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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 13/2024
Neues aus dem Quartiersmanagement
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Neues aus dem Quartiersmanagement

Achental. Vom 10. bis 13. Juni 2024 fand im Achental die 8. Senioren-Infomesse und zum zweiten Mal die Aktionswoche "Älter werden" statt, die von der Diakonie Achental organisiert wurde. Den krönenden Abschluss bildete die große Senioren-Infomesse am 15. Juni in Unterwössen. Organisator Michael Sörgel freute sich hierbei unter anderem Landtagsabgeordneten Konrad Baur, Ersten Bürgermeister Ludwig Entfellner, Zweiten Bürgermeister Johannes Weber, sowie Marquartsteins Ersten Bürgermeister Andreas Scheck begrüßen zu können. Die Woche bot eine Fülle an Veranstaltungen, die speziell auf die Bedürfnisse und Interessen der älteren Generation zugeschnitten waren.

Am Samstag, dem Abschlusstag, unterstrich Organisator Michael Soergel in der Achentalhalle: Der „Ernstfall der Demokratie“ spiele sich in den Kommunen ab, wo menschliche Probleme nicht nur besprochen, sondern auch gelöst werden müssten. Als zentrale Herausforderung sieht Soergel dabei die Vielfalt der Bedürfnisse und Lebensbedingungen der älteren Bevölkerung im Achental auf der einen Seite, auf der anderen Seite die Anbieter mit vielfältigen Unterstützungen, die sich aber ähnlich individuell unterscheiden. Vor dem Hintergrund sei es unsinnig, „die Menschen in starren Hierarchien der Zuständigkeit und Wertigkeit zu platzieren“. Der Schlüssel für diese Herausforderungen sollte sein, einen jeden im Achental entsprechend seinen Fähigkeiten in die sich ändernde Gesellschaft mit ihren Herausforderungen einzubringen, einzubinden.

Soergel rief auf, sich aktiv in die Dorfgemeinschaft einzubringen, anstatt sich zurückzulehnen und über Unzulänglichkeiten zu klagen. Ein Anspruch auf 100-prozentige Lösungen sei unrealistisch. Jeder solle das, was er beitragen könne, einbringen und damit die Gemeinschaft stärken.

Den Themen der Seniorenmesse misst der Marquartsteiner Bürgermeister Scheck im Grußwort für die Achentalgemeinden große Bedeutung, Wichtigkeit und Sprengkraft bei. Vor der rapide ansteigenden Zahl der neuen Pflegefälle und sich verändernder Krankheitsbilder wie in der Demenz, komme der Sorge um die älteren Mitbürger immer mehr Bedeutung bei. Dass gleichzeitig das Angebot an Pflegekräften stagniert, wenn nicht schwindet, mache die Situation zu einer echten Herausforderung.

Die Aktionswoche startete in Grassau mit dem Vortrag "Vorsorge statt Sorge" von Stefanie Ost vom Betreuungsverein Traunstein. Frau Ost gab im kleinen Heftersaal praxisnahe Einblicke in die Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuung.

"Wohnen anders denken" verlangte Brigitte Schmitz. Die Wohnsoziologin und Quartiersmanagerin der Gemeinden Marquartstein und Unterwössen stellte im Treffpunkt Marquartstein innovative Wohnformen wie generationenübergreifendes Wohnen und gemeinschaftlich orientiertes Wohnen.

In Schleching stand der Abend mit Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Busch ganz im Zeichen der Sicherheit. Der klärte im Haus des Gastes über „Trick- und Anlagenbetrug“ auf. In seiner zugewandten und unterhaltsamen Art bekam der Fachmann schnell Zugang zu seinen zahlreichen Zuhörern. Er nahm ihnen die Scheu, um Hilfe zu bitten und sich gegen Missbrauch abzusichern.

In Reit im Winkl boten Uta Sommer-Lihotzky und Andrea Mitterhuber vom Netzwerk Hospiz einen "Letzte Hilfe-Kurs" an. Sie und Akteuere rund um die Sterbebegleitung vermittelten Grundwissen. Michael Sorgel beschreibt: „Der Raum in Reit im Winkl war voll. Vor allem Frauen, die sich um den späteren Lebensabschnitt ihrer Partner sorgen, fanden den Mut, sich in die Gespräche einzubringen. Frau Sommer-Lihotzky managte die Veranstaltung sehr souverän.“

Im Gespräch mit Michael Soergel kam unsere Zeitung auf das Thema, wie die durchweg positiven Hilfestellungen, die die Seniorenwoche aufzeigte, den Menschen erreichen, wenn die angesichts der eigenen Alterung, Behinderungen und Krankheiten immer zurückgezogener leben. Doch Soergel sieht durchaus Anlass für Optimismus. Es sei bereits erfolgreich gelungen, Hausärzte für das Thema zu sensibilisieren, die dann als Vertrauensperson den Kontakt zu den Helfern und Fachleuten herstellen. Der Diakon setzt auf die Quartiersmanagerin, die Apotheken und die Seelsorger, die das Vertrauen der Mitmenschen haben und deshalb vermitteln können.

fg

Organisator Michael Soergel von der Diakonie Achental betont in seiner Begrüßung zur Senioren-Infomesse in der Achentalhalle die Bedeutung der Gemeinschaft und gegenseitigen Unterstützung im Achental.