So oder ähnlich könnten digitale Informationstafeln am Straßenrand in Ober- und Unterwössen aussehen. Macht das Sinn? Das fragte sich der Gemeinderat auf einen Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Unterwössen. In der letzten Gemeinderatssitzung entwickelte sich zu einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine lebhafte Diskussion. Gabi Neubert und Bernd Katzbichler stellten einen Antrag auf eine „baldige Aufstellung“ einer digitalen Informationstafel im Ort. Die Fraktionsvorsitzende Neubert erläuterte das Anliegen in der Sitzung. An dem Beispiel des kurzfristig abgesagten Gartenfestes der Musikkapelle Wössen zu Fronleichnam machte sie fest, dass im Ort ein Medium fehle, Bürger über wichtige Sachverhalte in der Gemeinde und kurzfristige Absagen oder eilige Entscheidungen zu informieren.
Verwaltungsleiter Thomas Müllinger beschrieb, er habe in Erfahrung gebracht, dass ein ähnliches Modell in Marquartstein mit einem Bildschirm am nördlichen Ortseingang rund 20.000 Euro gekostet habe. Er gibt zu bedenken, dass in Unterwössen gegebenenfalls Bedarf für zwei Bildschirme – den einen für Oberwössen, den anderen für Unterwössen – bestehe. Brächte man dafür 40.000 Euro in Ansatz, wäre das „natürlich relativ viel Geld“.
Johannes Weber (CSU) sieht gerade vor dem Hintergrund solcher Kosten den Informationsbedarf durch bestehende Kanäle wie die Tageszeitungen, die Gemeindezeitung, aber auch die Internetseiten von Gemeinde und Achental Tourismus gedeckt.
Walter Bauer (OWG) sieht in solchen Bildschirmen keine zufriedenstellende Lösung, denn häufig entwickele sich solcher Informationsbedarf zu einem Wochenende. Am Wochenende sei dann niemand da, der die Nachrichten auf die Bildschirme einspiele. Sollte so etwas aber kommen, müssten sicherlich Bildschirme für beide Ortsteile angeschafft werden, sieht der Oberwössner.
Auch Philipp Spanier (CSU) sieht den Informationsbedarf durch andere Medien im Ort abgedeckt. Er schlägt vor, die Fachleute des Achental Tourismus zu gewinnen, drängende Informationen auf der eigenen Webseite und in den sozialen Medien einzuspielen. Markus Entfellner (FDP/UWW) stellt eine Kosten-Nutzen-Überlegung auf. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Kosten mit vielleicht 40.000 Euro für zwei Bildschirme zu hoch seien. Bernd Katzbichler (Bündnis 90/Die Grünen) warnt davor, dass mit der voranschreitenden Digitalisierung und Verlagerung in das Internet gerade Personen der älteren Generation weiter ausgegrenzt würden.
Eine Wortmeldung von Martin Nieß (CSU) ließ die Diskussion verstummen. Der verwies darauf, dass es lediglich eine Annahme sei, eine solche Anlage würde für den Einzelstandort in Unterwössen 20.000 Euro erfordern. Die Annahme sei bisher nicht belegt. Er schlug vor, dass sich die Verwaltung kundig macht, wie viel eine solche digitale Informationstafel für den Ort Unterwössen an finanziellen und personellen Aufwand erfordere. Seine Idee kam bei den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten offensichtlich an, die Diskussion ist somit zunächst einmal vertagt.