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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 15/2024
Aus dem Rathaus
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Bürgermeister Entfellner stellt das Projekt „Altes Bad“ bei Jahrestagung der Wohnraumförderung und Städtebauförderung in Baunach vor

Bauminister Bernreiter: "Bauen im Bestand wird attraktiv gefördert!"

  • Bestandserhalt als sinnvolle Alternative zu Abbruch und Neubau
  • Freistaat sorgt mit Förderprogrammen für Stabilität und Verlässlichkeit

Kommunen, Planungsbüros und Bewilligungsstellen tauschen sich zum Bauen im Bestand in Baunach aus

Das Bayerische Staatsministerium hielt eine gemeinsame Tagung der Städtebauförderung und der Wohnraumförderung in Baunach im oberfränkischen Landkreis Bamberg ab. Unter dem Titel „Goldene Energie – Bestand als Ressource erhalten“ widmete sich die Tagung der Umnutzung von Bestandsbauten.

Bürgermeister Entfellner war vom Bayerischen Staatsministerium eingeladen worden, im Rahmen von sog. „Best-Practice-Beispielen“ den Umbau vom Hallenbad zum Bürgerhaus mit Hilfe der Städtebauförderung vorzustellen. Sehr gern kam er der Einladung nach, die er auch als Bestätigung für die vorbildhafte Umsetzung im Sinne der Städtebauförderung ansehen durfte.

Mit dem Umbau in ein Bürgerhaus wurde aus dem unwirtschaftlich gewordenen Hallenbad ein Markstein für das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Unterwössen und im ganzen Achental gesetzt. Aus der ehemaligen Schwimmhalle ist ein Bürgersaal für rund 500 Personen entstanden, der nun mit hochwertigen musikalischen Veranstaltungen ein kultureller Anziehungspunkt im Achental ist. Zudem sind vielfältige Nutzungen wie eine interkommunale Touristeninformation, Ausstellungs- und Vereinsräume und eine Kinderbetreuung integriert worden.

Neben Herrn Bauminister Christian Bernreiter waren Regierungsvertreter, Landtagsabgeordnete und Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Planungsbüros zum Austausch über die Potenziale zusammengekommen, die im baulichen Bestand schlummern. „Bewusst haben wir dieses aktuelle Thema aufgegriffen“, so Bernreiter in seinem Impulsvortrag, der unter dem Titel „Goldene Energie“ in das Thema einführte. „Die Kreislaufwirtschaft ist auch für das Bauen sehr wichtig. Im Gebäudebestand gibt es große Ressourcen, die wir noch intensiver nutzen wollen.“

Beispiele aus Bayern und ganz Deutschland wurden vorgestellt und diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und sich vernetzt. „Der Austausch zu aktuellen Themen ist auch für die passgenaue Weiterentwicklung unserer Förderprogramme unverzichtbar“, so Minister Bernreiter.

Weiter führte er aus, dass Wohnraumförderung und Städtebauförderung die volle Kraft entfalten, wenn sie kombiniert werden. Die Verknüpfung der beiden Programme ermöglicht bayerischen Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften und privaten Bauherren die optimale Nutzung staatlicher Förderangebote. Der vermeintliche Kostennachteil der Bestandsentwicklung wird durch die staatliche Unterstützung häufig wettgemacht.

Bürgermeister Entfellner begann seine Präsentation „Vom Hallenbad zum Bürgerhaus“ mit einem kurzen Rückblick auf die Dorfentwicklung. Dabei beleuchtete er vor allem die unglücklichen Umstände mit dem Wegfall großer Gaststätten, die sich erheblich auf das Dorfgeschehen auswirkten. Größere Veranstaltungen waren damals kaum noch möglich oder mussten improvisiert werden.

Dem gegenüber stand die zunehmende Unwirtschaftlichkeit des Hallenbades, dessen Betrieb viele Bürgerinnen und Bürger jedoch aus verständlichen Gründen aufrechterhalten wollten. Alle Versuche, das Bad zu retten, führten letztendlich nicht zum Erfolg und die Schließung wurde unausweichlich.

Mit dem „Neustart“ im Jahr 2014 zeigte er weiters die Anfänge der Maßnahme mit der Entscheidungsfindung unter reger Beteiligung der Bürgerschaft und den ersten Planungen. Dann spannte er den Bogen über die Umbauarbeiten bis zur Eröffnung im September 2019 und stellte die verschiedenen Nutzungen des Alten Bades vor.

Das fachkundige Publikum zeigte sich beeindruckt, was man in Unterwössen geschaffen hatte. Besonders die Gegenüberstellung von Bildern vorher/nachher machte den Umfang der Arbeiten deutlich und hinterließ einen starken Eindruck bei den Anwesenden, wie die Gespräche im Anschluss der Veranstaltung zeigten.

Weitere „Best-Practice-Beispiele“ waren u.a. die Umnutzung des ehemaligen Kasernengeländes der Stadt Bamberg, sowie eine Maßnahme der Stadt Hamburg, wo man ein Parkhaus zum Wohn- und Arbeitshaus umgebaut hatte.

Die Tagung zeigte eindrucksvoll, was Städte und Kommunen durch die Nutzung vorhandener Ressourcen leisten können. Bauminister Bernreiter bringt es auf den Punkt:

„Bei Betrachtung der gesamten Lebenszykluskosten eines Gebäudes wird deutlich, dass eine möglichst lange Nutzungsdauer die beste Gewähr für Ressourcen- und Kosteneffizienz ist. Das Ergebnis sind eine gut erhaltene Bausubstanz und lebendige Stadt- und Ortskerne, die den aktuellen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger entsprechen.“

Ein Rundfunkbeitrag hierzu wird am 3.8. auf dem Radiosender BR24 um 6.24 Uhr, um 8.24 Uhr und nachmittags (leider kann hier vom Sender noch keine genaue Uhrzeit angegeben werden) gesendet.