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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 13/2025
Kirchliche Nachrichten
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Nachrichten

Unterwössen - Zum Hochfest Fronleichnam feierte die Pfarrgemeinde Unterwössen einen festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin. Eine würdige Prozession durch den Ortsteil schloss daran an. Die Unterwössner Vereine beteiligten sich, die Musikkapelle und der Kirchenchor sorgten für feierliche Musik. Zahlreiche Gläubige, Familien und Gäste begleiteten den Zug durch die Straßen.

Die Kirche war schon vor Beginn des Gottesdienstes voll. Links des Altars standen die Fahnenabordnungen der Vereine. Rechts saßen dicht gedrängt die Mitglieder des Kirchenchores St. Martin und die Musikanten der Musikkapelle Wössen, die den Gottesdienst musikalisch gestalteten. Die Trachten der Vereine, die Monturen der Schützen, die Ministranten in liturgischer Kleidung und die Familien in Festtagsgewand gaben ein buntes, feierliches Bild. Pfarrer Peter Bergmaier zelebrierte den Gottesdienst.

An den Anfang seiner Predigt stellte er eine Szene: Eine Tochter fragt ihren Vater, über 80, ob sie ihn zum Seniorennachmittag der Kirche bringen soll. Der Vater antwortet: „Da sind doch nur alte Leute.“ Bergmaier veranlasst das zur Frage: Ist die Kirche nur noch etwas für Alte? Er blickte in die voll besetzte Kirche, sah Kinder, Jugendliche, junge und ältere Erwachsene, sah Fahnenabordnungen, Ministranten, Musikkapelle und Kirchenchor. „Wer heute hier ist, zeigt, dass Kirche von Menschen aller Generationen lebt“, empfand der Pfarrer. Er sprach von der Gemeinschaft, die sich in Fronleichnam zeigt – nicht nur äußerlich, sondern im gemeinsamen Glauben. „Jesus geht mit uns durchs Dorf. Er geht mit uns jeden Tag unseres Lebens. Ich muss es nur wollen“, sagte Bergmaier.

Die Prozession sei kein Marsch, kein Umzug, sondern ein öffentliches Bekenntnis: „Wer erkennt, wer da mit uns geht, der kommt ins Staunen, ins Danken, ins Gespräch mit Jesus.“

Die Ministranten trugen die Fürbitten vor. Sie baten für den Frieden, für die Verstorbenen, für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, für eine Kirche, die Menschen erreicht, und für einen dankbaren Glauben. Die Lesungen wählten Pfarrer Bergmaier und Michael Sichler passend zum Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Zur Wandlung hallte ein Kanonensalut der Gebirgsschützen von draußen in die Kirche.

Nach dem Gottesdienst stellte sich die Prozession auf der Frühlingstraße auf. An der Spitze gingen die Ministranten mit Kreuz und Leuchtern. Es folgten die Musikkapelle Wössen unter Leitung von Rupert Fladischer und der Kirchenchor St. Martin mit Dirigent Wolfgang Kurfer. Dahinter reihten sich die Fahnenabordnungen der Vereine ein: der Kriegerverein, die Freiwillige Feuerwehr Unterwössen und die Schützengesellschaft Gscheurerwand. Der GTEV D’Achentaler war mit mehreren Gruppen vertreten. Das waren die Fahnenabordnung, die Trachtenjugend mit weißer Muttergottesfahne, die aktiven Dirndln mit der Muttergottesfigur, die Männer, die Frauen alle in Tracht. Die alte Vereinsfahne und die rote Fahne der Trachtler bewiesen lebendige Tradition.

Die Gebirgsschützen Wössen/Achental traten in Montur an. Die Erstkommunionkinder streuten Blütenblätter, weitere Ministranten trugen Rauchfass und Leuchter. Unter dem Traghimmel ging Pfarrer Bergmaier, in den Händen die mit Blumen geschmückte Monstranz. Den Himmel trugen vier Männer. Es folgten Bürgermeister Ludwig Entfellner, Zweiter Bürgermeister Johannes Weber, Dritte Bürgermeisterin Claudia Schweinöster, Mitglieder von Gemeinderat und Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderats. Den Abschluss bildeten Familien mit Kindern, Jugendliche, Bürgerinnen und Bürger sowie Feriengäste.

Die Prozession führte zu vier Altären. Der erste stand an der Martinikapelle, der zweite beim Auschuster, der dritte am Rathaus, der vierte in der Kirche. An jeder Station betete der Pfarrer, zuerst für die Kirche und die Gläubigen, am zweiten für die Regierenden und die Völker. Am Rathaus waren es die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit, zurück in der Kirche für das Heil der Gemeinde und ihrer Bewohner. Die Gebirgsschützen schossen an mehreren Altären Ehrensalut. Der Kirchenchor sang feierliche Gesänge, die Musikkapelle spielte Prozessionslieder.

Am Ende der Prozession setzte Pfarrer Bergmaier die Monstranz wieder ein. Mit dem feierlichen „Te Deum“ in der Form des Liedes „Großer Gott, wir loben dich“ endete die Feier.

fg