Als Monika Stein von der Möglichkeit erfuhr, sich am Unterwössner Skulpturenpark zu beteiligen, einer Idee des heimischen Bildhauers Andreas Kuhnlein (wir berichteten), suchte sie eine Werkidee, die das Dorfleben und sein Miteinander charakterisiert. In ihren Planungen sieht sie den Dorfbewohner neugierig auf das, was vor seiner Haustür geschieht. Das, was er erfährt, trägt er im Dorfratsch weiter. Die Neugierde der Gedankenaustausch und das Miteinander als zentrale Themen des Dorflebens sollte das Werk darstellen, so der Gedanke zu den ursprünglich zwei Skulpturen.
Ein erstes Modell aus Pappmaché entstand. Die Arbeiten begannen. Der Schlosser fertigte eine Metallplatte, auf der ein Stab senkrecht verschweißt war. Darum entstand ein erstes Traggerüst, an dem Monika Stein in Aufbautechnik mit Beton arbeitete. Beton sei ein besonderer Werkstoff, beschreibt sie. So wie hier verarbeitet, lässt Beton eine detailreiche Arbeit nicht zu. Die Herausforderung ist es, mit eher groben Strukturen Emotionen einzufangen und auszudrücken. Dabei fällt die Arbeitszeit an der Skulptur im Vergleich zu den Trocknungszeiten eher gering ins Gewicht. Ungefähr zwei Monate arbeitete sie an dem Werk der zwei Skulpturen.
Monika Stein freut sich sehr, dass die Gemeinde die neue Skulptur erwarb, auch die zweite findet einen Abnehmer.
Der Standort am Alten Bad ist trefflich gewählt. Jeder, der von der Hauptstraße den Weg zum Alten Bad, zur Tourist Information oder einer der Veranstaltungen nimmt, verfällt der Körpersprache der Skulptur. Er fühlt sich neugierig, aber nicht unfreundlich beobachtet. Zugleich vermitteln die vier Köpfe ein Gefühl des Miteinanders.
Die neugierigen Vier freuen sich über viele Passanten und Betrachter, dass sich etwas rührt. Nur über die rauen Wintermonate wird der Bauhof sie mit einem überstülpten Holzkasten vor der Witterung schützen.
Monika Stein, 1954 in München geboren, lebt als freischaffende Künstlerin in Oberwössen. Sie lernte an renommierten Institutionen wie der Kunstakademie Bad Reichenhall, der Akademie Augsburg und der Kunstakademie Kolbermoor. Ihr Werk umfasst Malerei, Bildhauerei und Druckgrafik. Monika stellte in Ausstellungen im In- und Ausland aus, unter anderem sechs Mal auf der Art Innsbruck. Ihre beeindruckende Sammlung nahezu lebensgroßer Betonskulpturen eines Kreuzweges, genannt „Die gegenwärtige Passion“, stellte sie an prestigeträchtigen Orten wie dem Trierer Dom und Maria Laach aus. Ihre Werke, von der Bronze bis hin zu Betonskulpturen schmücken öffentliche und private Räume, darunter das Gemeindehaus Bernau am Chiemsee, das Alte Schulhaus Unterwössen, die Gemeinde Sterzing in Südtirol und am Gardasee.