Berichte über die Musikschule und die „Karl und Erna Eigner-Stiftung“
Unterwössen – Ein Schwerpunkt in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Unterwössen war die Musik. Lob von allen Seiten erhielten der Grassauer Musikschulleiter Otto Dufter und der Vorstand Michael Frank von der „Karl und Erna Eigner-Stiftung“ für ihre Sachstandsberichte.
Die Musikschule Grassau mit ihren Zweigstellen Bernau, Marquartstein, Reit im Winkl, Schleching, Staudach-Egerndach und Unterwössen ist seit der Fusion 2016 eine der großen musikalischen Bildungseinrichtungen im südlichen Chiemgau. Mit ihren über 1 000 Schülern und 39 Lehrern in einem ausgewogenen Kollegium erwirtschaftete die Schule im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,44 Millionen Euro. Wie Otto Dufter betonte, seien nahezu 90 Prozent der Ausgaben Personalkosten.
Unterwössen steuert 70 000 Euro jährlich zu den Gesamtkosten bei. Die Schülerschaft reicht von Zweijährigen bis zu Erwachsenen im hohen Alter. Am meisten gebucht werden in Unterwössen Gitarren- und Klavierkurse.
Einen breiten Raum nahm der Bericht von Michael Frank, Vorstand der „Karl und Erna Eigner-Stiftung“ ein, die 2011 von den Eheleuten mit einem Stiftungvermögen von 50 000 Euro gegründet worden war. Den Musik liebenden Eheleuten aus Unterwössen war die Förderung von Bildung und Erziehung, besonders die Förderung der musikalischen Aus- und Fortbildung sowie Einzelunterrichte und Ensembles wichtig.
Das weitere Ziel der Stiftung sollte die Vergabe von Zuschüssen zum Erwerb von Instrumenten und die Förderung von Kunst und Kultur im Sinne der Völkerverständigung und der Heimatpflege sein.
Nach dem Tod von Erna Eigner im Januar 2022 fiel das gesamte Vermögen einschließlich einer 1 150 Quadratmeter großen Immobilie an die Stiftung. Es gibt vier Stiftungsorgane: die beiden Vorstände Michael Frank und Benedikt Paul sowie die Stiftungsräte Otto Dufter und Wolfgang Diem.
Wie Frank erläuterte, soll das vorhandene Geld fast vollständig in die Immobilie investiert werden, um einen möglichst hohen Ertrag bei der Vermietung an Einheimische zu erreichen. Alle erwirtschafteten Erträge und Spenden dürfen laut Frank nur für den Stiftungszweck verwendet werden.
Im Sinne des Stiftungsziels soll laut Frank nun ein neuer Konzertflügel für die Achentalhalle angeschafft werden. Frank sieht diese Anschaffung in Höhe von 100 000 Euro als „Geldanlage“, weil der Flügel im Besitz der Stiftung verbleibt. „Trotzdem bedeutet dieses hochwertige Instrument eine Aufwertung der Achentalhalle und ermöglicht Konzerte mit einer qualitativ hochwertigen Besetzung“, so der Stiftungsvorstand. Abgesehen davon würden besonders begabte Musikschüler durch ein so hervorragendes Instrument im Sinne des Stiftungsziels gefördert. vd