Erwin Karg (von links) ist der neue Seniorenbeauftragte der Gemeinde Unterwössen. In der Gemeinderatssitzung bei der Feuerwehr Oberwössen stellte er sich den Räten vor. Unter seinen Zuhörern Bürgermeister Ludwig Entfellner, Bauamtsleiterin Jana Schmidt-Hindinger und Verwaltungsleiter Thomas Müllinger.
Der Gemeinderat in Unterwössen bestellte in seiner jüngsten Sitzung Erwin Karg einstimmig zum neuen Seniorenbeauftragten für Unter- und Oberwössen. Damit tritt der 70-Jährige die Nachfolge von Susi Leuhuber an, die das Ehrenamt vier Jahre lang ausfüllte. Bürgermeister Entfellner (CSU) erklärte: „Wir haben in unserer Gemeinde viele engagierte Menschen, die sich ehrenamtlich um spezielle Aufgaben kümmern. Der Seniorenbeauftragte ist dabei von besonderer Bedeutung, weil er die Verbindung zu einer Bevölkerungsgruppe hält, die den Herausforderungen dieses Lebensabschnittes nicht in allen Bereichen gewachsen ist.“
Erwin Karg stellte sich den Räten im Oberwössner Feuerwehrhaus selbst vor. Geboren 1953 in Sulzbach-Rosenberg, studierte er nach dem Abitur Geophysik und Meteorologie und arbeitete bis 2019 als Aerosolphysiker im Helmholtz-Zentrum München. 2019 ging er in den Ruhestand. Seit 2021 widmet er sich seiner neuen Hauptaufgabe: Opa beim Enkel in Unterwössen.
Karg sieht sich als Ansprechpartner für Senioren und Angehörige sowie als Verbindungsglied zur Gemeinde und zu übergeordneten Institutionen, wie etwa dem Landkreis-Seniorenbeirat.
„Mir geht es darum, die Senioren besser in die Gesellschaft einzubinden. Teilhabe ist entscheidend – sei es durch barrierefreie öffentliche Räume, eine gute Mobilität oder altersgerechtes Wohnen“, erklärte Karg. Die Kommunikation spiele für ihn eine zentrale Rolle: Themen, die Senioren bewegen, sollen sichtbarer werden – in der Gemeindezeitung, in regionalen Medien und auf den Online-Plattformen der Gemeinde.
Gleichzeitig zog Karg klare Grenzen: „Ich bin kein Wohnungsvermittler, kein Sozialdienst, kein Entertainer und auch kein Seelentröster. Meine Aufgabe sehe ich darin, die Senioren mehr an der Gesellschaft teilhaben zu lassen, öffentlichen Raum altersgerecht zu gestalten und Mobilität und Wohnen für Senioren zu fördern. Ich bin kein Auftragsempfänger, sondern Brückenbauer zwischen den Senioren, der Gemeinde und anderen Institutionen.“
Gemeinderätin Katharina Wagner (CSU) erkundigte sich nach einer möglichen Zusammenarbeit zwischen dem neuen Seniorenbeauftragten und der Quartiersmanagerin Brigitte Schmitz, die in Unterwössen und Marquartstein tätig ist. Auch wenn es Schnittmengen in der Arbeit gebe, sieht Karg klare Unterschiede: „Eine Quartiersmanagerin betreut Menschen aller Altersgruppen – vom Kind bis zum Senior. Sie arbeitet im Auftrag der Gemeinde und setzt deren Entscheidungen und Pläne um.“ Welche Anliegen er gemeinsam mit der Quartiersmanagerin verfolge, müsse sich mit der Zeit einspielen.
Bürgermeister Entfellner pflichtet Karg bei und betont, dass es wichtig sei, das Ehrenamt nicht zu überfordern. „Ich denke, wir müssen in kleinen, realistischen Schritten denken“, so der Bürgermeister.
Die Entscheidung des Gemeinderates fiel einstimmig: Erwin Karg ist der neue Seniorenbeauftragte in der Gemeinde.