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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 10/2025
Wössner Neuigkeiten
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Ein Dorf feiert: Maibaum, Musik und Miteinander

Unterwössen – Blauer Himmel, Blasmusik und bayerisches Brauchtum machten die Errichtung des Unterwössner Maibaums zu einem echten Volksfest. Kurz vor zwölf brachten die Schlechinger Maibaumdiebe den prächtig geschmückten, gut 27 Meter langen Maibaum nach Unterwössen zurück. Um 12 Uhr formierte sich an der Unterwössner Kirche auf der Hauptstraße ein prächtiger Festzug zum Rathausplatz. Auf zwei Achsen gelagert zogen zwei Rösser den Maibaum über die Hauptstraße. Dirndln und Burschen ritten auf dem mit Girlanden geschmückten Stamm, bestens vorbereitet mit den montierten Tragegestellen für die Maibaumschilder. Kurz vor der Rathausbrücke hielt der Festzug mit der Musikkapelle und der Gebirgsschützenkompanie an. Auf dem Podest vor dem Rathaus begrüßte Bürgermeister Ludwig Entfellner die zahlreichen Festgäste, die sich von nah und fern auf dem Rathausplatz versammelt hatten. Sichtlich gut aufgelegt erzählte der Bürgermeister von der Geschichte des Symbols Maibaum und der Ortsgeschichte, in der Otto Dufter senior und Anton Greimel die Tradition des Maibaums wieder aufleben ließen. Mit auf dem Podest: der Schlechinger Bürgermeister Sepp Loferer, Peter Zaiser als Vertreter der Maibaumdiebe und der Unterwössner Franz Gasteiger, der die Errichtung des Maibaums leiten wollte.

Die humorigen Verhandlungen führten Bürgermeister Entfellner und Schlechings Bürgermeister Sepp Loferer. Nach überzogenen Vorstellungen einigte man sich nach einem gewieften Schlagabtausch auf 300 Liter Bier und eine Brotzeit für alle, die mit angepackt haben und beim Errichten mit anpacken. Damit konnten beide Seiten leben, und die Zuschauer honorierten die Einigung mit kräftigem Beifall.

Die Schlechinger Maibaumdiebe stemmten den Baum zusammen mit den Unterwössner Burschen unter der Anleitung von Franz Gasteiger in die Höhe. Hierzu benutzten sie „Schweiben“, lange Fichtenstangen, die paarweise zusammengebunden sind Ausschließlich zur Sicherung wurde der Maibaum am Ausleger eines Schwerkrans befestigt.

Kurz vor 14 Uhr schlug der jetzt senkrechte Baum an der Halterung des Maibaumfußes an. Laute Begeisterungsrufe, Klatschen und der Gewehrsalut der Kompanie der Gebirgsschützen feierten den Erfolg.

Nach wenigen Minuten war der Maibaum in seiner Endstellung gesichert. Der Kran zog ab, und die Männer der Unterwössner Feuerwehr montierten von der Feuerwehrdrehleiter Maibaumschild um Maibaumschild. Einer, der sich mit den Burschen Bier und Brotzeit sicher verdiente, war Sepp Loferer, der Schlechinger Bürgermeister. Mit Manneskraft und Sachkunde hatte er mit zugepackt, den Maibaum aufzustellen.

Sein Kollege, Bürgermeister Ludwig Entfellner, hatte den Nachmittag bis hierhin moderiert. Von ihm erfuhren die vielen Festbesucher auch die Einzelheiten des kulinarischen Angebots: Kaffee und Kuchen, Reiberdatschi, Wurst- und Steaksemmel, Pommes Frites und Getränke aller Art gab es an den Ständen der Ortsvereine rund um den Rathausplatz. Bürgermeister Entfellner: „Die leisten die Arbeit ausschließlich im Ehrenamt. Es besteht Einigkeit zwischen den Vereinen und der Gemeinde, dass der ganze Erlös aus den Verkäufen an das Maibaumkomitee geht, um einen Grundstock für den nächsten Maibaum in spätestens fünf Jahren zu legen.“

Ursprünglich hatte die Unterwössner Wehr den Rathausplatz um den Maibaum abgesperrt. Die Zuschauer standen dicht im großen Rund und beobachteten das Geschehen. Jetzt gab die Wehr den Platz frei. Flugs waren dort weitere Biergarnituren aufgestellt. Die Jugend des Unterwössner Trachtenvereins trat dort auf. Die Musikkapelle Wössen mit Dirigent Rupert Fladischer hatte zunächst an der Hauptstraße fleißig aufgespielt, um die Gäste an Tischen und Bänken auf der Hauptstraße zu unterhalten. Jetzt zog sie vor das Rathausportal und unterhielt die Gäste weiterhin. So wurde der ganze Nachmittag dort ausgelassen ein großes Fest der Dorfgemeinschaft gefeiert – und als gegen 18 Uhr die Feuerwehr die Hauptstraße für den Verkehr wieder freigab, feierten die Unterwössner auf dem Rathausplatz weiter.

fg