach zu schön. Großes Dankeschön an der Stelle an die Ehrenamtlichen, die den Balsberglift vor Jahren wieder zum Laufen gebracht haben. Wann immer ich kann, unterstütze ich gerne.

Bist du im Achental für die skibegeisterte Jugend erlebbar?

In 2023 habe ich die TG Achental im Sommer einmal in der Woche im Sommertraining unterstützt. Wir waren am Sportplatz, Inline-Skaten und wir waren beim Radlfahren. Ich habe Einblicke gegeben, wohin es gehen kann im Skisport. Ich hoffe, die Kinder hatten Spaß – die Rückmeldungen waren jedenfalls durchweg positiv. Wenn Dorfmeisterschaften stattfinden, versuche ich mitzufahren und freue mich über das Wiedersehen mit Freunden und Bekannten.

Was bedeutet für dich Heimat?

Heimat ist für mich ein Gefühl von Zufriedenheit. Dadurch, dass ich so viel unterwegs bin, freue ich mich jedes Mal beim Heimkommen, wenn ich Richtung Achental fahre und den Hochgern links und den Geigelstein hinter nach Schleching sehe. Ich bin dankbar, dass ich das hier Heimat nennen darf. Ich weiß es zu schätzen, dass Berge und ‚guade Leit‘ hier um mich herum sind. Vor allem ist auch Familie Heimat – ich bin ein Familienmensch. Gerade weil ich viel unterwegs bin, ist dieses Heimatgefühl besonders wichtig für mich.

Was ist für dich „Typisch Achental“?

Das Achental ist markant. Typisch Achental ist für mich auch die Ache und die Landschaft. Das schmale Tal umringt von Bergen und dazwischen die Ache – das ist für mich typisch Achental.

Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?

Ja, ich habe einen Lieblingsplatz. Immer wenn ich meinen Freunden von dort ein Bild schicke, schreibe ich nur drunter: „Lieblingsplatzerl“ und lasse sie raten, wo das ist. Tatsächlich ist mein Lieblingsplatz in Oberwössen. Man ist sehr schnell oben, man hat am längsten Sonne dort und man ist meistens alleine. Ich genieße die Zeit da oben gerne mit einer Brotzeit und dem Hund – gerne auch allein. Ich nenne den Platz ‚Bankerl‘ und verrate auch nicht, wo genau das ist.

Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?

Ich freue mich jedes Jahr auf das Weihnachtsschießen. Seit Kindheitstagen haben wir das immer mitgemacht. Das ist ein liebgewonnener Pflichttermin oben beim Bichlhof über Unterwössen. Dort oben trifft man sich wieder und kommt als Familie zusammen. Das ist eine Tradition, die ich sehr mag.

Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?

Im Sommer Daheimsein, Aufstehen und Berggehen. Ich bin leidenschaftliche Berggeherin. Berggehen ist für mich das Schönste, Ruhe haben und für sich sein in der Natur. Es bedeutet mir viel, das vor der Haustür zu haben.

Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?

„Sauguad“ – wenn was ‚sauguad“ ist, dann ist es einfach gut.

Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:

Bosna oder Weißwurst? Bosna

Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel

Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Schweinsbraten

Berggehen oder Bergradeln? Berggehen

Berggipfel oder Bergsee? Berggipfel

Skitouren oder Skifahren auf der Piste?

Mittlerweile Skitouren, wenn die Bedingungen passen.

Was ist dein Lebensmotto?

Die Heimat genießen, Zeit draußen verbringen und es wertschätzen, dass ich daheim sein darf, wo andere Urlaub verbringen.

„Auf a Wort im Achental“ gibt es auch als Podcast – unter diesem QR-Code findet ihr alle Folgen zum Anhören.