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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 10/2024
Tourismus
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Tourismus

Elisabeth Keihl (Vorstand Achental Tourismus), Michael Seebauer und Tom Pletschacher

Christian Tegethoff und die fleißigen Helfer auf der Weitalm

Auf a Wort im Achental mit Waltraud Schillmeier

Die Töpfermeisterin Waltraud Schillmeier lebt mit ihrer Familie in Marquartstein. Die Mutter von zwei Kindern und Großmutter von vier Enkelkindern betreibt in Marquartstein ihrer eigene Töpferwerkstatt im alten Stidl Zuhaus. Dort fertigt sie Töpferwaren für den Haushalt und auch Kachelöfen. Waltraud Schillmeier ist seit langen Jahren auch Übungsleiterin beim SV Unterwössen für Skitouren und organisiert einmal im Jahr eine Alpenüberquerung mit dem Bergradl für Mitglieder des SV Unterwössen. Der Alpencross findet jedes Jahr Mitte August statt und dauert vier bis fünf Tage. Wir haben die sportliche und kreative Töpfermeisterin vor Ostern zum Gespräch beim Achental-Tourismus im Alten Bad in Unterwössen getroffen.

Was bedeutet für dich Heimat?

Heimat ist für mich unsere Landschaft. Das Voralpenland mit Mooren und Seen und unsere Berge mit den Almen. Von den Gipfeln kann man herabschauen ins Voralpenland bis zum Chiemsee.

Was ist für dich „Typisch Achental“?

Typisch Achental ist für mich die Verbindung von Tirol und Bayern. Der Verlauf der Ache, die am Pass Thurn entspringt und im Achendelta am Chiemsee mündet. Man kann fast durchgehend bis Pass Thurn immer an der Ache entlang radeln. Das haben wir schon mit dem SV Unterwössen beim Alpencross gemacht.

Eine Verbindung besteht auch durch die alten Säumerwege wie dem Schmugglerweg.

Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?

Ich habe viele Lieblingsplätze – es ist einfach schön hier. Aber den einen Lieblingsplatz habe ich auch: In der Nähe der Chiemhauser Alm steht eine Bank mit wunderbarem Panoramablick auf die Rudersburg, den Geigelstein und die Hochplatte. Rundum sind wunderschöne Blumenwiesen. Man kommt von Unterwössen, Oberwössen und vom Streichen hoch zum Bankerl. Ich kehre gerne ein bei der Regina auf der Chiemhauser Alm und von dort kommt man auch gut weiter, zum Beispiel zum Taubensee.

Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?

Das sind die Wallfahrten. Das machen die Menschen schon immer, sie pilgern an einen heiligen Platz. Bei uns im Achental gibt es wunderbare Orte dafür. Die Trachtenwallfahrt an Christi Himmelfahrt in Raiten, wandern zum Klobenstein oder zur Schnappenkirche. Die Verbindung von Körper, Geist und Seele, Wandern mit Verbindung nach oben und körperlicher Stärkung am Ziel – es gibt fast bei jedem Wallfahrtsziel auch eine Möglichkeit zum Einkehren.

Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?

Das kann schon sehr mit Radeln zu tun haben. Es ist jahreszeitenabhängig. Im Sommer fahre ich gerne mit dem Radl auf einen Berg, wie z.B. den Jochberg. Bei Petra auf eine Brotzeit einkehren, danach zum Abkühlen in den Wössner See.

Im Winter: Wenn genügend Schnee liegt, mit dem Schlitten vom Hochgernhaus in die untergehende Sonne rodeln – das habe ich in diesem Winter einmal geschafft. Ein Traum bei dem goldenen Licht.

Oder von der Haustür aus eine Skitour machen, z.B. auf den Geigelstein, die Rachlalm oder den Rechenberg.

Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?

Der ‚Hafen‘ – ein großes Gefäß oder das ‚Haferl‘. Früher wurde der Töpfer auch als ‚Hafner‘ bezeichnet. Töpfer haben auch die Keramiköfen gebaut. Darum sagt man heute auch noch zum Kachelofenbauer ‚Hafner‘. Ich bin also eine ‚Hafnerin‘.

Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:

Bosna oder Weißwurst? Ich bin Vegetarierin, deswegen weder noch.

Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel.

Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Weder noch.

Berggehen oder Bergradeln? Ist beides schön. Beim Berggehen ist man langsamer unterwegs und nimmt mehr auf. Beim Bergradeln kommt man weiter.

Berggipfel oder Bergsee? Nach Wetterlage – gerne auch beides.

Alpinski oder Nordic Ski? Skitouren.

Was ist dein Lebensmotto?

Es sind diese Fragen: Was ist wichtig im Leben? Womit verbringe ich meine Zeit? Muss ich immer hinter irgendwas herrennen, oder kann ich wahrnehmen und wertschätzen, was da ist?

Taschenaschenbecher: Gratis zum Abholen in den Tourist Infos

Die Schützen unter euch kennen sie: die kleinen Dosen, in denen die Patronen sind. Aber wohin mit den ganzen leeren Blechdosen aus den Schützenheimen? Wir vom Achental Tourismus haben uns überlegt, dass man aus Müll etwas zum Müll aufbewahren machen kann - Upcycling ist nachhaltig!

Ihr könnt in den Tourist Informationen in Marquartstein, Schleching und Unterwössen zu unseren Öffnungszeiten die kleinen Taschenaschenbecher gratis abholen - für den Eigengebrauch, aber auch um sie an eure Feriengäste zu verteilen. Übrigens sind die Döschen auch praktisch für Nichtraucher: Auch Kaugummis oder andere kleine Dinge, die sonst womöglich in der Natur landen würden, passen hinein.

Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Schützenvereine aus dem Achental, die uns jetzt immer fleißig mit den Döschen versorgen!

Goldener Gockel: Knoglerbauer zum ersten Mal ausgezeichnet

Der Knoglerbauer in Schleching mit seinen beiden Ferienwohnungen wurde zum ersten Mal mit dem Goldenen Gockel ausgezeichnet – somit ist er unter den bayernweit 20 Höfen, der von den Urlaubern zu einem der gastfreundlichsten Ferienhöfe gewählt wurde. Dabei bewerten die Gäste unter anderem die Gastfreundschaft, der Service und die Atmosphäre. Vor allem der persönliche Kontakt zur Gastgeberfamilie zählt zu den großen Pluspunkten eines Urlaubs beim Knoglerbauern: So sind unter den Stammgästen auch welche, die Tom Pletschacher noch aus seiner Kindheit kennt. Einige Stammgäste buchen ihren Urlaub beim Knoglerbauern schon zwei oder drei Jahre im Voraus. Die Kinder dürfen am Alltag auf dem Bauernhof teilhaben und hautnah dabei sein bei Stall- und Feldarbeit.

Pfingsten im Achental

Mit Almbauern aktiv auf der Alm: Freiwillige helfen den Almbauern bei der Pflege der Weitalm

12 fleißige Helfer, darunter auch einige Gleitschirmpiloten, welche den Startplatz am Hochgern nutzen, waren am 4. Mai 2024 mit Christian Tegethoff und Stefan Loider auf der Weitalm mit den Vorbereitungen für die diesjährige Almsaison beschäftigt: Nach einer abenteuerlichen Auffahrt mit dem Unimog haben sie mit Motorsägen und Muskelkraft winter- und sturmgeschädigte Bäume beseitigt, außerdem wurden auf den Weideflächen lose Steine entfernt, sodass die Rinder nun wieder gefahrlos über die Weide ziehen können – und die wertvollen Almflächen als solche erhalten bleiben. Nach einer Brotzeit, die von den Almbauern gestiftet wurde, haben die freiwilligen Helfer noch bis 16 Uhr diverse Triebwege von Sturmbäume befreit. Zum offiziellen Ende trafen sich die Helfer beim Hochgernhaus zu Kaffee und Kuchen – gespendet von den Wirtsleuten. „Ein sehr schöner, aber anstrengender Tag für alle“, schrieb einer ins Hüttenbuch. Die Almbewirtschafter bedanken sich herzlich bei allen Teilnehmern und dem Hochgernhaus-Team – und planen schon die nächste Aktion.