Unterwössen. Die Schlaufüchse des Kindergartens St. Martin, das sind die rund 25 Kinder, die nach den Ferien ins Abenteuer Schule starten, fürchten sich vor fast nichts. Das bewiesen sie in einer langen Nacht rund um den Kindergarten.
Das begann an einem Abend der Woche, als sie sich mit ihren Erzieherinnen zu einer Abend- und Nachtwanderung aufmachten, die so manche Überraschung bot. Schon kurz nach dem Aufbruch zeigte eine Ampel am Wegesrand rot. Sie bestand aus drei Luftballons in einem Pappkasten, von oben nach unten rot, gelb, grün. Mit der Taschenlampe beleuchtet, zeichnete sich zumindest bei einem ab: Da war etwas drin.
Eines der Kinder erhielt eine Nadel und – peng – war der rote Ballon Geschichte, gleich darauf implodierte der gelbe. Und dann, beim Grünen, platzte ein grüner Zettel heraus. „Paarweise als Schubkarre“ über den Bolzplatz am Stadion lautete die Aufgabe und abwechselnd schoben die Kinder den jeweils anderen auf dessen Händen über den Rasen. Dann der nächste Luftballon am Weg, dann noch einer und immer neue Aufgaben. Darunter waren auch Rätsel gestreut, die die Kinder lösten. Und so ging es in der Abenddämmerung dahin, bis dann der Weg in den Wald am Gebirgsschützenheim erreicht war.
Inzwischen war es dunkel und erkennbar: Ein paar Schritte in den Weg hinein war es im Wald stockfinster. Nach kurzer Überwindung klickten die Taschenlampen und Stirnlampen an und hinein ging es in das finstere Abenteuer. Da war dann schon ein mulmiges Gefühl. Aber immer weiter ging es in den dunklen Wald. Und jetzt? Ein Lampion am Baum, ein gutes Stück weiter der nächste. Sollten sie es wagen, den bequemen Weg zu verlassen, noch tiefer in die Finsternis hinein?
Für die Schlaufüchse keine Frage: Hinein ins nächste Abenteuer. Und da wartete ein mystischer Strauch, von vielen kleinen Lichtern beleuchtet, an seinem Fuße kaum zu erkennen, eine Kiste. Eine Schatzkiste? Wem die wohl gehörte, ob sie die öffnen dürften? Es gab eine kurze Diskussion mit Erzieherinnen und Kindern, ehe Kindergartenleiterin Birgit Dupke die Kiste ganz vorsichtig öffnete. Darin Leuchttatoos und Leuchtarmbänder für alle. Welch eine Freude, welch ein Abenteuer.
Danach ging es zurück durch die Nacht in den Kindergarten. Spiele, Übernachtung, so richtig viel Schlaf bekam keiner in der fröhlichen Runde, die erst am Morgen nach dem gemeinsamen Frühstück zu Ende ging.