Die Räume der ursprünglichen Tourist Information Oberwössen decken nun den dringenden Raumbedarf der Feuerwehr Oberwössen mit Aufenthalts- und Schulungsraum, Lager und Büro. Was da in 600 Stunden Eigenleistung und mit Geld der Gemeinde entstand, zeigt sich modern und fördert sichtlich den Zusammenhalt in der Mannschaft.
Unterwössen. In Oberwössen freut sich die Feuerwehr. Ihr Feuerwehrhaus erstrahlt in neuem Glanz. In seiner jüngsten Sitzung in dortigen neuen Räumen verschaffte sich der Gemeinderat einen Eindruck. Bürgermeister Ludwig Entfellner /(CSU) zeigte sich sichtlich zufrieden: „Ich freue mich riesig, dass wir die Sitzung heute hier abhalten können.“ Das Projekt belege eindrucksvoll, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.
Das eigentliche Feuerwehrhaus ist ein Anbau an das Gemeindegebäude, das zuvor im Erdgeschoss die Oberwössner Tourist Information beherbergte. Im Obergeschoss gibt es einen Lese- und Aufenthaltsraum und den Schießstand der Schützengesellschaft Hochwand. Mit der Schließung der Tourist Information stellte die Gemeinde die frei gewordenen Räume der Tourist Information im Erdgeschoss zur Verfügung.
„Ich bin ein großer Fan davon, Bestandsgebäude anzupassen, statt neu zu bauen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern gibt uns auch die Möglichkeit, gezielt auf aktuelle Bedürfnisse zu reagieren“, erklärte Entfellner.
Inzwischen schufen Feuerwehr und Gemeinde einen Aufenthalts- und Schulungsraum mit offener Küche und einen Lagerraum. „Erstmals in der Geschichte unserer Feuerwehr haben wir jetzt ein eigenes Büro“, freute sich der dritte Kommandant Fabian Bauer, der die verhinderten und entschuldigten ersten beiden Kommandanten vertrat. Eine modernisierte Nasszelle, die gemeinsam mit den anderen Nutzern des Gebäudes genutzt wird, rundet die Neugestaltung ab.
Auch technisch ist aufgerüstet: Eine Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung sorgt für eine zeitgemäße Energienutzung, und für eine spätere Modernisierung der Obergeschossräume wurden bereits entsprechende Anschlüsse gelegt, so der Bauleiter aus den Reihen der Feuerwehr, Elektromeister Stefan Steiner. „Alles ist auf dem neuesten Stand der Technik.“
Die Feuerwehr Oberwössen spielte bei der Umsetzung selbst eine zentrale Rolle. Stefan Steiner koordinierte die Arbeiten und trieb sie voran. Unter seiner Leitung erbrachte die Mannschaft mit ihren rund 55 Kräften beeindruckende 600 Stunden Eigenleistung im Ehrenamt.
„Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war hervorragend, und jeder hat sich eingebracht. Es war uns wichtig, dass die Räume genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind“, erklärte Steiner. Er freut sich im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die während der Bauphase aufkeimende Idee, die vielen unterschiedlichen Ebenen der Gebäudegänge im Erdgeschoss zu reduzieren, bis zum Ende verwirklicht wurde. Dazu musste ein Teil der Gänge auf eine Höhe nivelliert werden, was zusätzliche Arbeiten und Kosten verursachte. Trotz dieser Herausforderungen überschritt das Projekt das geplante Budget mit 135.000 Euro nur geringfügig.
Die Feuerwehr steuert zusätzlich knapp 10.000 Euro aus eigenen Mitteln zu dem Projekt bei, die Ausstattung der neuen Räume zu ergänzen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Räume sind modern und lichtdurchflutet“, betonte Bauer.
Das Projekt beeindruckt durch Qualität und Geschwindigkeit. Im Februar dieses Jahres fand die entscheidende Baubesprechung mit dem Bürgermeister statt, aus der die Planung entstand. Schon im November war alles fertiggestellt. Bauer erinnerte daran, wie der Gemeinderat beim Ortsbesuch im Januar noch ein Bild von den alten Räumlichkeiten hatte: „Heute sieht es hier ganz anders aus. Es ist ein riesiger Fortschritt.“
Bürgermeister Entfellner blickt voraus. Demnächst sollten wir die Räume im Obergeschoss in ähnlicher Form modernisieren.
„Jeder Euro, den ihr hier investiert habt, ist es wert“, bedankte sich Bauer im Namen der Feuerwehr bei Gemeinderat und Verwaltung. Die neuen Räume ermöglichen nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern stärken auch den Zusammenhalt der Mannschaft.
Das Feuerwehrhaus der Oberwössner Wehr am südlichen Ortsausgang der Bundesstraße. Im eingeschossigen Gebäude rechts befindet sich die Wagenhalle. Jetzt nutzt die Feuerwehr auch die Erdgeschossräume der ursprünglichen Tourist Information hinter der beleuchteten Tür und den beleuchteten Fenstern.