Der Unterwössen – Der neue Doppelkammerhochbehälter stand in der Gemeinderatssitzung am Montag erneut auf der Tagesordnung. Er soll die Trinkwasserversorgung des Ortsteiles Unterwössen modernisieren und fit für die Herausforderungen der Zukunft machen. Bauamtsleiterin Jana Schmidt-Hindinger stellte den Bauantrag des Wasserwerks Unterwössen vor. Der neue Behälter soll auf dem Übergang von der Hollandau zum Wössner See in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Hochbehälter errichtet werden. Der Gemeinderat stimmte dem Bauvorhaben einstimmig zu.
„Unser Ziel ist es, die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern“, erklärte Schmidt-Hindinger. Geplant ist ein Bauwerk in Fertigteilbauweise mit zwei getrennten Wasserkammern zu je 500 Kubikmetern Fassungsvermögen. Die gesamte Anlage misst 22,74 Meter in der Länge, 11,40 Meter in der Breite und rund 6,20 Meter in der Höhe. Eine zweigeschossige Schiebekammer wird vorgelagert und übernimmt die technische Steuerung und Überwachung der Anlage.
Optisch soll sich das Bauwerk in die Landschaft einfügen. „Wir überdecken den Hochbehälter mit Erdreich, damit er kaum in Erscheinung tritt. Nur der Zugang an der Nordseite bleibt sichtbar“, erläuterte Schmidt-Hindinger. Die Gestaltung des sichtbaren Bereichs wird in den nächsten Planungsschritten konkretisiert.
Bereits im September 2024 hatte der Gemeinderat eine Bauvoranfrage positiv beschieden. Das Landratsamt Traunstein erkannte die für das Bauvorhaben im Außenbereich erforderliche Standortprivilegierung nach dem Baugesetzbuch an und stellte die Genehmigungsfähigkeit grundsätzlich in Aussicht. Fachstellen forderten unter anderem die Sicherung von Geh- und Fahrtrechten sowie eine Rückbauverpflichtung, sollte der Hochbehälter später nicht mehr benötigt werden.
Für die Fläche konnte die Gemeinde bereits die Zusicherung des Forsts für die Bereitstellung und Erschließung einholen. „Die entsprechenden Verträge sind in Arbeit“, berichtete Schmidt-Hindinger.
Bürgermeister Ludwig Entfellner stellte den Zeitplan vor. „Wir wollen 2025 mit dem Bau beginnen und 2026 die technische Ausstattung, die Zuleitungen und die Außenanlagen fertigstellen“, sagte er. Noch in diesem Jahr stehen die Kostenermittlung und der Aufbau der Finanzierung an, so Bürgermeister Ludwig Entfellner. Parallel gilt es die Beiträge und Gebühren den neuen Verhältnissen anzupassen. Eine konkrete Kostenübersicht stellt die Verwaltung dem Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt vor.
Ein weiteres Thema war das Schicksal des bestehenden Hochbehälters. Nach Inbetriebnahme des Neubaus wird dieser nicht mehr als Trinkwasserbehälter benötigt. „Wir denken daran, den alten Behälter künftig als Löschwasserreservoir zu nutzen und dort zusätzliche Technik unterzubringen“, so Schmidt-Hindinger. Das Gebäude biete die Voraussetzungen für die Installation einer Photovoltaikanlage auf den Dachflächen. Der Innenraum könnte für Batteriespeicher und andere Technik genutzt werden.
Die Ratsmitglieder unterstützten das Projekt ohne Vorbehalte. Mit einem einstimmigen Beschluss gaben sie grünes Licht für die nächsten Planungsschritte.